Vernichtende Rezension
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- Schnitte
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Re: Vernichtende Rezension
Ich finde ebenfalls einige der Kritikpunkte, die da vorgebracht werden, extrem kleinlich, auch wenn es wahrscheinlich stimmt, dass die Arbeit alles in allem eher schwach sein duerfte. Was mich auf jeden Fall ueberhaupt nicht ueberrascht, ist, dass der Verlag auf seiner Website zu dem Buch (http://www.dissertation.de/buch.php3?buch=5668 (Verwaister Link automatisch entfernt)) zwar eine Rezension in einer wohl alles in allem nicht sehr bedeutsamen Publikation erwaehnt (dem "Medienspiegel der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft"), diese hier hingegen verschweigt
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."
--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375
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Re: Vernichtende Rezension
Ich finde die Frage ist eher: soll man so etwas machen? Denn wenn man einen solchen Verriss machen will, dann muss man so kleinlich werden, ansonsten setzt man sich ja zurecht dem Vorwurf der Ungenauigkeit aus.Schnitte hat geschrieben:Ich finde ebenfalls einige der Kritikpunkte, die da vorgebracht werden, extrem kleinlich, auch wenn es wahrscheinlich stimmt, dass die Arbeit alles in allem eher schwach sein duerfte. Was mich auf jeden Fall ueberhaupt nicht ueberrascht, ist, dass der Verlag auf seiner Website zu dem Buch (http://www.dissertation.de/buch.php3?buch=5668 (Verwaister Link automatisch entfernt)) zwar eine Rezension in einer wohl alles in allem nicht sehr bedeutsamen Publikation erwaehnt (dem "Medienspiegel der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft"), diese hier hingegen verschweigt
Re: Vernichtende Rezension
Die Frage muss noch früher ansetzen: Muss man einen Verriss machen? Die richtige Antwortet lautet: "nein". Ein Buch sachlich angreifen - kein Thema. Sagen, es ist schlecht und falsch - natürlich. Aber eben verreißen, das ist arm.
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Re: Vernichtende Rezension
Der legt nur Geld und Zugehörigkeit zur Elite nahe, Kompetenz aber nicht zwingend. Mein Bild von der Amerikanischen Uni und dem Jurastudium dort hat sich ziemlich verdüstert als ich an einer US-Uni war ... genau genommen an zweien. War zwar nicht Harvard, aber waren beide auch nicht die schlechtesten ... Die "sokratische Methode" begleitet mit dem stumpfen auswendig-lesen von 200 Seiten pro Tag ist auch nicht besser, als das was wir hier machen. Im Gegenteil.dionysos hat geschrieben:Oh, hat die Frau einen so schlechten Ruf? Ich weiß nichts von ihr, aber ein Harvard-Abschluss legt doch eigentlich Kompetenz nahe...non-liquet hat geschrieben:Bei der Zweitgutachterin wundert mich das alles dann aber auch nicht sehr...
Re: Vernichtende Rezension
George W. Bush war auch in Harvard. Sagt, wie ILB sagt, nicht viel aus.
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Re: Vernichtende Rezension
Wenn er da war, dann sagt das sogar ne ganze Menge aus .JM hat geschrieben:George W. Bush war auch in Harvard. Sagt, wie ILB sagt, nicht viel aus.
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Re: Vernichtende Rezension
Nun, aber wer kann schon von sich behaupten, eine solche detaillierte Rezension bekommen zu haben?!Schnitte hat geschrieben:Was mich auf jeden Fall ueberhaupt nicht ueberrascht, ist, dass der Verlag auf seiner Website zu dem Buch (http://www.dissertation.de/buch.php3?buch=5668 (Verwaister Link automatisch entfernt)) zwar eine Rezension in einer wohl alles in allem nicht sehr bedeutsamen Publikation erwaehnt (dem "Medienspiegel der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft"), diese hier hingegen verschweigt
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Re: Vernichtende Rezension
@Björn: Ja, oder so.
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Re: Vernichtende Rezension
Ja, er hatte einen äußerst kostspieligen Bildungsweg: Yale, Harvard und Irak.Björn hat geschrieben:Wenn er da war, dann sagt das sogar ne ganze Menge aus .JM hat geschrieben:George W. Bush war auch in Harvard. Sagt, wie ILB sagt, nicht viel aus.
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Re: Vernichtende Rezension
Also meiner Meinung nach - Titel ist Titel und in der Praxis fragt doch niemand danach, ob man den nun mit Applaus oder nur gerade so geschafft hat. Insbesondere die Mandanten nicht, die die Rechnung bezahlen und im Zweifel auch nicht der Personaler im Vorstellungsgespräch.
Also wenn ich der Dr. Jochen Schneider wäre, würde ich dem Herrn Wiss. Assistent Dr. Holm Putzke, LL.M., eine Packung Taschentücher für seine Renzension schicken. Solange man keine Uni-Karriere anstrebt, hat der Verriß allenfalls Unterhaltungswert.
Also wenn ich der Dr. Jochen Schneider wäre, würde ich dem Herrn Wiss. Assistent Dr. Holm Putzke, LL.M., eine Packung Taschentücher für seine Renzension schicken. Solange man keine Uni-Karriere anstrebt, hat der Verriß allenfalls Unterhaltungswert.
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Re: Vernichtende Rezension
Herr Putzke, immerhin ein JAhr lang Dozent für Rechtskunde an der Werbe- und Medienakademie Marquardt, ist sich auch nicht zu schade, in dem Verriss eigene Werke zu zitieren, etwa "Juristische Arbeiten erfolgreich schreiben" (2. Aufl. 2009). Lustig ist auch, dass er sich darüber mokiert, dass manche Textpassagen nahezu wörtlich wiederholt werden, exakt diesen Kritikpunkt mit exakt denselben Beispielen dann aber doch wieder zweimal in seiner Rezension erwähnt (auf S. 176 und in Fn. 39). Wer im Glashaus sitzt...
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Re: Vernichtende Rezension
Eben. Scheint wirklich kein angenehmer Zeitgenosse zu sein. Wie zuvor gesagt wurde: Titel genießen und auf die Rezension gepflegt was husten.
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Re: Vernichtende Rezension
Warum? Wer keine ordentliche Dissertation abgeben kann, muss mit Schelte leben. Die Fehler im Literaturverzeichnis sind unverzeihlich und es wäre noch nicht mal einer Hausarbeit würdig gewesen. Und das sind ja nur die für jedermann offensichtlichen Fehler. Die Veröffentlichungspflicht besteht ja nicht, um die Disseration gleich einer Seminararbeit in der Versenkung verschwinden zu lassen. Rezensionen muss man sich stellen, auch wenn sie mit Härte formuliert werden. Dass die Arbeit nur beschränkt zum wissenschaftlichen Diskurs beitragen kann, auch dieser Tatsache muss man ins Auge sehen. Ich finde die Rezension gut. Solche Dissertationen gefährden letztlich den Ruf des Dr. iur., dagegen kann man angehen.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
Re: Vernichtende Rezension
Schelte ja. Vernichtungsfeldzüge nein. Das erinnert ja an das physische Zerreißen durch Reich-Ranicki.
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Re: Vernichtende Rezension
Ja sicher, mein Erstaunen habe ich ja weiter oben bereits zum Ausdruck gebracht. Es geht sich auch, wenn man einen Gang runterschaltet. Aber letztlich hat er nur die zahlreichen Mängel herausgestellt, an der die Arbeit leidet. Und das kann man meiner Meinung nach tun. Ob man das mit einer 10-seitigen Rezension auf die Spitze treiben muss, das räume ich ein, kann man zu Recht anzweifeln. Vielleicht hätte es nicht geschadet, wenn er bezüglich einiger Mängel Gnade vor Recht ergehen gelassen hätte.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)