Ok, dann hatte ich dich falsch verstanden. Beide Extreme sind suboptimalScaevola hat geschrieben:Nein, mug shots und Vorführung in Ketten finde ich auch nicht richtig, aber andererseits wird es m.E. hierzulande mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte von Verdächtigen und Verurteilten etwas übertrieben. Ist natürlich ein weites Feld...[enigma] hat geschrieben:Findest du es wirklich richtig, dass verhaftete (noch nicht verurteilte) Personen in den Medien derart vorgeführt werden oder überlese ich da nur den Sarkasmus?Scaevola hat geschrieben:Schamlose Person. Die Flucht ins Ausland erweist sich aber als Knieschuss: Denn da dort bestimmte Persönlichkeitsrechte (m.E. vollkommen zu Recht) nicht einen derartigen Rang haben wie hier, ist nun wenigstens durch italienische Presseberichte der volle Name öffentlich geworden, nebst mug shot.
Zum Fall: Mich würde vor allem interessieren, wie viele Volljuristen nun davon betroffen sind. Das könnte den Skandal nochmal erheblich ausweiten. Vor allem wäre interessant, wie man den Käufern den Betrug zweifelsfrei nachweisen kann, solange der Herr Richter nicht penibel Buch geführt hat. Jedenfalls dürften deutliche Verbesserungen zu den bisherigen Noten höchstens ein (schwaches) Indiz sein. Und die Formulierungen in den amtlichen Lösungsskizzen im 1. Examen, die ich für Korrekturen gelesen habe, entsprechen sehr oft den einschlägigen Fundstellen in Lehrbüchern und Kommentaren. Letztere darf man ja im 2. Examen (in Ns auch?) sogar benutzen. Solange die Betrüger also nicht so dumm waren, die Lösungsskizze tatsächlich 1:1 wörtlich wiederzugeben, dürfte das ziemlich schwer zu beweisen sein.