Re: Rüthers vs. Canaris
Verfasst: Mittwoch 1. Dezember 2021, 18:00
Hast du eigentlich einen osteuropäischen Migrationshintergrund?
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Ich editiere, weil ich die Debatte nicht in die Richtung "wieviele Opas waren Nazis" zum xten Mal führen will. Gibt es noch Statements zur Sache?Fyrion hat geschrieben: ↑Mittwoch 1. Dezember 2021, 16:22Eben das. Finde die neuntausendste "nein nein, Opa war aber echt kein Nazi Diskussion" mittlerweile ermüdend. Doch, Opa war ziemlich sicher ein Nazi und nu lasst gut sein, Opa ist tot.daimos hat geschrieben: ↑Dienstag 20. September 2011, 12:06 Ist es denn so erstaunlich, wenn ein Schüler seinen Lehrer verteidigt? Insofern ist Canaris' Reaktion nachvollziehbar. Wer aber, wie Larenz, in den braunen Jahren mit einer vermutlich enthusiastischen Selbstverständlichkeit solche Sätze abgelassen hat wie:
und deshalb konsequenterweise § 1 BGB wie folgt ändern wollte:
- „Volksgenosse ist, wer deutschen Blutes ist. Wer außerhalb der Volksgemeinschaft steht, steht auch nicht im Recht.“
so jemanden, den kann man gar nicht mehr verteidigen. Auch ein Canaris kann das nicht. Da hilft's auch nicht, dass Larenz später wieder den frommen Menschenrechtsfreund mimte und sich auf die Methodik konzentrierte.
- "Rechtsgenosse ist nur, wer Volksgenosse ist; Volksgenosse ist, wer deutschen Blutes ist."
Rüthers wird die Auseinandersetzung aber wohl nicht scheuen, schließlich hat er mit seinem Buch "Entartetes Recht" gezeigt, dass er sich mit führenden Nazi-Juristen intensiv auseinander gesetzt hat.
Das hört sich so an, als ob Du es für eine schlechte Idee hieltest Standardwerke der Rechtswissenschaft nicht nach Faschisten zu benennen? Eher pragmatischer, man lässt nicht mehr jede noch so bescheuerte Ausrede gelten und erst Recht keinen Blödsinn wie "TrAdItIoN". Es gibt zum Glück auch nicht mehr so viele Menschen, die persönlich befangen waren, weil die Faschisten ihre Lehrer oder Väter waren. Mit ein bisschen Abstand kann man dann vermutlich etwas objektiver sein und muss nicht mehr peinliche Verrenkungen durchführen, um Nazis für ihr Nazisein zu rechtfertigen. Und wohin die tolle, sanfte Debattenkultur früher (natürlich nur im Bezug auf Faschisten, nicht auf Linke) geführt hat, kann man wunderbar an der Menge an Faschisten als Richter oder Staatsanwälte ansehen, die noch Jahrzehnte ihr Unwesen treiben durften, bis sie endlich weggestorben sind.Fast 10 Jahre später. Ist dieser Thread gut gealtert?
Canaris ist tot, der Palandt heißt Grüneberg und auch sonst wird umbenannt.
Man merkt die gewaltige Wirkung sozialer Medien; während seinerzeit ein Poster noch schrieb, ein Brief an Beck würde als querulatorische Eingabe gewürdigt (wohl zutreffend seinerzeit), hat die Kampagne, verstärkt durch soziale Medien, doch Effekt gezeigt.
Auch im Übrigen würde heute wohl nicht überwiegend debattiert werden wie seinerzeit, sondern eher radikaler, oder?