Man könnte das aber auch als effektive Marketing-Strategie begreifen: Die anfälligsten und verwundbarsten Bevölkerungsgruppen werden gezielt und offensiv beworben, da man einem gesunden Mittdreißiger eben schwer begreiflich machen kann, wieso er nun doch bitte an Gott X glauben soll.
Die wirklich sinnvolle Gemeindearbeit leisten am Ende dann sowieso oft Ehrenamtliche, wobei sie weitgehend auf Spenden und Einnahmen durch Verkäufe etc. angewiesen sind und keine Zuschüsse aus der Kirchensteuer erhalten. Die Kirche handelt wie ein Unternehmen und nutzt dafür auch eher halb-seriöse Methoden, die aufgrund des äußeren Scheins geduldet werden. Bei meinen Eltern hat z.B. der örtliche katholische Kindergarten seit knapp zwanzig Jahren Baumängel und Renovierungsstau. Der kirchliche Träger hat selbst nichts gemacht, aber jährlich die Gemeinde angebettelt um manchmal ein paar Kleinigkeiten zu verbessern. Nun ist das Gebäude "zufällig" gerade in dem Zeitpunkt als nicht mehr benutzbar/ nicht mehr renovierbar bewertet worden als der Bau des gemeindlichen Kinderhauses begonnen hat. Die Folge: Die Gruppen des katholischen Kindergartens schreien um Hilfe und dürfen sich dort einmieten, weshalb ein paar andere Gruppen nun auf unbestimmte Zeit im Rathausgebäude sitzen...
Ich frage mich nun wie die Sache ausgegangen wäre, wenn es nicht die katholische Kirche sondern die private Kindergarten-GmbH gewesen wäre. Mein Tip wäre ein müdes Lächeln der Gemeinde, mit dem Hinweis sich doch bitte selbst einen Kindergarten zu bauen, da die Gemeinde ihr Soll erfüllt hat.
Sorry für den Offtopic