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Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 08:08
von thh
Tibor hat geschrieben:Ich werde berichten, ob Fischer im Recht war.
Die Antwort könnte ich Dir jetzt schon geben ...

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 08:46
von TobiasG
Gibt es eigentlich irgendwelche besonderen Empfehlungen für Grisham-Bücher? Ein paar hab ich gelesen, die von der Qualität aber doch sehr unterschiedlich waren.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:11
von [enigma]
King of torts gelesen? Ist mE sein bestes nach Firma und Jury.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 22:52
von TobiasG
[enigma] hat geschrieben:King of torts gelesen? Ist mE sein bestes nach Firma und Jury.
Noch nicht, danke. Kürzlich erst „Anklage“. Da steht auf der Rückseite: „John Grisham ist der beste Thrillerautor unserer Zeit“, was einfach Quatsch ist, vor allem weil er keine Thriller schreibt m.E.

Firma hab ich schon hier liegen. Zuletzt fand ich Rainmaker ganz unterhaltsam. Wollte mir auch mal „The Lititgators“ zulegen als nächstes.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Sonntag 4. März 2018, 19:52
von 11 Freunde
Meine in diesem Jahr bisher gelesene Bücher:

Huber - 7 Kilo in 3 Tagen: Absolut empfehlenswertes Büchlein über den Wahnsinn der Heimkehr erwachsener "Kinder" zu Weihnachten
Read - Überleben: Packende Doku über einen Flugzeugabsturz in den Anden
Morsbach - Justizpalast: War ok bis gut; aber nur, weil man sich selbst und einige Kollegen darin wieder gefunden hat
Fitzek - Flugangst 7A: Langweilig
Kehlmann - Kyll: Einfach überragend

Die nächsten Tage nehme ich mir von Winthrop "Mercy Seat" und von Geiger "Unter der Drachenwand" vor. Mal sehen.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 10:57
von Gelöschter Nutzer
Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.

Wie immer schreibt Fest so gefällig wie gehaltvoll.

Die Geschichte selbst ist bewegend, spannend und tragisch.

Mir war nicht klar, auf welch breiter Front Hitler in der Generalität der Wehrmacht auf Ablehnung stieß.

Insbesondere der oft gehörte Tadel, der Widerstand habe sich erst durch die Wende des Kriegsglücks zum Handeln entschlossen, ist so nicht richtig.

Tatsächlich existierten sehr konkrete Pläne zur Absetzung und Verhaftung Hitlers bereits 1938, die jedoch aufgrund unglücklicher Umstände nicht zur Verwirklichung kamen.


Dieses Stück Geschichte ist sehr dicht und liest sich teils wie ein Roman; selten dürften die Weichen der Weltgeschichte stärker von so einem kleinen Kreis an handelnden Personen gestellt worden sein (bzw. eben nicht gestellt).

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 11:03
von OJ1988
juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.

Wie immer schreibt Fest so gefällig wie gehaltvoll.

Die Geschichte selbst ist bewegend, spannend und tragisch.

Mir war nicht klar, auf welch breiter Front Hitler in der Generalität der Wehrmacht auf Ablehnung stieß.

Insbesondere der oft gehörte Tadel, der Widerstand habe sich erst durch die Wende des Kriegsglücks zum Handeln entschlossen, ist so nicht richtig.

Tatsächlich existierten sehr konkrete Pläne zur Absetzung und Verhaftung Hitlers bereits 1938, die jedoch aufgrund unglücklicher Umstände nicht zur Verwirklichung kamen.


Dieses Stück Geschichte ist sehr dicht und liest sich teils wie ein Roman; selten dürften die Weichen der Weltgeschichte stärker von so einem kleinen Kreis an handelnden Personen gestellt worden sein (bzw. eben nicht gestellt).
Komisch, liest ein gutter Freund von mir auch grade. Der ist Richter in Krefeld. Kennt man sich zufällig? :D

Ansonsten zu empfehlen: "Der vergessene Soldat" von Guy Sajer.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 13:08
von Einwendungsduschgriff
11 Freunde hat geschrieben: Kehlmann - Kyll: Einfach überragend
Groß, ziemlich groß. Vor allem, wenn man sich an "Die Vermessung der Welt" entsinnt und dachte: danach, lieber Daniel, schreibst Du nur noch normale deutschsprachige Durchschnittsliteratur. Geh' schon einmal einen Bordeaux für Martin Walser kaufen oder buch' eine Reise nach Guatemala und treff' dort den anderen Martin.

Hier seit Jahresbeginn: eben jenes. Dazu: Witzel, Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 (genial); Hettche, Pfaueninsel (noch etwas stärker als Kyll); Norman, Paul McCartney (ziemlich gute Biographie); Hacke, Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen (kurz, fein, erfrischend); länger liegengelassen: Parzinger, Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift (detailliert, liebevoll, beeindruckend).

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 13:17
von Survivor
juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.

Wie immer schreibt Fest so gefällig wie gehaltvoll.

Die Geschichte selbst ist bewegend, spannend und tragisch.

Mir war nicht klar, auf welch breiter Front Hitler in der Generalität der Wehrmacht auf Ablehnung stieß.

Insbesondere der oft gehörte Tadel, der Widerstand habe sich erst durch die Wende des Kriegsglücks zum Handeln entschlossen, ist so nicht richtig.

Tatsächlich existierten sehr konkrete Pläne zur Absetzung und Verhaftung Hitlers bereits 1938, die jedoch aufgrund unglücklicher Umstände nicht zur Verwirklichung kamen.


Dieses Stück Geschichte ist sehr dicht und liest sich teils wie ein Roman; selten dürften die Weichen der Weltgeschichte stärker von so einem kleinen Kreis an handelnden Personen gestellt worden sein (bzw. eben nicht gestellt).
Interessant, vielen Dank! Ich fand ausnahmslos bisher alles von Fest überragend, sowohl inhaltlich, als auch und insbesondere stilistisch. Solchen Tiefgang findet man in dieser Qualität heute leider nur sehr selten; zumindest ich wüsste aktuell niemanden, den ich Fest an die Seite stellen würde.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 13:31
von Einwendungsduschgriff
juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.
Recht nett, wenn man vorher wenig anderes zum Thema gelesen hat. Ich finde Fest zumeist eher in Neigung dröge und unmotiviert, bisweilen der spät-bundesrepublikanische-FAZ-Stil, der eine Generation von Intellektuellen dieser Zeitung entfremdet hat. Man kann das durchaus anempfehlen. Nur sollte man sich bewusst sein, dass es für den einen oder anderen interessierten Leser bessere Alternativen gibt. Nichtsdestoweniger ist Fest ein kluger Kopf. Man möchte ihn nur bisweilen aus seinem selbsterkorenen romanhaften Grundtenor herausholen. Gleich den Geiseln aus der Landshut.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 13:55
von Tibor
thh hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Ich werde berichten, ob Fischer im Recht war.
Die Antwort könnte ich Dir jetzt schon geben ...

Ganz vergessen zu berichten: Die letzten 50 Seiten warteten dann doch 8 Wochen auf mich. Ganz nett gemacht, aber sicherlich kein Literaturklassiker. Für Juristen ganz annehmbar und insb für Richter sicherlich mit dem ein oder anderen "Hehe-kenn-ich" Erlebnis garniert. Also super geeignet für die Zeit nach 22 Uhr bzw. für Zugfahrten.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 14:13
von Gelöschter Nutzer
Recht nett, wenn man vorher wenig anderes zum Thema gelesen hat. Ich finde Fest zumeist eher in Neigung dröge und unmotiviert, bisweilen der spät-bundesrepublikanische-FAZ-Stil, der eine Generation von Intellektuellen dieser Zeitung entfremdet hat. Man kann das durchaus anempfehlen. Nur sollte man sich bewusst sein, dass es für den einen oder anderen interessierten Leser bessere Alternativen gibt. Nichtsdestoweniger ist Fest ein kluger Kopf. Man möchte ihn nur bisweilen aus seinem selbsterkorenen romanhaften Grundtenor herausholen. Gleich den Geiseln aus der Landshut.
Wohl vertretbar, letztlich Geschmackssache. Mich spricht gerade das Romanhafte bei Fest an.

"Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager" hat mich zunächst sehr angesprochen, habe dann aber leider gar keinen Zugang zu gefunden; ich bin mit der unkonventionellen Struktur nicht klar gekommen.

Gestern bestellt habe ich mir das Buch "Die Wohlgesinnten" von Litell, das ich vor 10 Jahren bei Erscheinen gelesen habe und damals sehr beeindruckend fand, bin gespannt auf den zweiten Durchgang.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 14:15
von hlubenow
Malek Chebel: Islam für Anfänger

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 14:22
von Einwendungsduschgriff
juraidiot hat geschrieben: ich bin mit der unkonventionellen Struktur nicht klar gekommen.
Wundert mich nicht, wenn Du Fest gut lesbar findest. Das ist in dieser Richtung eine Strukturfrage.
Gestern bestellt habe ich mir das Buch "Die Wohlgesinnten" von Litell, das ich vor 10 Jahren bei Erscheinen gelesen habe und damals sehr beeindruckend fand, bin gespannt auf den zweiten Durchgang.
Habe drei Anläufe für den ersten Durchgang gebraucht. Das Buch ist hervorragend, trägt aber zwischendurch immer wieder die Grundzüge eines tödlichen Verkehrsunfalls: Du kannst nicht vorbeifahren, ohne zu gucken. Auch wenn Du das Gesehene abscheulich findest.

Re: Das gute Buch (reloaded)

Verfasst: Freitag 6. April 2018, 14:33
von OJ1988
Einwendungsduschgriff hat geschrieben:
Gestern bestellt habe ich mir das Buch "Die Wohlgesinnten" von Litell, das ich vor 10 Jahren bei Erscheinen gelesen habe und damals sehr beeindruckend fand, bin gespannt auf den zweiten Durchgang.
Habe drei Anläufe für den ersten Durchgang gebraucht.
Wundert mich nicht, wenn du Kehlmann gut findest.