fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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remis
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fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von remis »

Hallo zusammen,

für diejenigen, die nicht viel lesen wollen, die Kurzfassung: Würdet Ihr jemanden, der fast 30 ist, empfehlen, das Studium nach einer zweijährigen Pause wieder aufzunehmen und das Examen vorzubereiten? Ich habe nach der Schule eine Ausbildung gemacht und danach - eigentlich erfolgreich - studiert. Allerdings habe ich das Studium nach den großen Scheinen abgebrochen und stattdessen in meinem Ausbildungsberuf gearbeitet. Ich vermisse einerseits das Studium und habe noch nicht völlig damit abgeschlossen. Andererseits habe aber Angst, dass ich mittlerweile zu alt bin und es einfach vermasselt habe.

Dafür spricht:
- egal wie es ausgeht: Gewissheit / später keine Reue über den Abbruch des Studiums
- interessantere, abwechslungsreiche Berufe
- Chance auf bessere Verdienstmöglichkeiten
- Chance auf selbstständige Tätigkeit
- finanzielle Unterstützung der Familie
- bislang gute Noten im Studium
- Interesse an rechtlichen Themen
- Freude an Diskussionen, Argumentieren
- allgemeiner Fachkräftemangel + Berufsausbildung + Flexibilität -> Risiko, komplett arbeitslos zu werden, ist gering
- Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in meinem aktuellen Job sind kaum vorhanden und ich würde in 3-5 Jahren wenig verpassen
- Vollzeitjob fordert auch 40/45 h Einsatz die Woche -> kann man auch ins Studium investieren

Dagegen spricht:
- Bedenken, die Stoffmenge zu bewältigen und auf ein entsprechendes Niveau zu kommmen
- Lernen möglicherweise verlernt
- kein Langzeitgedächtnis
- hoher Aufwand für nix
- Risiko, noch mehr Zeit zu verlieren
- Risiko, Geld zu verlieren durch Lohnausfall + Kosten für Rep/Studium
- Risiko, nach einem schlechten Examen oder endgültigem Nichtbestehen keinen Job zu finden, auch nicht mit meiner Ausbildung
- nach 1. StEx Anfang 30, nach 2. StEx fast 35 Jahre alt (Problem?)


Wie seht ihr das? Habt ihr weitere Argumente für bzw. gegen die Wiederaufnahme des Studiums?


Die Langfassung meiner Geschichte schreibe ich in die Kommentare.
OJ1988
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von OJ1988 »

Als Jurist kannst du locker bis 70 arbeiten (sofern gewollt) - mit 35 bist du also nicht "zu alt".
remis
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von remis »

@OJ, ja da hast du Recht. Ich denke sowieso, dass das Renteneintrittsalter bis dahin bei 72 liegt oder mangels Rente gar kein Eintrittsalter mehr geben wird.



So, jetzt hier die Langfassung :D :

Ich habe vor knapp 10 Jahren mein Abitur gemacht, allg. Gymnasium, Schnitt 1,9. Ich war in allen Fächern gleich gut, keine einseitige Begabung oder Schwächen. Ich wusste damals nicht wirklich, was ich studieren sollte und meine Eltern waren auch nicht bereit, mir irgendein Verlegenheitsstudium zu finanzieren - aus dem Grund habe ich nach der Schule erstmal eine sehr allgemein gehaltetene Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht und diese mit Erfolg abgeschlossen. Während der Ausbildung habe ich die Rechtswissenschaften für mich entdeckt.

Ich habe mich direkt in Jura eingeschrieben. Die ersten Semester liefen super. Ich habe den Stoff direkt verstanden, jede Übungsklausur mitgenommen und bis zur Zwischenprüfung vorbildlich studiert. Daneben habe ich etwas gearbeitet, die Praktika absolviert und schnell alle Hausarbeiten geschrieben. Meine Noten lagen im oberen Bereich, im Schnitt komme ich auf ca. 10 Punkte (Noten 7 - 16 Punkte). Ich habe zwischendrin sogar Klausuren geschrieben, für die ich wirklich gar nicht gelernt habe, und diese trotzdem noch bestanden.

In den großen Scheinen lief es solide. So krasse Ergebnisse wie anfangs waren zwar nicht mehr dabei, aber ich bin trotzdem gut zurecht gekommen. Mir fehlt allerdings noch ein Klausurenschein.

Nachdem ich am Anfang regelrecht durchgestartet war, ging mir schleichend die Luft aus. Ich habe zunächst mehr oder weniger lustlos vor mich hin studiert, ein paar interessante Zusatzklausuren mitgenommen und den Pflichtstoff aufs Nötigste reduziert. Irgendwann habe ich mich dann im Studentenleben verloren, weil mir das immer gefehlt hat: Ich war viel feiern, habe mit mehreren Aushilfsjobs schnell Geld verdient und es für Reisen ausgegeben. Meine Eltern haben davon kaum etwas mitbekommen, da ich sie aus falschem Stolz nie um Geld bitten musste und sie mich nur selten sehen.

Irgendwann kam der Punkt, an dem mir mein Alter negativ aufgefallen ist - nämlich dann, als der Jahrgang, mit dem ich Abitur gemacht habe, nach und nach ins Staatsexamen bzw. Ref gegangen ist und meine Komillitonen dank G8 immer jünger wurden. Meine Schulkameraden stehen mittlerweile alle im Berufsleben oder promovieren. Ich habe mich ca. 1 Jahr lang wertlos gefühlt, wenig gemacht und mich ständig gefragt, ob ich mein Leben weggeworfen hätte. Freilich heißt es überall, die Meinung anderer Menschen sei egal. Wird man jedoch von allen Seiten argwöhnisch beäugt, nagt das schnell an einem ("was, die ist noch immer nicht fertig? was soll mal aus der werden? wie soll die jemals einen Job finden?..."). Aus Verlegenheit und um den Absprung zu packen, habe ich ein Jahr lang meinen 450€-Job zu einer Halbtagsstelle ausgebaut. Schließlich habe ich vor einem halben Jahr eine Vollzeitstelle angenommen. Für meine Familie und meinen Freund war das eine große Überaschung, denn sie wusste nichts von meinen Problemen. Sie haben die Entscheidung akzeptiert, aber auch ihre Unterstützung zugesichert, falls ich doch weiter studieren würde.

Und genau vor dieser Frage stehe ich jetzt.

Was mich freut ist, dass mein Leben in festen Bahnen verläuft und ich ein geregeltes Einkommen habe (durchschnittlich). Ich fühle mich vor allem gesellschaftlich "akzeptierter". Als Studentin mit knapp 30 ist man in den Augen der meisten Menschen ein Loser. Arbeitet man hingegen, ist man vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Unterschied eine Beschäftigung anstatt eines Studium in dem Alter machen kann^^. Die Tatsache, (irgend-)einen Job zu haben, tut mir gut, aber:

Ich fühle mich unterfordert, kann mich mit den Kollegen nicht identifizerien und vermisse das Studium.

Ich stehe daher vor der Entscheidung, meinen Job zu kündigen und wieder ins Studium einzusteigen. Von Seiten der Uni ist es kein Problem, das habe ich bereits geklärt. Es geht nur darum, ob ich den Schritt wagen will und ob es sinnvoll ist. Ob das Alter ein Problem darstellt und, ob man nach fast zwei Jahren Pause an das Studium anknüpfen kann oder ich jetzt erneut fünf Jahre Studium vor mir habe.

Das Thema Freischuss ist natürlich durch, das ist mir bewusst. Andererseits kann ich in meinem Bundesland ohnehin nicht abschichten, sodass der Freischuss diesen Vorteil ohnehin nicht bietet.

Bin gespannt auf eure Beiträge ;-)
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von OJ1988 »

Auf lange Sicht rechnen sich die 2 Jahre, die du zum Examen realistisch brauchst (danach bist du Referendar und "arbeitest" theoretisch auch) doch viel mehr.
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von Jura2Punkt0 »

Das Alter ist kein Problem eher die Zeit die du nicht gelernt hast oder dich mit dem Stoff beschäftigt. Im schlimmsten Fall fängst du bei null an hast es dann aber leichter den Stoff aufzuarbeiten. Wenn du es wirklich willst was soll dich daran hindern?
Die Ausführungen in den Schriftsätzen erschöpfen sich zudem über weite Teile in persönlichen Angriffen auf Angehörige der Justiz; sie sind weit überwiegend obszöner, vulgärer und beleidigender Natur.
BVerfG, v. 23.10.18 -2 BvR 2153/18-Rn.(6)
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von Tibor »

Was spricht dagegen, neben dem Job an Abenden/Wochenenden den Stoff zu wiederholen und dann nur für eine Examensvorbereitung 9-12 Monate berufstechnisch auszusteigen. Ggf. genügt ja doch, wenn du vorher nur mal eine Lehrbuch- bzw. Skriptenreihe durchgehst, um wieder auf einem halbwegs brauchbaren Niveau zu sein. 2 Jahre Pause sind nun auch kein unüberwindbares Hindernis.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von TobiasG »

Kurz und knapp: Ich würde an Deiner Stelle das Studium wieder aufnehmen. Die wichtigsten Argumente hast Du ja ohenhin schon selbst genannt. Das Risiko zu scheitern kann man in Kauf nehmen, zumal Du auch einigermaßen "weich" fallen solltest. Eine Anstellung als Bürokauffrau findest Du wahrscheinlich immer.
"Wer Du bist? Sicher nicht der Rap-Messias. Für mich bist auch Du nur irgendein Tobias."

~ Harry Quintana
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von mea parvitas »

remis hat geschrieben: Montag 26. November 2018, 23:22 - kein Langzeitgedächtnis
Das wäre für mich schon fast ein Ausschlusskriterium. Es wird die Vorbereitung jedensfalls erheblich erschweren.
Freedom
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von Freedom »

Was zum ****** soll bitte "Kein Langzeitgedächtnis" sein?

Kannst du Fahrrad fahren? Auto fahren? Laufen? Dann erzähl mir nicht, dass du kein Langzeitgedächtnis hast.

Es gibt immer Menschen mit mehr Talent und Menschen mit weniger Talent. Sowohl in Bezug auf diverse Sportarten, egal ob Gewichtheben oder Schwimmen wie auch in Bezug auf geistige Fähigkeiten, die je nach Studium / Berufsbild unterschiedlich wichtig sind.

Aber lernen kann man grundsätzlich alles. Auch lernen. Wenn du der Meinung bist, dass du diesbezüglich schlecht bist musst du meines Erachtens:
(1) Dich mit der Thematik befassen und herausfinden, ob du dort wirklich so unterdurchschnittlich bist (Woher willst du das wissen wenn du schon zugibst, nicht zu wissen, was "lernen" ist?)
(2) Solltest du dann nach a) Befassen mit den theoretischen Grundlagen b) einer Einübungsphase in der du das praktisch umsetzt, sprich: Übst immer noch zum Ergebnis kommen, deutlich unterdurchschnittlich begabt zu sein was "Langzeitgedächtnis" angeht musst du abwägen, ob es dir den dadurch entstehenden Mehraufwand wert ist.

Literatur zum Lernen z.B.
Sebastian Leitner, So lernt man Lernen

Lernen kann man alles.
Einschränkend:
Man muss natürlich trotzdem abwägen, wie viel Vor-Talent man hat und wie viel Aufwand man dann reinstecken müsste. Ich habe mal versucht, Bodybuilding zu betreiben. Trotz intensivstem Befassen mit den theoretischen Grundlagen wie auch hartem Training, richtiger Ernährung und guter Regeneration musste ich irgendwann feststellen, dass ich dafür nicht die Genetik habe. Der Fortschritt war da, ja. Aber Aufwand/Ertrag waren es mir am Ende nicht wert.
Digiwas?
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von David »

Deine Noten waren doch immer gut, Du kannst es also. Das Alter ist überhaupt kein Problem. Einfach machen, wenn nicht bereust Du es vielleicht ewig ;)
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von remis »

Freedom hat geschrieben: Dienstag 27. November 2018, 14:24 Was zum ****** soll bitte "Kein Langzeitgedächtnis" sein?

Kannst du Fahrrad fahren? Auto fahren? Laufen? Dann erzähl mir nicht, dass du kein Langzeitgedächtnis hast.
Danke für die ermutigenden Beiträge!

Zum Gedächtnis: Ich kann mich nicht an Definitionen und Meinungsstreits erinnern, die ich im 1.+2. Semester perfekt beherrscht habe. Auch, was ich im 3.+4. gelernt habe, ist wie weggeblasen. Ich habe bestimmt schon 20 Fälle zur Anfechtungsklage geschrieben. Ich könnte jetzt, aus dem Stand, keine Klausur dazu lösen. SE statt/neben der Leistung - vergiss es.

Das gibt mir schon zu denken...!

Andererseits verstehe ich den Stoff, wenn er vor mir liegt, echt gut. Also vieles macht einfach Sinn für mich und ich erkenne Problematiken bzw. finde schnell Argumente dafür und dagegen. Wenn mich meine Mentoren, Kollegen und die Klausurergebnisse bislang nicht angelogen haben, dann gehe ich schon davon aus, dass zumindest ein Funken Talent vorhanden ist.

Jedoch weiß ich nicht, ob das für das Examen genügt und ob ich mich dem Lernen hingeben kann. Es bei Praktika + Job umsetzen lief bislang jedoch gut.

Es erscheint mir alles sehr viel Stoff und ich habe in einigen Bereichen nicht nur viel vergessen, sondern Nebenrechtsgebiete noch gar nicht gehört. Da stellt man sich unweigerlich schon die Frage, ob man nicht endgültig gescheitert ist und Jura letztlich nicht gewachsen ist. Zumal ich kurz vor der 30 stehe und summasummarum erst mit 35 fertig werden dürfte.
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von mea parvitas »

90% der Leute, die ins kommerzielle Rep gehen, fangen in vielen Rechtsgebieten auch bei Null an. Dass du dich an so wenig erinnerst, ist in der Tat bedenklich. Aber die Frage ist ja auch, wie schnell es wieder da ist, wenn du dir das nochmal anschaust. Im Übrigen musst du kein Elefantenhirn haben, um eine gutes Examen zu schreiben. Vllt musst du nur häufiger wiederholen als andere. So lange dir das Studium und die sich anschließende Examensvorbereitung Spaß machen, give it a try.
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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von Strich »

mea parvitas hat geschrieben: Mittwoch 28. November 2018, 12:51 90% der Leute, die ins kommerzielle Rep gehen, fangen in vielen Rechtsgebieten auch bei Null an. ...
This!
Geh ins Rep! Du hattest mal Jura, also erzählen die dir da nichts, was nach Bahnhof klingt. Ich bin auch ewig aus Mathe rausgewesen, kam aber trotzdem ruck zuck wieder rein, weil ich wusste, was die ganzen niedlichen Symbole bedeuten.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

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Re: fast 30 J., 11. Semester, 0 Ahnung - Studium abbrechen?

Beitrag von stilzchenrumpel »

remis hat geschrieben: Mittwoch 28. November 2018, 12:32 Zum Gedächtnis: Ich kann mich nicht an Definitionen und Meinungsstreits erinnern, die ich im 1.+2. Semester perfekt beherrscht habe. Auch, was ich im 3.+4. gelernt habe, ist wie weggeblasen. Ich habe bestimmt schon 20 Fälle zur Anfechtungsklage geschrieben. Ich könnte jetzt, aus dem Stand, keine Klausur dazu lösen. SE statt/neben der Leistung - vergiss es.

[...]

Es erscheint mir alles sehr viel Stoff und ich habe in einigen Bereichen nicht nur viel vergessen, sondern Nebenrechtsgebiete noch gar nicht gehört. Da stellt man sich unweigerlich schon die Frage, ob man nicht endgültig gescheitert ist und Jura letztlich nicht gewachsen ist. Zumal ich kurz vor der 30 stehe und summasummarum erst mit 35 fertig werden dürfte.
Ich konnte mich bereits im 2. Examen an die meisten Sachen nicht mehr erinnern (Definition von Sache z.B. :D) mit jetzt 31 und es irgendwie in die Justiz geschafft könnte ich trotz täglicher latenter Beschäftigung mit Jura wohl auch keine 1. Examen-Klausur im Zivilrecht bestehen (mit Kommentaren wäre es sicher anders :D). Damit will ich sagen, dass das nichts mit deinem Langzeitgedächtnis zu tun hat, sondern völlig normal ist. Die Inhalte kommen garantiert wieder!

Was noch nie gehörte Sachen angeht - wie jemand schon erwähnte, so geht es vielen im Rep. Zumindest mit ZPO 1 und 2, Handels- und GesR usw.

Mit 35 fertig werden wäre sicher keine Schande. Würdest du 2 Jahre für das 1. Examen einplanen plus 2 Jahre für Ref (ist ja inklusive 2. Examen) wärst du im Ref nicht unbedingt die Älteste.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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