Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Moderator: Verwaltung
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Beste Grüße in die Notarbubble!
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Es steht ja jedem Notar frei aus der Notarbubble in die Großkanzleibubble zu wechseln, sofern genug Geschäft vorhanden ist.
Und als Anwalt bekleidet man zwar kein öffentliches Amt, ist aber immerhin noch Organ der Rechtspflege.
Das angesprochene Problem der Dauerassessoren im rheinischen Notariat kenne ich aus dem Freundeskreis auch. Da machen sehr gute Leute seit Jahren Vertretungen in der Eifel, während wir ehemalige GK-Kollegen schon lange Partner sind.
Und als Anwalt bekleidet man zwar kein öffentliches Amt, ist aber immerhin noch Organ der Rechtspflege.
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Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Ich bin ja nur froh, das wir den 51 mal in den letzten 15 Jahren diskutierten Dauerbrenner: "GK vs. Justiz" mal kurz links liegen lassen haben und die neue Front Nur-Notare vs. alle anderen Juristen aufgemacht haben.
So etwas ist wichtig um aus seiner "Bubble" rauszukommen und neben den ausgetretenen Stereotypen neue Feinbilder zu schaffen.
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Keine Experimente! Wählt Adenauer.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Beim Notar landen halt alle gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten, auch die 99 % die nicht von der GK kommen. In dem von mir verwendeten Sinn ist der Begriff "bubble" also nicht auf Notare übertragbar, sondern trifft exklusiv auf Anwälte zu.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Hahahahahahahahamarkus87 hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 09:23 Beim Notar landen halt alle gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten, auch die 99 % die nicht von der GK kommen. In dem von mir verwendeten Sinn ist der Begriff "bubble" also nicht auf Notare übertragbar, sondern trifft exklusiv auf Anwälte zu.
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Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Richtig und wichtig!Tikka hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 08:31 Ich bin ja nur froh, das wir den 51 mal in den letzten 15 Jahren diskutierten Dauerbrenner: "GK vs. Justiz" mal kurz links liegen lassen haben und die neue Front Nur-Notare vs. alle anderen Juristen aufgemacht haben.
So etwas ist wichtig um aus seiner "Bubble" rauszukommen und neben den ausgetretenen Stereotypen neue Feinbilder zu schaffen.
Bald melden sich dann hoffentlich auch ein paar Trolle zu Wort, die sich mitleidig-süffisant über die Armut der anderen Berufszweige mokieren. Und geplagte High Potentials, die ihren jetzigen Beruf hassen, aber lange Listen darüber verfassen, warum alle anderen Möglichkeiten noch viel schlimmer wären.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Bei dem was hier teilweise an Erfahrungen über die jeweils andere Partei bei rumkommt hoffe ich eher, dass die Mandanten nicht mitlesen
Digiwas?
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Nein.peterklempt hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 06:59 Die Diskussionen hier zeigen jedenfalls ganz deutlich einige wesentliche Nachteile des Notarberufs: (1) Angriff durch Legal Tech; (2) Deregulierung; (3) ständiger Rechtfertigungsdruck unter Juristen.
1. Wenn Legal Tech einmal so weit sein sollte, Notare zu ersetzen, gilt das auch für Richter, Anwälte und jeden juristischen Beruf.
2. In Deutschland auf Deregulierung - gleich welches Gebiet - zu setzen, ist eine riskante Wette. Der Wegfall der Beurkundungspflicht ist nur für wenige Vorgänge realistisch. Beim Brot- und Buttergeschäft mit den Routinevorgängen ohne anwaltlich vertretene Parteien ist der Notar für die juristisch korrekte Handhabung einerseits und die Belehrung andererseits unverzichtbar. Bei den grossen und komplizierten deals sind auch GKs für den Gegencheck durch einen hervorragenden Juristen im Regelfall - Ausnahmen gibt es natürlich - dankbar, zumal wenn er über deutlich mehr Knowhow bei allen Registervorgängen als man selbst verfügt.
3. Der Rechtfertigungsdruck ist nicht höher als bei Richtern oder Anwälten. Wie Tikka schon anmerkte: eine interessante Abwechslung, dass Anwälte und Richter einmal vereint auf einen dritten Beruf einprügeln. Wie kehren sicher bald wieder zu den bekannten Fronten zurück: GK vs. Richter oder Juristen vs. Journalisten, Mediziner oder Lehrer.
"Verallgemeinerungen und Vorurteile" anstatt "Erfahrungen". Zieh die juristentypische Arroganz, die bei manchen halt stärker ausgeprägt als bei anderen ist, und den Wunsch, die eigene Berufswahl zu rechtfertigen, ab und das Bild wird realistischer.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Bei alledem ist es kaum erklärlich, weshalb der Wechsel fast ausschließlich in eine Richtung geht (GK-Anwaltschaft --> Nurnotariat).peterklempt hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 06:59 Die Diskussionen hier zeigen jedenfalls ganz deutlich einige wesentliche Nachteile des Notarberufs: (1) Angriff durch Legal Tech; (2) Deregulierung; (3) ständiger Rechtfertigungsdruck unter Juristen. Wenn man dagegen die Verdienstmöglichkeiten und -wahrscheinlichkeiten stellt, ist das Gesamtpaket zwar gut, aber auch nicht so herausragend. Schließlich gibt es gerade in Flächenländern doch auch viele Notariate, wo man eine eher soziale "Versorgungsfunktion" ausfüllt, dafür aber für die eigene Qualifikation betrachtet nicht sehr gut verdient.
Wenn ich an meine Kollegen denke, die nach zwei bis drei Jahren in der Großkanzlei in den rheinischen Assessorendienst gegangen sind und nun, mit zweistelligen Examina und Promotion irgendwo auf dem Land seit einiger Zeit Vertretungen machen, um mit Bürgern über Grundschulden und Notargebühren zu diskutieren ( ... und selbst nach 4 bis 5 Jahren sind die Leute immer noch nicht Notare, geschweige denn in einer Stadt!), dann ist die Alternative jedenfalls nicht so gut, dass es eine eindeutige Sache wäre. Ich hatte damals auch länger überlegt, mich aber dann entschieden in der Kanzlei zu bleiben und es bislang nicht bereut, weil die Aufgaben mit steigender Seniorität auch besser werden. Und wenn es dann in der Großkanzlei mit der Partnerschaft nicht klappt, dann wechselt man eben in eine andere Einheit. In der Anwaltschaft sind wirklich derzeit viele spannende Möglichkeiten, um eine tolle Karriere zu haben und anders als beim Notarberuf ist man nicht auf das Gutdünken einer Notarkammer oÄ angewiesen. Und man muss nicht ständig über seine (völlig überhöhten) Stundensätze diskutieren oder sich rechtfertigen, warum es Anwälte überhaupt gibt, was auch angenehm ist
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Die Frage nach "NurNotar" suggeriert, wie die Beiträge zu Recht verdeutlichen, eine nicht existierende Homogenität. Die Unterschiede in den landesrechtlichen Regelungen sind erheblich (etwa: Bayern), und die Strukturunterschiede ebenfalls. Und auch innerhalb derselben Notarkammer bestehen massive Unterschiede (Notar in Ludwigstadt versus Notar in München - bzgl. Organisation, Anforderungen und Bereitschaft wenig Ähnlichkeit). Natürlich gibt es ein identisches "Grundgeschäft" (Beglaubigungen, Vorsorgevollmachten etc), welches aber hier wie dort nicht die wirtschaftliche Grundlage der Tätigkeit bietet.
Man kann auch in Großstädten Pech haben. Wenn die wichtigsten Mandanten des Amtsvorgängers anlässlich des Wechsels lieber zu den Kollegen gehen, ist man ein wenig gekniffen.
Man kann auch in Großstädten Pech haben. Wenn die wichtigsten Mandanten des Amtsvorgängers anlässlich des Wechsels lieber zu den Kollegen gehen, ist man ein wenig gekniffen.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Ich sehe da keinen wesentlichen Unterschied zu anderen Berufsfeldern; Justiz, Verwaltung, Rechtsabteilungen, mittelständische Kanzleien, Boutiquen.OJ1988 hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 11:51Bei alledem ist es kaum erklärlich, weshalb der Wechsel fast ausschließlich in eine Richtung geht (GK-Anwaltschaft --> Nurnotariat).peterklempt hat geschrieben: ↑Dienstag 10. Dezember 2019, 06:59 Die Diskussionen hier zeigen jedenfalls ganz deutlich einige wesentliche Nachteile des Notarberufs: (1) Angriff durch Legal Tech; (2) Deregulierung; (3) ständiger Rechtfertigungsdruck unter Juristen. Wenn man dagegen die Verdienstmöglichkeiten und -wahrscheinlichkeiten stellt, ist das Gesamtpaket zwar gut, aber auch nicht so herausragend. Schließlich gibt es gerade in Flächenländern doch auch viele Notariate, wo man eine eher soziale "Versorgungsfunktion" ausfüllt, dafür aber für die eigene Qualifikation betrachtet nicht sehr gut verdient.
Wenn ich an meine Kollegen denke, die nach zwei bis drei Jahren in der Großkanzlei in den rheinischen Assessorendienst gegangen sind und nun, mit zweistelligen Examina und Promotion irgendwo auf dem Land seit einiger Zeit Vertretungen machen, um mit Bürgern über Grundschulden und Notargebühren zu diskutieren ( ... und selbst nach 4 bis 5 Jahren sind die Leute immer noch nicht Notare, geschweige denn in einer Stadt!), dann ist die Alternative jedenfalls nicht so gut, dass es eine eindeutige Sache wäre. Ich hatte damals auch länger überlegt, mich aber dann entschieden in der Kanzlei zu bleiben und es bislang nicht bereut, weil die Aufgaben mit steigender Seniorität auch besser werden. Und wenn es dann in der Großkanzlei mit der Partnerschaft nicht klappt, dann wechselt man eben in eine andere Einheit. In der Anwaltschaft sind wirklich derzeit viele spannende Möglichkeiten, um eine tolle Karriere zu haben und anders als beim Notarberuf ist man nicht auf das Gutdünken einer Notarkammer oÄ angewiesen. Und man muss nicht ständig über seine (völlig überhöhten) Stundensätze diskutieren oder sich rechtfertigen, warum es Anwälte überhaupt gibt, was auch angenehm ist
Der Wechsel geht aus den bekannten Gründen fast immer nur in eine Richtung (GK --- >).
Warum sollte das im Notariat anders sein?
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Ich sehe durch Legal-Tech mittelfristig eigentlich eher einen Rechtfertigungsdruck für alle staatlich geregelten Mindestgebühren, das trifft aber (manche) Rechtsanwälte sicherlich noch stärker als die Notare. Wenn z.B. eine einzelne Kanzlei 1000 Diesel-Klagen hat und viele davon mittels Zusammenkopieren von Textbausteinen erledigen kann, finde ich schon etwas befremdlich, warum dann für jeden Fall nach dem Streitwert die RVG-Gebühren gerechtfertigt sein sollen.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Es wird da tlw. ja sogar eine 2,0-Gebühr geltend gemacht, was m. E. für ein vorprozessuales Standardschreiben, in dem gerade mal 4-5 Daten geändert werden müssen, ziemlich dreist ist.Atropos hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Dezember 2019, 13:46 Wenn z.B. eine einzelne Kanzlei 1000 Diesel-Klagen hat und viele davon mittels Zusammenkopieren von Textbausteinen erledigen kann, finde ich schon etwas befremdlich, warum dann für jeden Fall nach dem Streitwert die RVG-Gebühren gerechtfertigt sein sollen.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Absolut. Der Notar würde wahrscheinlich sagen, dass dies nunmal eine Mischkalkulation ist.Liz hat geschrieben:Es wird da tlw. ja sogar eine 2,0-Gebühr geltend gemacht, was m. E. für ein vorprozessuales Standardschreiben, in dem gerade mal 4-5 Daten geändert werden müssen, ziemlich dreist ist.Atropos hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Dezember 2019, 13:46 Wenn z.B. eine einzelne Kanzlei 1000 Diesel-Klagen hat und viele davon mittels Zusammenkopieren von Textbausteinen erledigen kann, finde ich schon etwas befremdlich, warum dann für jeden Fall nach dem Streitwert die RVG-Gebühren gerechtfertigt sein sollen.
Und ja, Legal Tech wird nicht nur die Arbeit von Notaren, sondern auch von Gerichten und Anwälten stark beeinflussen. Das muss aber ja nichts Schlechtes sein. In dem von Liz geschilderten Fall würde dies vermutlich dazu führen, dass die Kosten für den Rechtssuchenden sinken. Wer als Anwalt gute Arbeit leistet, wird damit weiterhin gut verdienen.
Kritisch sehe ich den Einfluss von Legal Tech auf die Justiz. Die Fallzahlen an den Zivilgerichten in Deutschland gehen zurück; ADR auf Plattformen bekommt immer mehr Relevanz. Das deutet auf ein schwindendes Vertrauen der Bürger in die Justiz hin; insbesondere aufgrund deren Langsamkeit. Hier muss der Staat mE gegensteuern, wenn wir uns nicht damit abfinden wollen, dass hier die Plattformen wie Amazon ein faktisches Monopol für ADR in ihrem Bereich aufbauen.
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Re: Nurnotar: Arbeitszeiten/Einkommen
Legal Tech führt ja zunächst mal dazu, dass die Gerichte mit einer Vielzahl an völlig aufgeblähten (BeA sei dank) Bagatell-/Massenverfahren geflutet werden, die relativ viel Arbeitskraft binden (ich habe in Dieselverfahren tlw. Schriftsätze mit über 100 Seiten - muss ich natürlich alles zumindest querlesen, ob da irgendwo was Relevantes drinsteht). Gleichzeitig gibt es den Trend, viele Dinge außergerichtlich zu erledigen (was oftmals ja auch nicht verkehrt ist), was tendenziell dazu führt, dass die Fälle, die fürs Gericht übrig bleiben, im Schnitt einen höheren Schwierigkeitsgrad haben und ggf auch ohne langwierige Beweisaufnahme nicht zu entscheiden sind.