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Verfasst: Montag 16. Juli 2007, 13:32
von Micha79
Leider schlagen sie manchmal über die Stränge...ich will das jetzt nicht wieder aufwärmen, sondern einfach für einen Indizienkatalog plädieren, der einerseits die Möglichkeit von dreisten Werbern begrenzt, andererseits aber Postern, die persönliche und mit Bewertungen verbundene (und gerade deshalb oft nützliche) Erfahrungsberichte posten möchten, diese Möglichkeit nicht verschließt.

Das Kriterium "vorherige Aktivität" ist gut, wenngleich es nur indiziellen Charakter hat.

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2007, 16:38
von Alexander
Hallo zusammen,
Tequila hat geschrieben:
Elandee hat geschrieben:Vielleicht sollte man auch auf die Beiträge schauen, die der fragliche "Werber" bisher schon fürs Forum erbracht hat. Unerwünschte "richtige" Werbung stammt doch zu 99,9% von Leuten, die sonst noch nichts geschrieben haben.
Aber das machen die Mods doch bisher auch schon so?
Eben! Jemand, der im 1. oder 2. Beitrag irgendwas anspreist, insb. mit Links auf die Seite (welche wiederum kommerziell ist, natürlich), der will uns hier als kostenlose Werbeplattform benutzen. Das will aber u.U. genauso jemand, der schon länger dabei ist und mehr Beiträge geschrieben hat - woher sollen wir die genaue Motivation wissen? Insofern kommt es - dann - immer drauf an, wie das ganze geschrieben ist, und letztlich ist es Ermessenssache. Daß man damit auch einige "erwischt", die wirklich keine Werbung machen wollten, ist halt Pech und lässt sich leider nicht vermeiden. Ich habe allerdings die Devise ausgegeben, daß wir lieber einmal zu viel löschen als zu wenig. Und das aus dem ganz einfachen Grund, daß wir hier ums Überleben kämpfen müssen und Vieles tun, um das zu erreichen und ich es deswegen einfach überhaupt nicht einsehe, daß wir von anderen benutzt werden. Mag manchmal recht strikt sein, ja, aber geschadet hat es noch keinem.

Warum werden nun z.B. Beiträge zu bestimmten Reps erlaubt? Erstens wäre es Unsinn, eine Diskussion zu Hemmer, Alpmann und wie die Großen noch so heissen, zu verbieten. Die kennt eh jeder. Ganz anders aber bei einem Anbieter, den wirklich keiner kennt, außer der Gründer selber. Und: erlauben wir die "Werbung" von unbekannteren "Produkten", dann haben wir mit dem Anbieter eine Kooperation. Meistens finden sich dann - für alle Jurawelt-User kostenlos - dessen Produkte auf http://www.jurawelt.com.
Quintessenz: wer hier werben will, muß eine Gegenleistung bringen. Und die ist bisher eigentlich immer eine Mehrleistung für unsere User in Form von inhaltlichen Beiträgen auf der Hauptseite. Fehlt die Gegenleistung, wird gelöscht. Grundsätzlich eigentlich ganz einfach. :)

Gruß
Alexander

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2007, 19:20
von Micha79
Deine Antwort schafft leider nicht ganz alle Unklarheiten aus der Welt. Ich versuche einmal, Deine Argumentation schrittweise zu analysieren, ausgehend von Prämisse und Untersatz:
1. Grundsätzlich ist Werbung verboten
2. Postings, die "direkte Werbung" enthalten, werden immer gelöscht, unabhängig vom Produkt.
3. Postings, deren objektiver Erklärungswert auf "versteckte Werbung" schließen lässt, werden grundsätzlich auch gelöscht.
2. Repetitorien sind aber ohnehin bekannt.
3. Wir löschen daher keine Postings, die auf Grund positiver Bewertungen bei anderen Produkten als versteckte Werbung gelöscht würden, wenn diese Postings auf Repetitorien bezogen sind.

Der Schluss von 2 auf 3 ist nicht ohne weiteres möglich. Es fehlt an einer Begründung. Ich kann anhand Deiner Äußerungen nur über folgende Möglichkeiten spekulieren, die Du andeutest:

a) Du unterstellst, sie würden keine Werbung machen, gerade weil sie bekannt sind; deshalb kann es sich auch bei positiven Postings (die Du bei gleicher Tendenz bei unbekannten Produkten als Werbung interpretieren würdest) nicht um Werbung handeln.
Das ist, mit Verlaub, Unfug: Der Konkurrenzkampf zwischen Repetitorien ist sehr hart und die Werbekampagnen sehr ausgefeilt. Mitunter erteilen die Fakultäten Haus- und Werbeverbote. Warum machen denn die 10 umsatzstärksten Unternehmen Deutschland massivst Werbung?
Du sagst zu Recht: "Wer hier werben will, muss eine Gegenleistung erbringen". Demnach müssten Repetitordebatten "erst recht" verboten werden, weil diese viel mehr Geld für Werbung ausgeben (müssen), um (zusätzliche) Aufmerksamkeit zu erhalten.

b) Du sagst, weil sie bekannt seien, sei Werbung nicht "schlimm" oder "löschenswert". Eine Begründung dafür fehlt. Was zeichnet diese gewinnorientierten Unternehmen gegenüber anderen gewinnorientierten Unternehmen aus? An dieser Stelle kommen wir an einen entscheidenden Punkt, nämlich einer tatsächlichen Rechtfertigungsmöglichkeit der Bevorzugung repetitor- und literaturbezogener Postings, die bei anderen Produkten gelöscht würden:

c) Bei bestimmten Produkten besteht ein hohes Informationsbedürfnis hier im Forum. Dieses kann vor allem durch Erfahrungsberichte befriedigt werden. Diese sind unweigerlich oft mit positiven Bewertungen verbunden. Derartige Bewertungen haben zwangsläufig einen werbenden Effekt. Das wird aber durch den Informationsnutzen kompensiert. Das rechtfertigt eine Ungleichbehandlung von Repetitorien und Literaturempfehlungen und Großkanzleiberichten gegenüber sonstigen Postings (nochmals: immer unterhalb der Schwelle der "direkten Werbung" mit Flyer und Anpreisungen etc; diese ist natürlich immer verboten).

Punkt c) ist grundsätzlich begrüßenswert. Aber die Auswahl der Produktgruppen erscheint willkürlich. Woher wollt Ihr wissen, ob ein solcher Nutzen nicht auch in Bezug auf andere Erfahrungsberichte besteht? Das Kriterium "ein Unternehmen ist neu und klein, und niemand kennt es" ist für die Differenzierung völlig untauglich. Selbst wenn es das ist, kann die kritische Auseinandersetzung mit seinem Produkt von Nutzen sein (mit der Folge, dass darüber genauso diskutiert werden sollte wie über Repetitorien und Literatur, also die "Löschkriterien" dieselben sind).

Du sagst, bei kleinen Unternehmen bestehe die Gefahr der Abhängigkeit. Das trifft wohl nur bei direkter Werbung ohne Gegenleistung zu, nicht aber bei einer Diskussion wie über jedes andere Produkt.

Die Differenzierung für die "Schwellenwerte" zwischen "Werbung" und "Nicht-Werbung" beruht also nicht auf objektiven Kriterien, sondern Eurem Vorverständnis. Das könnt Ihr als Forenbetreiber natürlich so machen, aber ihr sollte das dann auch offen legen (und nicht so tun, als gäbe es ein systematisch durchgehaltenes Differenzierungskriterium).

Besser (wenn Euch an einer Art "demokratischer Kultur" gelegen ist) wäre der angesprochene Kriterienkatalog für Werbung. Schleichwerbung könnte damit genauso effektiv bekämpft werden wie bisher, aber zu Unrecht gelöschte Beiträge blieben verschont.

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 08:12
von Kritschgau
Ich halte diese Diskussion für überflüssig!

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 11:50
von Micha79
Du hast wahrscheinlich recht. Ich habe noch einmal nachgedacht und denke auch, dass es viel Mühe bereiten würde, alles zu "systematisieren". Die Juraweltbetreiber sind eben nicht die öffentliche Gewalt. Wenn jemand zu Unrecht gelöscht wurde, dann soll er eben reformulieren.
Für mich ist das Thema auch erledigt.
In Anlehnung an einen süddeutschen Ministerpräsidenten verkünde ich hiermit: "Mein obiges Posting halte ich nicht mehr aufrecht".

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 11:55
von Kritschgau
Wenn man einen Post sieht, bei dem wegen unzulässiger Werbung die URL gelöscht wurde, dann kann man immer noch, wenn es einen wirklich interessiert, an den Poster eine PN schicken und ihn um die URL bitten. Das sollte doch ein gangbarer Kompromiss sein.

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 13:23
von Alexander
Halo zusammen,

interessant, daß das "Problem" mit der Werbung so ein Problem für manche darstellt? Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem _ist_, sofern man nicht gerade selbst der Ersteller war und sich jetzt ärgert, daß man "zensiert" wurde. Wie Kritschgau auch schon richtig schrieb, meistens wird ja nur die URL gelöscht oder nur ein kleiner Text-Teil - wenn überhaupt. Und in dem Fall kann der Ersteller jederzeit kontaktiert werden, wenn wirklich Interesse besteht.

Ich werde jetzt aus verschiedenen Gründen keinen Katalog an Kriterien erstellen. Das Wichtigste habe ich oben dargelegt. Und ja, allein objektiv lässt sich hier nicht immer arbeiten! Und: Manchmal gibt es auch Bereiche, wo man nicht alles bis ins letzte geregelt haben muß - oder kann! Gesunder Menschenverstand ist eh immer die beste Lösung. Gäbe es mehr davon, bräuchte man gar keine Regeln, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Widmen wir uns also wieder den wichtigeren Dingen. :-)

Gruß

Alexander

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 18:56
von Olli
Alexander hat geschrieben:Und: Manchmal gibt es auch Bereiche, wo man nicht alles bis ins letzte geregelt haben muß - oder kann! Gesunder Menschenverstand ist eh immer die beste Lösung.
Du kannst nicht in Deutschland Jura studiert haben ;-) Es muss _alles_ bis ins letzte Detail geregelt werden ("Brüssel-Methode"). ;-)

Nein, ich stimme Dir natürlich zu.