Kanzlei Gesellschaftsrecht
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Kanzlei Gesellschaftsrecht
Hi,
ich suche noch eine Kanzlei für meine Anwaltsstation. Wichtig ist mir eine gute Arbeitsatmosphäre und ein nettes Team. Alles andere ist zunächst zweitrangig.
Kanzleigröße egal. Vor allem interessiert mich mal ein Einblick in eine Boutique, aber auch Einzelanwalt und Großkanzlei kommen in Betracht.
Rechtsgebiet: Gesellschaftsrecht (am liebsten klassisches Gesellschaftsrecht ohne M&A).
Standorte: Düsseldorf und München.
Wenn jemand Empfehlungen aussprechen kann dann immer her damit.
Danke!
ich suche noch eine Kanzlei für meine Anwaltsstation. Wichtig ist mir eine gute Arbeitsatmosphäre und ein nettes Team. Alles andere ist zunächst zweitrangig.
Kanzleigröße egal. Vor allem interessiert mich mal ein Einblick in eine Boutique, aber auch Einzelanwalt und Großkanzlei kommen in Betracht.
Rechtsgebiet: Gesellschaftsrecht (am liebsten klassisches Gesellschaftsrecht ohne M&A).
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Im Bereich klassisches Gesellschaftsrecht dürfte in Düsseldorf weiterhin Hengeler die klare Nummer 1 sein. Wenn es eine Boutique sein soll, kannst Du Dir Glade Michel Wirtz ansehen. In München würde ich Dissmann Orth empfehlen.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Hengeler und sonst nix.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
milbank? sernetz schaefer?
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Gibts das überhaupt? Und wenn ja, wie viel macht das bei einer Kanzlei wie HM / FF etc. aus vom Gesellschaftsrecht? Vielleicht kann da jemand eine Einschätzung abgeben?
Digiwas?
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Ja klar, gibt es das. Bei Hengeler wahrscheinlich in Düsseldorf ca. 50%, woanders weniger. Ich verstehe die Aversion gegen M&A allerdings nicht. Obwohl ich es nicht schwerpunktmäßig mache, halte ich es für juristisch deutlich anspruchsvoller. Klar, ist eine Hauptversammlungsbetreuung anspruchsvoll, da das Aktienrecht formalistisch ist. Irgendwann hat man aber die hinreichende Erfahrung und kennt die meisten Konstellationen. Im M&A muss man kreativer sein und kommerzielle Einigungen nicht nur rechtssicher (auf Englisch) formulieren, sondern zudem alle rechtlichen Erfordernisse im Blick behalten.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
- Fyrion
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Ich möchte lösen und wähle c) Arbeitszeiten. Niemand, bis auf ein paar ganz verrückte Ausnahmen, hat in meiner Generation (Jahrgang 90+) noch Lust so lange zu arbeiten. Völlig egal was man gezahlt bekommt, wie toll "die Erfahrung ist" und wie viel man lernt. Kein Geld der Welt kann den fast völligen Verlust an Freizeit kompensieren. Gleicher Grund, warum in aktuellen Umfragen kaum einer Lust hat Partner zu werden. Es ist einfach zu viel Arbeit und als Partner arbeitet man tendenziell immer mehr als ein Associate.Kasimir hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Januar 2020, 22:48 Ja klar, gibt es das. Bei Hengeler wahrscheinlich in Düsseldorf ca. 50%, woanders weniger. Ich verstehe die Aversion gegen M&A allerdings nicht. Obwohl ich es nicht schwerpunktmäßig mache, halte ich es für juristisch deutlich anspruchsvoller. Klar, ist eine Hauptversammlungsbetreuung anspruchsvoll, da das Aktienrecht formalistisch ist. Irgendwann hat man aber die hinreichende Erfahrung und kennt die meisten Konstellationen. Im M&A muss man kreativer sein und kommerzielle Einigungen nicht nur rechtssicher (auf Englisch) formulieren, sondern zudem alle rechtlichen Erfordernisse im Blick behalten.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Im Gesellschaftsrecht wird aber nicht weniger oder mehr gearbeitet als im M&A-Bereich. Und es ist ja völlig legitim, dass jemand nicht so viel arbeiten möchte oder nicht bereit ist, Lebenszeit für Erfahrung bzw. Lernen zu opfern. Man muss sich dann nur die Frage beantworten, was man mittel- oder langfristig als Jurist machen möchte, denn es wird zwangsläufig "Arbeitstiere" geben, die einen dann links überholen. Der Partner arbeitet ja auch nicht so viel, weil er es cool findet, sondern weil es notwendig ist, um Partner zu werden und zu bleiben.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 6. Januar 2020, 16:46Ich möchte lösen und wähle c) Arbeitszeiten. Niemand, bis auf ein paar ganz verrückte Ausnahmen, hat in meiner Generation (Jahrgang 90+) noch Lust so lange zu arbeiten. Völlig egal was man gezahlt bekommt, wie toll "die Erfahrung ist" und wie viel man lernt. Kein Geld der Welt kann den fast völligen Verlust an Freizeit kompensieren. Gleicher Grund, warum in aktuellen Umfragen kaum einer Lust hat Partner zu werden. Es ist einfach zu viel Arbeit und als Partner arbeitet man tendenziell immer mehr als ein Associate.Kasimir hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Januar 2020, 22:48 Ja klar, gibt es das. Bei Hengeler wahrscheinlich in Düsseldorf ca. 50%, woanders weniger. Ich verstehe die Aversion gegen M&A allerdings nicht. Obwohl ich es nicht schwerpunktmäßig mache, halte ich es für juristisch deutlich anspruchsvoller. Klar, ist eine Hauptversammlungsbetreuung anspruchsvoll, da das Aktienrecht formalistisch ist. Irgendwann hat man aber die hinreichende Erfahrung und kennt die meisten Konstellationen. Im M&A muss man kreativer sein und kommerzielle Einigungen nicht nur rechtssicher (auf Englisch) formulieren, sondern zudem alle rechtlichen Erfordernisse im Blick behalten.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Naja, es ist nun nicht unerhört, dass auch Anwälte (insb. in "kleineren" Kanzleien) es hinkriegen nicht viel länger als 19 Uhr zu arbeiten. Wobei 19 Uhr nur meine persönliche Schmerzgrenze sind, für "normale" Menschen ist die eigentlich bei 17 oder aller spätestens 18 Uhr. Wir haben als Juristen ja ohnehin schon total kaputte Maßstäbe, das merke ich immer wieder, wenn ich mich mit Bekannten aus anderen Bereichen unterhalte. Wenn ich dann sage, adss ich echt super zufrieden bin mit meinen Arbeitszeiten, weil ich immer vor 20 Uhr zuhause bin, halten mich die meisten für völlig bekloppt.Man muss sich dann nur die Frage beantworten, was man mittel- oder langfristig als Jurist machen möchte, denn es wird zwangsläufig "Arbeitstiere" geben, die einen dann links überholen.
Dazu gibt es Rechtsabteilungen, den öffentlichen Dienst usw. usf. Überhaupt wollte in meiner AG ich als einziger Anwalt werden. Die anderen 14 Leute nicht.
Und warum sollte man daran interessiert sein Partner zu werden? Das Geld ist für die meisten in meiner Generation nicht genug Motivation, weil die Gehälter, die man als Associate und später bei einem Wechsel in die Rechtsabteilung bekommt mehr als ausreichend sind, bzw. weil der Deal sich ja nicht linear entwickelt. 120k für 50 Stunden ist ein guter Deal, aber für 70 Stunden wäre auch eine halbe Million für mich kein guter Deal. Er wäre erst dann wieder gut, wenn es so viel Geld wäre, dass ich so einen Job nicht länger als ein paar Jahre machen müsste.Der Partner arbeitet ja auch nicht so viel, weil er es cool findet, sondern weil es notwendig ist, um Partner zu werden und zu bleiben.
Status interessiert kaum noch jemanden und sonst fällt mir nichts ein, außer vielleicht die tolle "Freiheit" sein eigener Chef zu sein, was letztlich hauptsächlich bedeutet ständig verfügbar sein zu müssen. Wie gesagt, eine so große Einschränkung lässt sich mit Geld nicht mehr aufwiegen und so groß ist die Liebe zu Jura bei der aller größten Mehrheit nun auch wieder nicht. Es ist halt ein Job, ab und an auch mal ganz spannend und irgend einen Job muss man ja machen, aber er ist nur dazu da, mir das Leben, das ich möchte, zu ermöglichen. Darüber hinausgehend habe ich kein Interesse an diesem (oder irgend einem anderen) Beruf.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Word. Dieses Überbleibsel aus den 90/00er Jahren, der Job müsse die höchstpersönliche Erfüllung sein, ging mir schon immer auf den Keks. Sowas macht auf Dauer kreuzunglücklich.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 6. Januar 2020, 19:01Naja, es ist nun nicht unerhört, dass auch Anwälte (insb. in "kleineren" Kanzleien) es hinkriegen nicht viel länger als 19 Uhr zu arbeiten. Wobei 19 Uhr nur meine persönliche Schmerzgrenze sind, für "normale" Menschen ist die eigentlich bei 17 oder aller spätestens 18 Uhr. Wir haben als Juristen ja ohnehin schon total kaputte Maßstäbe, das merke ich immer wieder, wenn ich mich mit Bekannten aus anderen Bereichen unterhalte. Wenn ich dann sage, adss ich echt super zufrieden bin mit meinen Arbeitszeiten, weil ich immer vor 20 Uhr zuhause bin, halten mich die meisten für völlig bekloppt.Man muss sich dann nur die Frage beantworten, was man mittel- oder langfristig als Jurist machen möchte, denn es wird zwangsläufig "Arbeitstiere" geben, die einen dann links überholen.
Dazu gibt es Rechtsabteilungen, den öffentlichen Dienst usw. usf. Überhaupt wollte in meiner AG ich als einziger Anwalt werden. Die anderen 14 Leute nicht.
Und warum sollte man daran interessiert sein Partner zu werden? Das Geld ist für die meisten in meiner Generation nicht genug Motivation, weil die Gehälter, die man als Associate und später bei einem Wechsel in die Rechtsabteilung bekommt mehr als ausreichend sind, bzw. weil der Deal sich ja nicht linear entwickelt. 120k für 50 Stunden ist ein guter Deal, aber für 70 Stunden wäre auch eine halbe Million für mich kein guter Deal. Er wäre erst dann wieder gut, wenn es so viel Geld wäre, dass ich so einen Job nicht länger als ein paar Jahre machen müsste.Der Partner arbeitet ja auch nicht so viel, weil er es cool findet, sondern weil es notwendig ist, um Partner zu werden und zu bleiben.
Status interessiert kaum noch jemanden und sonst fällt mir nichts ein, außer vielleicht die tolle "Freiheit" sein eigener Chef zu sein, was letztlich hauptsächlich bedeutet ständig verfügbar sein zu müssen. Wie gesagt, eine so große Einschränkung lässt sich mit Geld nicht mehr aufwiegen und so groß ist die Liebe zu Jura bei der aller größten Mehrheit nun auch wieder nicht. Es ist halt ein Job, ab und an auch mal ganz spannend und irgend einen Job muss man ja machen, aber er ist nur dazu da, mir das Leben, das ich möchte, zu ermöglichen. Darüber hinausgehend habe ich kein Interesse an diesem (oder irgend einem anderen) Beruf.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Oder der Job macht einem einfach wirklich Spaß. Soll es geben.OJ1988 hat geschrieben:...
Word. Dieses Überbleibsel aus den 90/00er Jahren, der Job müsse die höchstpersönliche Erfüllung sein, ging mir schon immer auf den Keks. Sowas macht auf Dauer kreuzunglücklich.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
- Fyrion
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Das ist selbstverständlich auch wahr und es soll niemandem abgesprochen werden in seiner Arbeit Erfüllung zu finden. Mir ging es eher um eine Beschreibung meines persönlichen Eindrucks aus „Generation Y“. mE kann diese Einstellung auch ganz gut durch die Entwicklung am Markt und die bekannten Umfragen belegt werden.
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Wenn man will, dass Mitarbeiter freiwillig und motiviert länger arbeiten, dann muss man ihnen einreden, dass der Job Erfüllung bringt. Die Konzepte gabs ja schon in der 80er, Stichwort: transformationale Führung.
Rein monetäre Anreizen stoßen je nach Art der Arbeit schnell an ihre Grenzen.
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- thh
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Das sollte jedenfalls das Ziel sein. Ich fände es vielleicht nicht furchtbar, aber doch zumindest ausgesprochen unschön, den Großteil meiner Lebenszeit mit etwas zu verbringen, was micht bestenfalls nicht interessiert und schlimmstenfalls gar nervt, aber das mag eine Ausnahme sein.
- Blaumann
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Re: Kanzlei Gesellschaftsrecht
Referandars-AG, Anwaltskurs ca. 2016. Ausbilderin fragt: "Wer von Ihnen möchte denn Anwalt werden?"
Blaumann, als ehrlicher Depp, meldet sich (als einziger): "Könnte ich mir sehr gut vorstellen."
Ausbilderin: "Wegen der Noten? "
Interessantes Berufsbild, was da vermittelt wird.