Justiz vs. Anwaltschaft

Alle Fragen, die den Bereich des Foren-Namens abdecken

Moderator: Verwaltung

Antworten
Liz
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 3246
Registriert: Sonntag 22. Oktober 2017, 17:03
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Liz »

Sektnase hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 21:20 Das mit den Spitzen ist ein eher schwaches Argument. Mehr Mitarbeiter können immer auch mehr Stunden in den Spitzen leisten.
Das setzt allerdings voraus, dass man erstmal doppelt so viele Mitarbeiter bekommt, die bereit sind für das halbe Gehalt 40-60 Stunden zu arbeiten und nicht (siehe Tibor) zwingend um 17 Uhr in der Kita stehen müssen.
Benutzeravatar
Fyrion
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1679
Registriert: Montag 19. November 2007, 20:49

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Fyrion »

Kasimir hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 17:31
Tibor hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 17:18 Und gibt es diese sagenumwobenen Teilzeitstellen (90.000€ für 40h) wirklich?
Nein, natürlich nicht.

Aussage eines Hengeler Partners: "Natürlich würden wir alle für 80% für 80% des Geldes arbeiten, das ist aber nicht umsetzbar."

Ich stimme dem zu. (Nur) mit Teilzeitkräften lässt sich keine Kanzlei führen. Selbst wenn man Ineffizienzen nicht berücksichtigt, dann ist die Rechnung nicht so einfach, dass man für einen Anwalt zu 100% für EUR 100.000 auch zwei Anwälte zu je 50% für EUR 50.000 beschäftigen könnte. Das scheitert doch schon an grundsätzlichen ökonomischen Parametern. Der Anwalt mit EUR 100.000 Gehalt, kostet die Kanzlei vermutlich rund EUR 170-200.000. Die Kosten für zwei Anwälte mit je EUR 50.000 liegen dann aber über diesen EUR 200.000, d.h. die Profitabilität wird erheblich schwieriger. Und dann haben wir noch nicht über Mandantenakzeptanz und Ineffizienzen im Mandatsgeschäft gesprochen.

Der Counsel-Deal ist deshalb auch in allen Kanzleien der schlechteste aller Deals. Die verdienen oft weniger als Senior Associates. Zugleich gehört Akquise etc. natürlich dazu.
Ok Boomer. Natürlich geht das und bei manchen Kanzleien funktioniert das auch jetzt schon. Bei allen anderen wird ew sich durchsetzen oder sie werden halt mit den drei Partnerrobotern alleine arbeiten in Zukunft.
Herr Schraeg
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2811
Registriert: Montag 15. März 2010, 10:35
Ausbildungslevel: RA

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Herr Schraeg »

Tikka hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 18:47 Puh und ich hatte schon gedacht das Coronavirus würde dafür sorgen die Jurawelt Dauerdebatte für länger als 1 Woche mal vergessen zu machen.

...eat that Corona. Dagegen kommst selbst Du nicht an!
Auf ewig:

Die Apokalypse. Das siebte Siegel ist gebrochen, der Jurawelt-Zugangscode ist geknackt. Die Sonne verfinstert sich. Die Toten erheben sich aus ihren Gräbern, um gerichtet zu werden. Ganz hinten hört man einige Stimmfetzen:

"Jeder Vollzeitengel frohlockt mehr als zwei Halbtagsengel..."
"Nein, um Spitzen abzufangen, sind Teilzeitengel..."
" Man muss doch auch den zusätzlichen Bedarf an Wolken, Harfen...
"Steuerrechtlich sind Harfen aber notwendige Betriebsmittel, so dass ..."
"Hihi, Kasimir hat keine Harfe bekommen, sondern einen Dreizack!"
"Ein Anwalt muss ja bei dem Gericht zugelassen sein. Wenn jetzt beim Jüngsten Gericht"
CHOR DER ENGEL: "Schnauze, esprit!"
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4499
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von OJ1988 »

Herr Schraeg hat geschrieben: Montag 30. März 2020, 08:03
Tikka hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 18:47 Puh und ich hatte schon gedacht das Coronavirus würde dafür sorgen die Jurawelt Dauerdebatte für länger als 1 Woche mal vergessen zu machen.

...eat that Corona. Dagegen kommst selbst Du nicht an!
Auf ewig:

Die Apokalypse. Das siebte Siegel ist gebrochen, der Jurawelt-Zugangscode ist geknackt. Die Sonne verfinstert sich. Die Toten erheben sich aus ihren Gräbern, um gerichtet zu werden. Ganz hinten hört man einige Stimmfetzen:

"Jeder Vollzeitengel frohlockt mehr als zwei Halbtagsengel..."
"Nein, um Spitzen abzufangen, sind Teilzeitengel..."
" Man muss doch auch den zusätzlichen Bedarf an Wolken, Harfen...
"Steuerrechtlich sind Harfen aber notwendige Betriebsmittel, so dass ..."
"Hihi, Kasimir hat keine Harfe bekommen, sondern einen Dreizack!"
"Ein Anwalt muss ja bei dem Gericht zugelassen sein. Wenn jetzt beim Jüngsten Gericht"
CHOR DER ENGEL: "Schnauze, esprit!"
=D>

So viele wirklich witzige Posts in jüngster Zeit hier...
Benutzeravatar
Muirne
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6243
Registriert: Sonntag 2. Januar 2011, 22:46

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Muirne »

Poesie. :-)
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
Kasimir
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3751
Registriert: Sonntag 10. Dezember 2006, 11:18
Ausbildungslevel: RA

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Kasimir »

Fyrion hat geschrieben: Sonntag 29. März 2020, 09:45
Kasimir hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 17:31
Tibor hat geschrieben: Freitag 27. März 2020, 17:18 Und gibt es diese sagenumwobenen Teilzeitstellen (90.000€ für 40h) wirklich?
Nein, natürlich nicht.

Aussage eines Hengeler Partners: "Natürlich würden wir alle für 80% für 80% des Geldes arbeiten, das ist aber nicht umsetzbar."

Ich stimme dem zu. (Nur) mit Teilzeitkräften lässt sich keine Kanzlei führen. Selbst wenn man Ineffizienzen nicht berücksichtigt, dann ist die Rechnung nicht so einfach, dass man für einen Anwalt zu 100% für EUR 100.000 auch zwei Anwälte zu je 50% für EUR 50.000 beschäftigen könnte. Das scheitert doch schon an grundsätzlichen ökonomischen Parametern. Der Anwalt mit EUR 100.000 Gehalt, kostet die Kanzlei vermutlich rund EUR 170-200.000. Die Kosten für zwei Anwälte mit je EUR 50.000 liegen dann aber über diesen EUR 200.000, d.h. die Profitabilität wird erheblich schwieriger. Und dann haben wir noch nicht über Mandantenakzeptanz und Ineffizienzen im Mandatsgeschäft gesprochen.

Der Counsel-Deal ist deshalb auch in allen Kanzleien der schlechteste aller Deals. Die verdienen oft weniger als Senior Associates. Zugleich gehört Akquise etc. natürlich dazu.
Ok Boomer. Natürlich geht das und bei manchen Kanzleien funktioniert das auch jetzt schon. Bei allen anderen wird ew sich durchsetzen oder sie werden halt mit den drei Partnerrobotern alleine arbeiten in Zukunft.
Das schöne an der freien Marktwirtschaft ist ja, dass es dir völlig frei steht, eine Kanzlei zu gründen und deinen Angestellten dieses Modell anzubieten.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Benutzeravatar
Strich
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2278
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 16:52
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Strich »

Ich weise noch einmal auf § 23 Abs. 1 Nr. 2 ArbZG hin! Von Abs. 2 ganz zu schweigen.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

www.richtersicht.de

Seit 31.05.2022 Lord Strich
Benutzeravatar
Blaumann
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 1154
Registriert: Donnerstag 20. März 2014, 04:28
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Justiz vs. Anwaltschaft

Beitrag von Blaumann »

Nur Low Performer halten sich an Gesetze!
Antworten