Richterbesoldung

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

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Strich
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Strich »

Ich gehe davon aus, dass die Stellen da sind. Mir ist kein Land bekannt, dass auf einmal ein Pebb§y Defizit von 30 Stellen hat.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

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Joshua
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »

Und Gola, wie sieht das mit der Bewerberlage DEUTSCHLANDWEIT aus? Hast du das mal ansatzweise systematisch ausgewertet? Natürlich nicht...

Mal davon abgesehen, ist dein Posting schon deswegen Unfug, weil die Notenanforderungen immer im Kontext mit der Stellenlage zu sehen sind.

In meinem Bundesland gab es mal eine Zeit, da wurden wegen faktischer Haushaltssperren weniger als 5 Richter im Jahr eingestellt, was zur Folge hatte, dass Leute mit Doppel-Gut, was damals noch einmal rarer war als heute, abgelehnt wurden.

Willst du jetzt also sagen, die Bewerberlage sei doch bestens, weil sogar Bewerber mit Doppel-Gut abgelehnt wurden?

Nein, weil dies NICHT REPRÄSENTATIV sein kann bei weniger als 5 Stellen. Statistik, gell.

Und selbst in Berlin ist - jedenfalls bei den Staatsanwäkten - die Lage SO:

"Justizsenatorin Dr. Badenberg begründet den Schritt laut Presseberichten mit starkem Personalmangel bei gleichzeitig gestiegenem Bedarf an Staatsanwältinnen und Staatsanwälten. Anfang des Jahres 2024 waren nur 378 von 425 vorgesehenen Stellen besetzt. Es gebe schlicht zu wenig Bewerberinnen und Bewerber, so Dr. Badenberg, deshalb habe man sich entschieden, die Anforderungen herabzusetzen."

https://www.drb-berlin.de/mitgliedschaf ... ssetzungen

Und es gibt viele andere Beispiele:

"Hessen hat die Anforderungen für die Einstellung in den Staatsdienst gesenkt. Der Richterwahlausschuss hat beschlossen, dass künftig "nur" noch insgesamt 15 Punkte in beiden Staatsexamen notwendig sind."

https://www.lto.de/recht/justiz/j/hesse ... tsanwaelte

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Pressemitteilung aus Anfang 2024? 2022? :alright Nette Rechtsgeschichte. Vielleicht hast du auch Pressemitteilungen aus 1805?

Hessen stellt 2025 gar keine Richter mehr ein, siehe anderes Forum. Ihr lebt einfach in der Vergangenheit ,wenn ihr glaubt, dass die Justiz aktuell (Mitte 2025) nicht ausreichende VB Bewerber hat.
Zuletzt geändert von gola20 am Donnerstag 15. Mai 2025, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
Joshua
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »

Fällt dir nichts besseres ein, als 2024 als Rechtsgeschichte zu bezeichnen? Was für ein Unfug...

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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Im besuchteren Forum weinen viele seit Monaten herum, dass die Justiz kaum noch einstellt und ihr denkt hier wie vor dem Ukraine Krieg. The future is now old man.
Joshua
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »

OK, du hast jede argumenative Basis verlassen, das lohnt sich nicht.

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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Joshua hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 15:39 Und Gola, wie sieht das mit der Bewerberlage DEUTSCHLANDWEIT aus? Hast du das mal ansatzweise systematisch ausgewertet? Natürlich nicht...

Mal davon abgesehen, ist dein Posting schon deswegen Unfug, weil die Notenanforderungen immer im Kontext mit der Stellenlage zu sehen sind.

In meinem Bundesland gab es mal eine Zeit, da wurden wegen faktischer Haushaltssperren weniger als 5 Richter im Jahr eingestellt, was zur Folge hatte, dass Leute mit Doppel-Gut, was damals noch einmal rarer war als heute, abgelehnt wurden.

Willst du jetzt also sagen, die Bewerberlage sei doch bestens, weil sogar Bewerber mit Doppel-Gut abgelehnt wurden?

Nein, weil dies NICHT REPRÄSENTATIV sein kann bei weniger als 5 Stellen. Statistik, gell.
1) Wer etwas behauptet, muss es auch beweisen. Ihr behauptet, es gebe einen Bewerbermangel und liefert als Beweis Zeitungsartikel aus 1956. Ich habe eine aktuelle Berliner Stellenanzeige gezeigt, die eure Behauptung klar widerlegt. 0:2 also

2) Wenn in einem Jahr alle vorhandenen Stellen mit "guten" Bewerbern besetzt werden konnten, dann ist die Bewerberlage für dieses Jahr und dieses Bundesland bestens. Keine Ahnung, wieso du wieder Worte verwendest, die du nicht verstehst. Eine "REPRÄSENTATIV(e) Statistik" ist gar nicht notwendig, wenn die Frage bereits beantwortbar ist.
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Es ist auch köstlich, wie du glaubst, der Statistik Gott zu sein. REPRÄSENTATIV (im statistischen Kontext) bedeutet, dass ich zulässigerweise aus meiner Stichprobe auf die Grundgesamtheit schließen kann. Wenn ich aber bereits die Grundgesamtheit abdecke (alle 5 Stellen), dann muss ich keine Stichprobe ziehen. Wofür auch? Absoluter Blödsinn.
Joshua
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »


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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Den Beweise für Bremen liefert sogar Strichs Artikel.

https://www.lto.de/recht/justiz/j/bremi ... gel-justiz
Im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen für 2026/2027 setze sich das Ressort dafür ein, die personelle Unterdeckung zu beseitigen, teilte eine Sprecherin mit. Gleichzeitig wies sie auf den engen finanziellen Spielraum hin. Der Senat müsse bei der Haushaltsplanung schwierige Priorisierungen treffen. Letztlich entscheide die Bremische Bürgerschaft als Haushaltsgesetzgeber über die personelle Ausstattung der Justiz.
Strich redet sich hier mit Pepsi heraus, obwohl es klar am Geld mangelt und nicht an Bewerbern. Wo keine Stelle frei ist, kann auch niemand eingestellt werden :lmao:
0:3 bereits.
Joshua hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 16:21 Näheres hier:

https://www.drb-berlin.de/mitgliedschaf ... ssetzungen
Die Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz hat erneut die Einstellungskriterien für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte auf Probe abgesenkt.

BERLIN: https://www.berlin.de/sen/justv/ueber-u ... 422621.php
Wir bitten um Verständnis, dass angesichts der aktuellen Stellen- und Bewerberlage auf eine Bewerbung zurzeit in der Regel nur dann eine Einladung zu einem Auswahlgespräch erfolgt, wenn in beiden Staatsexamina jeweils mehr als 9,0 Punkte erreicht wurden. Sobald sich Änderungen hinsichtlich der Stellen- und Bewerberlage ergeben, werden wir dies hier umgehend bekanntgeben.
:lmao:
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »

gola20 hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 16:16 Es ist auch köstlich, wie du glaubst, der Statistik Gott zu sein. REPRÄSENTATIV (im statistischen Kontext) bedeutet, dass ich zulässigerweise aus meiner Stichprobe auf die Grundgesamtheit schließen kann. Wenn ich aber bereits die Grundgesamtheit abdecke (alle 5 Stellen), dann muss ich keine Stichprobe ziehen. Wofür auch? Absoluter Blödsinn.
Nein. Wenn deutschlandweit z.B. 300 Richterstellen in Jahr x ausgeschrieben werden, Bundesland A aber eine Haushaltssperre hat und nur 3 Richter einstellt, die alle Doppel-Gut haben, sind diese Einstellungsvoraussetzungen nicht repräsentativ für die Richtereinstellung in Deutschland in Jahr x... Zudem sind diese Voraussetzungen des Doppel-Gut aber auch im intertemporalen Kontext nicht für das einzelne Bundesland repräsentativ (wenn die Gesamtheit die Einstellungen über mehrere Jahre sind, was allein sinnvoll ist, um die Bewerbungsvoraussetzungen seriös beurteilen zu können).

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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Logischweise muss jedes Bundesland gesondert betrachtet werden?!
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Schnitte
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Schnitte »

Da sitz ich nachmittags im Büro, hab keinen Bock auf Arbeit, kucke gelangweilt ins Jurawelt-Forum, und sehe, dass es im Richterbesoldungs-Thread hoch hergeht. So liebe ich das.

Oh, und zufällig lese ich just heute auf der anderen Seite der Nordsee das hier: https://www.lawgazette.co.uk/news/judic ... 88.article Das Thema bewegt also auch andernorts.
Zuletzt geändert von Schnitte am Donnerstag 15. Mai 2025, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen…verstoßen nicht gegen göttliches Recht."

--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375 (Leitsatz der Redaktion)
Joshua
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Re: Richterbesoldung

Beitrag von Joshua »

Verschiedene Bezugsgrößen (Deutschland, Bundesland, Gerichtsbezirke) und Zeiträume (kleine, große) können für unterschiedliche Fragen und Trends der Richtereinstellung Antworten liefern, das sollte doch klar sein...

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Re: Richterbesoldung

Beitrag von gola20 »

Das ist ja auch klar und wird - warum auch immer - nur von dir thematisiert. Das ist halt übrigens literally, was ich die ganze Zeit schreibe. Die Zeiten haben sich Stand heute (Mitte 2025) geändert. Der private juristische Arbeitsmarkt ist schwer angeschlagen und der Staat hat weniger oder keine Probleme seine Stellen zu besetzen. Es bringt dann auch gar nichts, wenn es 2020 oder 2021 anders war. Klar war es das. Das bestreitet niemand.
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