Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Seeker
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Seeker »

Sehr unwahrscheinlich. Viele Prüfer schauen die Studiumsleistungen nicht einmal an. Entscheidend ist, dass die mündliche Performance stimmt.
adem_b
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von adem_b »

Seeker hat geschrieben: Samstag 19. Juni 2021, 11:43 Sehr unwahrscheinlich. Viele Prüfer schauen die Studiumsleistungen nicht einmal an. Entscheidend ist, dass die mündliche Performance stimmt.
Das macht mir Mut. Was wäre in etwa deine Herangehensweise im Vorgespräch? Bei mir ist es so, dass mich der Schwerpunkt runterzieht. Um zweistellig auf dem Zeugnis zu halten, müsste ich somit in der Mündlichen 11 Punkte erreichen.
Wie kommuniziert man das am besten, ohne arrogant zu wirken? Laut Protokollen sollte man gegenüber der Vorsitzenden wohl "selbstbewusst" auftreten. Nur ist der Grat zur Arroganz bekanntlich relativ schmal. Gerade in diesem Notenbereich.
concico
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Das mit den eigenen Skripten habe ich leider auch sehr lange versucht. Dabei ist aber auch wirklich nichts herausgekommen, da ich dabei auch kaum nachgedacht habe, sondern eher dazu neigte, das vorhandene Wissen umzuformulieren. Allerdings direkt aus dem Lehrbuch/Skript ohne Zwischenstop in meinem Gehirn. Totale Zeitverschwendung.

Ich denke, dass das - von Ausnahmen abgesehen - eine besondere Form von Prokrastination ist. Es ist einfacher als richtiges Lernen und nimmt einem dennoch das Gefühl, nichts getan zu haben.

Am Ende führt nur eine Wechselwirkung aus nachdenken, wiederholen und anwenden zum Erfolg. Sich einfach mit dem Stoff zu beschäftigen, weil man ihn verstehen will. Ihn zu hinterfragen (warum ist das wichtig?). Eigentlich total simpel.

Das ganze Studium hats bei mir gebraucht, das Lernen zu lernen.
concico
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

adem_b hat geschrieben: Samstag 19. Juni 2021, 08:59 Erfreulicherweise sind es bei mir 11,50 Punkte geworden. Hatte schon das Gefühl, durchgefallen zu sein.
Meine Glückwünsche =D> Tolle Leistung!
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Juralurch »

concico hat geschrieben: Samstag 19. Juni 2021, 17:42 Das mit den eigenen Skripten habe ich leider auch sehr lange versucht. Dabei ist aber auch wirklich nichts herausgekommen, da ich dabei auch kaum nachgedacht habe, sondern eher dazu neigte, das vorhandene Wissen umzuformulieren. Allerdings direkt aus dem Lehrbuch/Skript ohne Zwischenstop in meinem Gehirn. Totale Zeitverschwendung.

Ich denke, dass das - von Ausnahmen abgesehen - eine besondere Form von Prokrastination ist. Es ist einfacher als richtiges Lernen und nimmt einem dennoch das Gefühl, nichts getan zu haben.

Am Ende führt nur eine Wechselwirkung aus nachdenken, wiederholen und anwenden zum Erfolg. Sich einfach mit dem Stoff zu beschäftigen, weil man ihn verstehen will. Ihn zu hinterfragen (warum ist das wichtig?). Eigentlich total simpel.

Das ganze Studium hats bei mir gebraucht, das Lernen zu lernen.
Weltraumbaer hat geschrieben: Montag 14. Juni 2021, 20:28 Ich habe meine Lernstrategie restrukturiert.

Vor einiger Zeit postete ich mein Problem, dass ich dazu neige Lehrbücher "umzuskripten", also in eigene Skripte umzuwandeln; dabei kam ich zum einen nicht dazu das "umgeskriptete" Wissen zu wiederholen - gar überhaupt zu lernen - weil ich mich mehr auf die Herstellung fokusierte als auf die Wissensaufnahme und zum anderen ich meine Pflichten im Rahmem meines Reps vernachlässigte, also keine Fälle vorbereite oder nacharbeitete.

Ich habe mich nun vom "umskripten" derart verabschiedet, dass ich mein Repetitorium auf kommerziell erwerbliche Skripten begründe (vor allem Alpmann und "Grüne Reihe"), mit Materialien meines Rep-Anbieters unterfüttere und Lehrbücher nurnoch punktuell verwende und zum generellen Abgleich von Inhalt und "Seelenfrieden der alten Zeit zuliebe".

Ich merke ich schaffe was und ich bin weniger gestresst dem Stoff "hinterherzurennen". Ich weiß von den potenziellen Gefahren (insb. die Kürze von Skripten), aber anders schaffe ich es nicht zeitlich gesehen.

True of my chest und so.
Ich habe die letzten Tage meine Lernweise für den Erstversuch reflektiert, auch im Gespräch mit einer Bekannten die neulich schrieb und ordentlich bestanden hat.

Meine Fehler waren ähnlich wie eure.

Ich habe eigentlich hauptsächlich Skripte zusammengefasst, bei eh schon komprimierten Skripten also eher abgeschrieben.
Es hat ewig gedauert, man konnte sich also sagen dass man ja viel tut.

Der Stoff geht aber nur einmal zerstückelt und unverarbeitet durchs Hirn.
Fürs Widerholen und Fallarbeit, mit der ich vieleicht meine Aufbauprobleme in den Griff bekommen hätte, blieb keine Zeit.

Kleinteilig aufgeschrieben wird in Zukunft nur noch wo ich es zwingend als Stütze brauche um eine komplexere Materie geordnet zu bekommen.

Die Erkenntnis wäre wohl billiger zu haben gewesen als ein vergeigter Erstversuch, aber ich habe meinen Stress so gehandbabt meine Arbeitsweise nicht in Frage zustellen oder kontrollieren zu lassen.

Dann halt jetzt besser.
2ndLife
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von 2ndLife »

adem_b hat geschrieben: Samstag 19. Juni 2021, 11:54
Seeker hat geschrieben: Samstag 19. Juni 2021, 11:43 Sehr unwahrscheinlich. Viele Prüfer schauen die Studiumsleistungen nicht einmal an. Entscheidend ist, dass die mündliche Performance stimmt.
Das macht mir Mut. Was wäre in etwa deine Herangehensweise im Vorgespräch? Bei mir ist es so, dass mich der Schwerpunkt runterzieht. Um zweistellig auf dem Zeugnis zu halten, müsste ich somit in der Mündlichen 11 Punkte erreichen.
Wie kommuniziert man das am besten, ohne arrogant zu wirken? Laut Protokollen sollte man gegenüber der Vorsitzenden wohl "selbstbewusst" auftreten. Nur ist der Grat zur Arroganz bekanntlich relativ schmal. Gerade in diesem Notenbereich.
FYI - Nach meiner Erfahrung fragen die meisten Vorsitzenden der mündlichen Prüfung in einem Vorgespräch konkret, was man sich denn als Ergebnis vorstellt bzw. was man anstrebt. Bei deinen Vorpunkte ist die Antwort, zweistellig als Examensergebnis zu haben, m.E. absolut legitim. Die Prüfer orientieren sich häufig an den Noten der geschriebenen Klausuren im staatl. Teil.

In der Regel bekommst du auch eine Antwort auf deinen Wunsch, wie z.B. "ja, das werden wir wohl schaffen", "oh, das könnte schwierig werden, gibt es einen Grund für die angestrebte Note?" (z.B Richteramt oder Großkanzlei, am besten auch die passende Begründung (nicht zwingend die ehrlichste) vorbereiten - "Ich will in die Großkanzlei, weil ich einfach schlauer bin als die anderen" kommt insb. bei Richtern wohl nicht so gut und entspricht auch nicht unbedingt dem realen Leben :-D).

Wenn der Vorsitzende nicht nach der angestrebten Note fragt: Deinen Wunsch charmant einfließen lassen. Es ist deine Prüfung, du hast lange geschuftet, dahin zu kommen, da kannst du auch klare Ziele formulieren, nur eben nett...(Bsp: "Ich würde sehr gerne in den Staatsdienst/Großkanzlei/Notar werden. Meinen Sie, ich könnte das hierfür erforderliche Ergebnis erreichen?" ggf. ergänzt durch ein "Nach meinem Informationsstand braucht man dafür ja zweistellige Noten..." - Aber aufpassen: Ich wüsste nicht, wo tatsächlich zwingend zweistellig gefordert wird, außer ggf. um Notar zu werden?)

Du musst dann damit rechnen, dass du mit dem Wunsch auch die härteren Fragen bekommst (das wird aber aufgrund der Vorpunkte wahrscheinlich eh der Fall sein). Über die schwereren Fragen bekommst du aber auch mehr Punkte. Du hast also beides, Chance und Risiko. (Anhand der Fragen kannst du m.E. auch während der Prüfung erkennen, wie die Prüfer dich derzeit einschätzen. Fragt man dich nach der Prüfungsreihenfolge von § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 BGB, sieht es eher schlecht aus. Dann direkt eingreifen und - wenn du dir in dem Prüfungsgebiet sicher bist - charamant bei schwierigen Fragen an deine Mitprüflinge deine Kenntnis anzeigen z.B. mittels Nicken, Prüfer in die Augen gucken. Dies nur nicht zu oft anwenden, ich habe bislang keinen Prüfer kennen gelernt, der Streber mag.

Einfacher ist es, wenn der Prüfer die Frage freigeben. Dann nicht zurückschrecken, sondern antworten (wenn du dir mit der Antwort sicher bist...).

Ja, du hast gar nicht nach Tipps für die Mündliche gefragt, aber ich erinnere mich (auch nach den Jahren) noch an meine und bin immer dafür, andere zu supporten ;-) Daher noch Folgendes:

11 Punkte in der Mündlichen bekommt man nicht geschenkt, sind aber nicht ungewöhnlich. Hilfreich ist es, vorher die Prüfer gut zu recherchieren und herauszufinden, was sie beruflich machen und - sofern es über sie Protokolle/Goolge-Einträge gibt - was sie "mögen. Am Ende ist die Mündliche auch eine Art Sozialexperiment: Finden die dich sympatisch, hilft das sehr - auch mein Erfahrungswert (in beide Richtungen erlebt, Glück gehabt, dass der Verbesserungsversuch der war, wo ich sympathisch rüber kam :-D Mangels entsprechender Informationen von mir in der Mündlichen nicht ausprobiert, aber bei Bewerbungsgesprächen als Referendarin: Gemeinsame Hobbies/Interessen herausfinden. Hier schließt sich der Kreis, zu Bewerbungsgesprächen (wo ich auf der Seite der Kanzlei saß): Du möchtest die Leute unterstützen, mit denen man sich vorstellen kann, (Arbeits-) Zeit zu verbringen, oder aber die ähnlich sind zu einem selbst (z.B. im Lebenslauf) - nicht unbedingt die fairste Strategie (I know), aber (und jetzt rede ich von Großkanzleien) m.E. immer noch besser, als nur auf die Noten zu achten und später Leute zu haben, die man nicht zu Mandanten mitnehmen kann, da super smart, aber nicht "gesellschaftsfähig".

Ich bin etwas abgewichen von deiner Frage :-D Aber zuletzt noch um dir etwas die Sorge wegen deines Schwerpunktes zu nehmen (ohne Druck ist man in der Mündlichen besser - eigener Erfahrungswert) - falls es noch von keinem hier geschrieben wurde (muss gestehen, dass ich mir nicht alle Kommentare durchgelesen habe): Der Schwerpunkt wird bei der späteren Bewerbung häufig nicht berücksichtigt, (1.) da jeder weiß, dass Schwerpunkte häufig nicht vergleichbar sind, und (2.) wenn er nichts mit dem späteren Beruf zu tun hat (Bsp.: Schwerpunkt "Rechtsgeschichte" und angestrebtes Berufsbild "Strafverteidiger").

Damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt: Natürlich kann man wohl grds. aus jedem Schwerpunkt in jedem Rechtsgebiet irgendeinen Vorteil ziehen, kommt - mein Erfahrungswert - aber selten bis nie vor (bei mir Schwerpunk: Strafrecht&Kriminologie, Arbeitgeber: zwei Großkanzleien, eine Big4 (kein strafrechtliches Gebiet) - Schwerpunkt hat nirgends interessiert, zum Glück, waren nämlich keine 11 Punkte :-D).

Drück dir die Daumen für die Mündliche!
Rechtsdrehung
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Rechtsdrehung »

Ich habe Anfang nächsten Monats mündliche Prüfung (zählt 33%). Wie würdet ihr euch im Vorgespräch verhalten bei folgenden Noten:

2;3;3;4,5;5,5;11,5

Zwei Klausuren habe ich mir dabei maßgeblich durch meine eigene Aufgeregtheit zerschossen. Meine Überlegung war jetzt, den Wunsch einer Notenverbesserung in den Bereich der 6 Punkte zu äußern, ohne konkret die 6,5+ anzusprechen. Sollte ich doch lieber ein befriedigend als Ziel nennen oder wäre das in Anbetracht der anderen Noten doch etwas vermessen? Verbesserungsversuch ist bald geplant; Schwerpunkt waren 12 Punkte. Für jeden Ratschlag bin ich dankbar!
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Diesmal waren es schon 3 Punkte in der Probeklausur. Eine Steigerung von 150% :D
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von thh »

concico hat geschrieben: Montag 21. Juni 2021, 11:36Diesmal waren es schon 3 Punkte in der Probeklausur. Eine Steigerung von 150% :D
Bei der letzten Klausur gab es 1,2 Punkte? Wo gibt es das denn bei Einzelklausuren?
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Wie kommst du auf 1,2? Ich hatte in der letzten Klausur 2 Punkte
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von thh »

concico hat geschrieben:Wie kommst du auf 1,2? Ich hatte in der letzten Klausur 2 Punkte
Dann war es eine Steigerung von 50 % ...
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Tibor »

Puuuhhh. Von 2 auf 3 ist eine Steigerung um 50% auf 150%.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Du hängst dich vermutlich am Begriff Steigerung auf. Okay. Dann stellt mein Ergebnis von 3 Punkten eben 150% der Ausgangsleistung dar ::roll:
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

thh hat geschrieben: Montag 21. Juni 2021, 15:16
concico hat geschrieben:Wie kommst du auf 1,2? Ich hatte in der letzten Klausur 2 Punkte
Dann war es eine Steigerung von 50 % ...
Ja...zur "unbrauchbaren Leistung" kommt noch ein Mathe-Fauxpas :lmao:
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Ist das eigentlich üblich, am Anfang derartige Noten zu kassieren? Mir fehlen offensichtlich noch einige Grundlagen. Aus dem Studium kenne ich solche Noten - wie viele andere vermutlich auch - nicht.
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