Examensklausur Lösungsskizze

[Labragf32]

Moin Leute,

ich befinde mich derzeit im Rep. Habe aber leider Probleme beim gliedern der Klausur.

Was sind eure Tipps die Lösungsskizze der Klausur? Wie seid ihr am besten Gefahren?

Also eher ausführlich? nur Probleme etc?

Gruß

[KMR]

Das ist wohl - wie so vieles - etwas äußerst individuelles. Für mich ist es schlicht nicht nachvollziehbar gewesen wie einige 2 Stunden für eine Skizze verwenden können. Ich beschränkte mich im 1. Examen jedenfalls im Zivil- und Strafrecht auf die zu prüfendn Anspruchsgrundlagen/Delikte und in der jeweils richtigen Reihenfolge bzw. im Strafrecht auch in der richtigen Sortierung nach Tatkomplexen usw.

Innerhalb der AGL und Delikte habe ich dann kurz schnell die Tatbestandsmerkmale genannt, die irgendwie wichtig sind und insbesondere Notiz gemacht, falls dazu etwas ausführlicher zu schreiben war. Das ergab sich aber stets bereits durch die am SV gemachten Notizen während des ersten Lesens.

Wichtig: Die Skizze ist allein für dich, das ist kein Wettbewerb, dass du eine schöne Skizze mit einer schicken Gliederung o.ä. hast; viel wichtiger ist, dass deine ausformulierte Lösung überzeugt. Auch eine tolle Gliederung hilft nicht, wenn es an genauen oder überhaupt an Obersätzen mangelt, keine (richtigen) Definitionen verwendet werden, Subsumtionen unterbleiben oder es an guter Argumentation und Begründung mangelt. m.E. wird gerade auch durch die Vorgehensweise der Reps, insb. der kommerziellen, viel zu stark das Lösungsskizzen-Mantra gepredigt.

Deswegen der Rat: Schau wo tatsächlich deine Schwächen liegen, was wird in deinen Übungsklausuren kritisiert? Ist es tatsächlich die Struktur der Klausur? m.E. als Korrektor von mittlerweile um die 100 Probeklausuren ist es in den seltensten Fällen die Struktur das Problem; vielmehr ist es oftmals Grundverständnis, Systematikfehler oder wenig überzeugende Argumentationen, die erkennbar nicht selbst verstanden werden, sondern lediglich auswendig gelernt reproduziert werden.

EDIT: ggf. kann das Auftreten von Schwierigkeiten beim Gliedern einer Klausur kann gerade auf Schwächen im systematischen und/oder Grundverständnis hinweisen.

[Torsten Kaiser]

Lösungsskizze muss ganz kurz, gerade im zweiten Examen kommst du sonst in Teufels Küche, wenn du das zu lange durchgliederst und zu ausführlich machst.

Abkürzungen benutzen, Kommentarstellen anmerken.

Du brauchst soooo viel Zeit für die Reinschrift, da muss alles vorher kurz und knapp.

[FKN993]

Ergänzend noch: Es lohnt sich den SV in die Ereignisse zu zerlegen, um schnell Überblick zu haben. Dadurch lässt sich ein Kurzsachverhalt basteln und die Abstraktion fällt dadurch leichter.

[Gürteltier]

Ich habe im ersten Examen (geschrieben per Hand, in Bayern zu beschreibendes Heft, also fest geheftete Seiten ohne Umordnungsmöglichkeit oder Entfernen einzelner Seiten) eher ausführlicher gegliedert. Dann habe ich meine Gliederung nur noch herunter geschrieben, das ging dann teilweise echt fix und es kommt auch gut an, wenn die Lösung in einem Guss präsentiert wird - die Klausuren, wo ich das nicht so gemacht habe, sind auch nicht so gut geworden.

Im SV habe ich spärlich gearbeitet - ich lese das Ding einmal langsam durch (das dauert ungefähr so lange, wie die meisten Leute für 2x brauchen) und dann schaue ich bei der Skizzenerstellung vor allem die entscheidenden Passagen und Daten im SV nach.

Skizzen waren schon in der Gliederungsform wie in der Reinschrift aufgebaut, z.B.:

A. § 985

I. Eigentum

1. Erste Verfügung, §§ 929, 935

…


Also tatsächlich deutlich ausführlicher als von Vorpostern. Teilweise auch mit Schlagworten für Argumente. Habe das früher in der Uni auch nicht so gemacht und werde es jetzt im zweiten vermutlich auch nicht so machen (digital geschrieben - Skizze kann einfach im Dokument erstellt werden). Aber per Hand fand ich es zum Ende hin am besten, weil die Klausuren eben sehr umfangreich sind. In der Uni kommt man da ggf. sogar ohne aus, aber im Examen hatte ich den Anfang meiner Lösung schon vergessen, wenn ich das Ende durchgedachte hatte.