Jurawelt-Forum

Ist halt Äpfel und einen Tacker vergleichen. Der amerikanische Fernsehmarkt ist völlig anders strukturiert, GoT hat dort gestern mal wieder alle Rekorde gebrochen. Ein Vergleich mit Deutschland lässt sich nicht so einfach ziehen, da völlig andere Marktstruktur.

Abgesehen davon würde ich Einschaltquoten nicht gerade als Qualitätsmerkmal heranziehen, insbesondere nicht in Deutschland, wo der Großteil der Fernsehzuschauer 60+ ist. Was die so gerne gucken (hallo Traumschiff) ist für die Frage der künstlerischen Qualität einer Produktion mal so völlig unerheblich. Deutsche Fernsehquoten für irgendwas heranzuziehen wäre, als ob du die Charts nur nach den Hörgewohnheiten des lokalen Altersheims sortierst. Ich kenne zB kaum jemanden in meiner Altersgruppe, der überhaupt einen Fernsehanschluss besitzt/nutzt.

Ich stimme Fyrion zu. Der Start von GoT war nachts um drei. Da schauen nur die Hardcore-Fans. Der Rest gibt sich das gemütlich on-demand am nächsten Tag.

Des Weiteren sind mE auch die Spotify oder Apple Music Charts für mich weitaus interessanter, als irgendwelche CD-Verkäufe. Man kann sich einmal ein Album kaufen und es drei mal hören und gut ist. Wenn ich aber ein Lied davon 543 Mal streame, steht das natürlich länger in den Charts.

Lineares Fernsehen und Radio werden mE in den nächsten 10 Jahren die Nische besetzen, die Streaming zu ihren Anfängen hatte. Durch Podcasts, Streamingangebote und On-Demand Angebote lässt sich nun mal besser konsumieren, als um 20:15 vor der Glotze zu hocken um sich Tatort, DSDS oder was auch immer man heutzutage im linearen Fernsehen noch schaut, reinzuziehen.

Sehe ich auch so, zumal selbst in der "älteren Generation" in meinem Umfeld zumindest parallel zu Tatort und Co auch zunehmend Netflix usw. geschaut wird, was u.a. damit zusammenhängen mag, dass das reguläre Fernsehprogramm zunehmend schlechter wird, und zwar sowohl von der Auswahl an sich als auch von den einzelnen Formaten (u.a. Tatort, Galileo usw.). Viele, die ich kenne, regen sich z.B. jede Woche über den Tatort auf, schauen ihn aber halt noch, weil's ein schönes Sonntagabend-Ritual ist. "Hardcore-TV-Verfechter" kenne ich daher eigentlich flächendeckend nur noch in der "Oma-Generation".

https://www.theverge.com/2019/4/17/1841 ... -hours-hbo

Soviel dazu, alleine in den esten 24 Stunden also wohl 55 Millionen zusätzliche Views auf... anderem Wege

Kurz-Doku in der ARD-Mediathek: Leonora - wie ein Vater seine Tochter an den IS verlor.

Hab ich auch gesehen, sehr gut gemacht.

Schon auch einfach sehr krass, was das für Leute sind. Komplett mangelnde Selbstreflexion. Der Macker hat den Vogel abgeschossen mit seiner Mitleidsnummer.

Wenn man sich vor Augen führt, welches Leid dieses Dummvolk über die Menschheit gebracht hat, sind das bei dem glimpflichen Ausgang natürlich first world problems. Für die Familie freilich trotzdem die absolute (und gewissermaßen endgültige) Hölle.

famulus hat geschrieben: ↑Samstag 7. September 2019, 12:49 Wenn man sich vor Augen führt, welches Leid dieses Dummvolk über die Menschheit gebracht hat, sind das bei dem glimpflichen Ausgang natürlich first world problems. Für die Familie freilich trotzdem die absolute (und gewissermaßen endgültige) Hölle.

ja, der Papa ist echt gestraft.

mea parvitas hat geschrieben: ↑Freitag 6. September 2019, 11:14 Kurz-Doku in der ARD-Mediathek: Leonora - wie ein Vater seine Tochter an den IS verlor.

Hier dazu in Schriftform:

https://m.tagesspiegel.de/verliebt-in-e ... 89756.html

Und was läuft schief, dass man als 15 jähriges Dorfkind auf die Idee sich dem IS anzuschließen? Ich vermute mal, dass der Vater nicht nur „gestraft“ ist, weil er seine Tochter faktisch verloren hat; er gehört eigentlich „mitbestraft“, weil da bei der Erziehung wohl was schiefgegangen ist.

@Tibor: Ich weiß nicht. Ich glaube, man kann froh sein, wenn die eigenen Kinder im Teenageralter nicht die falschen Videos auf youtube gucken und dabei auf die falschen Leute reinfallen.

Oft wird da sicher in der Familie was schiefgegangen sein, kann mir aber gut vorstellen, dass man das als Eltern nicht immer vermeiden kann.

Liz hat geschrieben:@Tibor: Ich weiß nicht. Ich glaube, man kann froh sein, wenn die eigenen Kinder im Teenageralter nicht die falschen Videos auf youtube gucken und dabei auf die falschen Leute reinfallen.

Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.

Tibor hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 19:12
Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.

Man kann es hoffen, aber der IS hat ja im fraglichen Zeitraum gezielt Jugendliche in westlichen Ländern umworben und geschickt versucht, die Bedürfnisse der Jugendlichen nach Gemeinschaft, Identität und Abenteuer zu befriedigen und in ihr System zu ziehen. Das dürfte schon eine andere Hausnummer sein, als den Kindern beizubringen, einen großen Bogen um den Scientology-Stand zu machen.