Re: Das gute Buch (reloaded)
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 08:08
Die Antwort könnte ich Dir jetzt schon geben ...Tibor hat geschrieben:Ich werde berichten, ob Fischer im Recht war.
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Die Antwort könnte ich Dir jetzt schon geben ...Tibor hat geschrieben:Ich werde berichten, ob Fischer im Recht war.
Noch nicht, danke. Kürzlich erst „Anklage“. Da steht auf der Rückseite: „John Grisham ist der beste Thrillerautor unserer Zeit“, was einfach Quatsch ist, vor allem weil er keine Thriller schreibt m.E.[enigma] hat geschrieben:King of torts gelesen? Ist mE sein bestes nach Firma und Jury.
Komisch, liest ein gutter Freund von mir auch grade. Der ist Richter in Krefeld. Kennt man sich zufällig?juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.
Wie immer schreibt Fest so gefällig wie gehaltvoll.
Die Geschichte selbst ist bewegend, spannend und tragisch.
Mir war nicht klar, auf welch breiter Front Hitler in der Generalität der Wehrmacht auf Ablehnung stieß.
Insbesondere der oft gehörte Tadel, der Widerstand habe sich erst durch die Wende des Kriegsglücks zum Handeln entschlossen, ist so nicht richtig.
Tatsächlich existierten sehr konkrete Pläne zur Absetzung und Verhaftung Hitlers bereits 1938, die jedoch aufgrund unglücklicher Umstände nicht zur Verwirklichung kamen.
Dieses Stück Geschichte ist sehr dicht und liest sich teils wie ein Roman; selten dürften die Weichen der Weltgeschichte stärker von so einem kleinen Kreis an handelnden Personen gestellt worden sein (bzw. eben nicht gestellt).
Groß, ziemlich groß. Vor allem, wenn man sich an "Die Vermessung der Welt" entsinnt und dachte: danach, lieber Daniel, schreibst Du nur noch normale deutschsprachige Durchschnittsliteratur. Geh' schon einmal einen Bordeaux für Martin Walser kaufen oder buch' eine Reise nach Guatemala und treff' dort den anderen Martin.11 Freunde hat geschrieben: Kehlmann - Kyll: Einfach überragend
Interessant, vielen Dank! Ich fand ausnahmslos bisher alles von Fest überragend, sowohl inhaltlich, als auch und insbesondere stilistisch. Solchen Tiefgang findet man in dieser Qualität heute leider nur sehr selten; zumindest ich wüsste aktuell niemanden, den ich Fest an die Seite stellen würde.juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.
Wie immer schreibt Fest so gefällig wie gehaltvoll.
Die Geschichte selbst ist bewegend, spannend und tragisch.
Mir war nicht klar, auf welch breiter Front Hitler in der Generalität der Wehrmacht auf Ablehnung stieß.
Insbesondere der oft gehörte Tadel, der Widerstand habe sich erst durch die Wende des Kriegsglücks zum Handeln entschlossen, ist so nicht richtig.
Tatsächlich existierten sehr konkrete Pläne zur Absetzung und Verhaftung Hitlers bereits 1938, die jedoch aufgrund unglücklicher Umstände nicht zur Verwirklichung kamen.
Dieses Stück Geschichte ist sehr dicht und liest sich teils wie ein Roman; selten dürften die Weichen der Weltgeschichte stärker von so einem kleinen Kreis an handelnden Personen gestellt worden sein (bzw. eben nicht gestellt).
Recht nett, wenn man vorher wenig anderes zum Thema gelesen hat. Ich finde Fest zumeist eher in Neigung dröge und unmotiviert, bisweilen der spät-bundesrepublikanische-FAZ-Stil, der eine Generation von Intellektuellen dieser Zeitung entfremdet hat. Man kann das durchaus anempfehlen. Nur sollte man sich bewusst sein, dass es für den einen oder anderen interessierten Leser bessere Alternativen gibt. Nichtsdestoweniger ist Fest ein kluger Kopf. Man möchte ihn nur bisweilen aus seinem selbsterkorenen romanhaften Grundtenor herausholen. Gleich den Geiseln aus der Landshut.juraidiot hat geschrieben:Ich lese gerade "Staatsstreich - der lange Weg zum 20. Juli" von Joachim Fest und möchte es allen anempfehlen.
thh hat geschrieben:Die Antwort könnte ich Dir jetzt schon geben ...Tibor hat geschrieben:Ich werde berichten, ob Fischer im Recht war.
Wohl vertretbar, letztlich Geschmackssache. Mich spricht gerade das Romanhafte bei Fest an.Recht nett, wenn man vorher wenig anderes zum Thema gelesen hat. Ich finde Fest zumeist eher in Neigung dröge und unmotiviert, bisweilen der spät-bundesrepublikanische-FAZ-Stil, der eine Generation von Intellektuellen dieser Zeitung entfremdet hat. Man kann das durchaus anempfehlen. Nur sollte man sich bewusst sein, dass es für den einen oder anderen interessierten Leser bessere Alternativen gibt. Nichtsdestoweniger ist Fest ein kluger Kopf. Man möchte ihn nur bisweilen aus seinem selbsterkorenen romanhaften Grundtenor herausholen. Gleich den Geiseln aus der Landshut.
Wundert mich nicht, wenn Du Fest gut lesbar findest. Das ist in dieser Richtung eine Strukturfrage.juraidiot hat geschrieben: ich bin mit der unkonventionellen Struktur nicht klar gekommen.
Habe drei Anläufe für den ersten Durchgang gebraucht. Das Buch ist hervorragend, trägt aber zwischendurch immer wieder die Grundzüge eines tödlichen Verkehrsunfalls: Du kannst nicht vorbeifahren, ohne zu gucken. Auch wenn Du das Gesehene abscheulich findest.Gestern bestellt habe ich mir das Buch "Die Wohlgesinnten" von Litell, das ich vor 10 Jahren bei Erscheinen gelesen habe und damals sehr beeindruckend fand, bin gespannt auf den zweiten Durchgang.
Wundert mich nicht, wenn du Kehlmann gut findest.Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Habe drei Anläufe für den ersten Durchgang gebraucht.Gestern bestellt habe ich mir das Buch "Die Wohlgesinnten" von Litell, das ich vor 10 Jahren bei Erscheinen gelesen habe und damals sehr beeindruckend fand, bin gespannt auf den zweiten Durchgang.