Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

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Neuling55
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Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Neuling55 »

Abend zusammen,
alle schreibe immer, dass sie ihre Diss zügig durchziehen wollen. Verständlich. Ich stehe kurz vor dem Anfang und bin mega motiviert. So wie am ersten Schultag ist die Tasche gepackt. Am zweiten Schultag findet man dann noch das Pausenbrot von gestern im Rucksack.

Daher meine Frage an die Leute die fertig sind oder (ggfs. aus Zeitmangel) abgebrochen haben, was war der größte Zeitkiller?
Sind es zu viele Kaffeepausen, wenn man in der Uni schreibt? Das man zu Hause sein Händchen fürs Handwerk und oder den Haushalt entdeckt?

Bin für eure Tipps dankbar.
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Tibor
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Tibor »

Sich in Nebenkriegsschauplätzen verzetteln. Keinen roten Faden entwickeln.
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Kroate
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Kroate »

Auf keinen Fall in einem Forum wie jurawelt aktiv sein.
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Tibor
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Tibor »

Kroate hat geschrieben:Auf keinen Fall in einem Forum wie jurawelt aktiv sein.
Kann ich nicht bestätigen ;-)
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sai
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von sai »

Tibor hat geschrieben: Montag 13. Januar 2020, 18:17 Sich in Nebenkriegsschauplätzen verzetteln. Keinen roten Faden entwickeln.
Sehe ich genauso. Man sollte immer das Ergebnis der Diss vor Augen haben und zielgerichtet darauf hin arbeiten/schreiben. Habe ich am Anfang nicht berücksichtigt, was dazu geführt hat, dass ich mehrbändig hätte veröffentlichen können und meine Diss für ihr Ergebnis ganz schön viel "irrelevanten" Inhalt hat.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Schleiereule »

Das mit dem roten Faden stimmt definitiv. Gerade wenn man die Diss nur für den Titel schreibt, sollte man möglichst schnell einen Fahrplan entwickeln und sich selbst Deadlines für die einzelnen Kapitel setzen. Auch mir hat das gegen Ende geholfen, nicht tausendmal die Formulierung eines Satzes zu überdenken und die Arbeit fertig zu bringen.

Wenn du dir dagegen einen durchschnittlichen Zeitraum für deine Diss (ca. 2,5 bis 4 Jahre) vorgenommen hast, kannst du die ersten Monate oder sogar Jahre ruhig genießen. Das ist die schönste Zeit! Man kann noch links und rechts vom Thema lesen, Aufsätze und andere Projekte verfolgen und ist noch nicht in diesem Panikmodus ("Oh Gott, mein Vertrag läuft aus...") drin.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von schuper »

Der größte Zeitkiller ist, sich nicht genügend Zeit bei den einzelnen Abschnitten zu lassen ;)
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von OJ1988 »

2,5 bis 4 (!) Jahre als “ durchschnittlich“ zu bezeichnen, halte ich für gewagt, selbst wenn damit nur “ernsthafte“ Arbeiten angesprochen sein sollten.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Brainiac »

Finde ich nicht abwegig.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von schuper »

nope, 2,5 - 4 j ist ziemlich treffsicher, würde ich behaupten
Praxiskommentar
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Praxiskommentar »

+1 für 2,5-4 Jahre als realistische Bearbeitungszeit. ;)

mE sind der größte Zeitkiller die Phasen, in denen man zu wenig an der eigenen Diss macht und zu viel für die Arbeit. Je weniger man sich täglich mit dem Thema beschäftigt, desto länger ist die "Anlaufphase" in Zeiten, wo man eigentlich wieder viel Raum für die Bearbeitung hat.
Bei Freunden habe ich auch erlebt, dass sie Phasen hatten, in denen sie alles in Frage stellten und Selbstzweifel entwickelt haben, was sie sehr blockiert hat. Davor blieb ich während der Diss zum Glück verschont (nicht aber in anderen Ausbildungsabschnitten, weswegen ich glaube nachfühlen zu können, wie sehr das aufhalten kann).
Neben dem bereits genannten fehlenden Konzept fällt mir noch ein, dass man sich anfangs meist "zu viel" vornimmt, weil einem noch die Phantasie fehlt, wie viel Stoff in jedem kleinen Thema steckt, wenn man es ordentlich aufarbeitet. Man sollte sich anfangs mE genügend Zeit nehmen, um einen Überblick über sein Thema zu gewinnen und im weiteren Verlauf nicht davor zurückschrecken, nicht nur Schwerpunkte zu setzen, sondern manche Fässer gar nicht erst aufzumachen und die Aufarbeitung stattdessen anderen Wissenschaftlern zu überlassen.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Brainiac »

Praxiskommentar hat geschrieben: Mittwoch 29. Januar 2020, 10:54Neben dem bereits genannten fehlenden Konzept fällt mir noch ein, dass man sich anfangs meist "zu viel" vornimmt, weil einem noch die Phantasie fehlt, wie viel Stoff in jedem kleinen Thema steckt, wenn man es ordentlich aufarbeitet. Man sollte sich anfangs mE genügend Zeit nehmen, um einen Überblick über sein Thema zu gewinnen und im weiteren Verlauf nicht davor zurückschrecken, nicht nur Schwerpunkte zu setzen, sondern manche Fässer gar nicht erst aufzumachen und die Aufarbeitung stattdessen anderen Wissenschaftlern zu überlassen.
Absolute Zustimmung zu diesen sehr wichtigen Tipps! Das Gesagte sollte sich jeder Promovend zu Beginn seiner Arbeit zu Herzen nehmen.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Schleiereule »

Grds. kann ich das auch nur unterschreiben. Vielleicht ist es aber - zumindest am Anfang - gar nicht so verkehrt, noch groß zu denken und nicht nur ein, sondern gleich mehrere Räder neu erfinden zu wollen.

Die Ernüchterung kommt dann meistens von alleine. Wenn sie aber eintritt, sollte man sich genau an deine Ratschläge halten und unnötigen Ballast abwerfen.
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Re: Größter Zeitkiller / don'ts bei der Diss

Beitrag von Halunke2018 »

Sei direkt von Anfang an ganz genau darauf bedacht, deine Zitate sorgfältig als Fußnote zu markieren und schreib dir echt bei jedem kleinen Gedanken direkt dazu woher du hast.
Es gibt nichts zeitraubenderes als wenn man hinterher seine Literatur durchsuchen muss, woher man was hat und noch ewig seine Fußnoten überprüfen muss.
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