Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

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indubioprosieben
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Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von indubioprosieben »

Denkt ihr, man hat mit insgesamt 18-20 Punkten gute Chancen bei den Kanzleien?
Oft wird ja ein Doppelprädikat vorausgesetzt. Inwiefern ein Kandidat mit 2x9 besser sein soll, als ein 1x8 und 1x10-er Kandidat erschließt sich mir aber nicht so ganz.
Grüße gehen raus ;)
Seeker
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Seeker »

Kann man nicht so pauschal beantworten, hängt auch stark von der Zeit, der Stadt, dem Rechtsgebiet, dem Partner, vorherigen Beziehungen usw. ab.

Wenn man insoweit einigermaßen flexibel ist, dürften m.E. bei einer der Kanzleien mit 10+8 gute Chancen bestehen (bei 8+10 ohnehin). Das gilt natürlich vor allem, wenn man schon dort oder zumindest anderswo GK-Berührungen hatte. Inwieweit Corona die Bewerbung gegenwärtig noch erschwert, kann ich aber nicht einschätzen.
Theopa
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Theopa »

indubioprosieben hat geschrieben: Freitag 4. Dezember 2020, 12:02 Oft wird ja ein Doppelprädikat vorausgesetzt. Inwiefern ein Kandidat mit 2x9 besser sein soll, als ein 1x8 und 1x10-er Kandidat erschließt sich mir aber nicht so ganz.
Wie Seeker schon schrieb ist eben die Frage in welchem Examen man 10 hat: Im Ersten kommen höhere Punktzahlen (die gesamte Diskussion zum Schwerpunkt kann man dabei überspringen) statistisch schlicht wesentlich häufiger vor, womit man mit Willen zur Vereinfachung auch "10 + 8 < 9 + 9 < 8 + 10" sagen könnte.

Im übrigen würde ich es mit beiden Kombinationen definitiv versuchen, je nach Standort kann das fast schon ein Selbstläufer sein, sofern man kein sehr spezielles Ziel hat. In gewissen Städten mit höheren Anforderungen (z.B. Berlin) wird es vielleicht enger, dennoch nicht von Anfang an hoffnungslos o.ä.
juraexamen2019
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von juraexamen2019 »

Danke schonmal für die Rückmeldung.
Was meinst du denn damit, dass man die Diskussion zum Schwerpunkt überspringen kann?
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thh
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von thh »

juraexamen2019 hat geschrieben: Freitag 4. Dezember 2020, 15:28Was meinst du denn damit, dass man die Diskussion zum Schwerpunkt überspringen kann?
Er meint ungeachtet der Frage, ob man die Schwerpunktnoten - aufgrund der insgesamt statisch deutlich höheren Punktzahlen und insbesondere der nicht unerheblichen Unterschiede in den Anforderungen und der Notenvergabe zwischen verschiedenen Universitäten / Professoren - aus der Gesamtnote der EJP herausrechnen müsse bzw. ob Arbeitgeber dies täten.
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Blaumann
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Blaumann »

indubioprosieben hat geschrieben: Freitag 4. Dezember 2020, 12:02 Denkt ihr, man hat mit insgesamt 18-20 Punkten gute Chancen bei den Kanzleien?
Ich wage mal die Behauptung, dass Du mit 18 aus 2 selbst im Problembezirk (Berlin) ne Einladung bekämst und höchstens bei einer sehr ungewöhnlichen Notenkombi (12+6) Nachfragen kämen.
Oft wird ja ein Doppelprädikat vorausgesetzt. Inwiefern ein Kandidat mit 2x9 besser sein soll, als ein 1x8 und 1x10-er Kandidat erschließt sich mir aber nicht so ganz.
Ganz einfach. Die Notengrenzen werden als Eignungsvoraussetzungen verkauft. Naturgemäß ist jemand, der alle Voraussetzungen knapp erfüllt, besser geeignet als jemand, der einen Ausfall in einem Bereich durch einen anderen Bereich kompensieren muss. Ob diese Betrachtungsweise stimmt, sei mal dahingestellt.
Liz
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Liz »

Theopa hat geschrieben: Freitag 4. Dezember 2020, 13:36
indubioprosieben hat geschrieben: Freitag 4. Dezember 2020, 12:02 Oft wird ja ein Doppelprädikat vorausgesetzt. Inwiefern ein Kandidat mit 2x9 besser sein soll, als ein 1x8 und 1x10-er Kandidat erschließt sich mir aber nicht so ganz.
Wie Seeker schon schrieb ist eben die Frage in welchem Examen man 10 hat: Im Ersten kommen höhere Punktzahlen (die gesamte Diskussion zum Schwerpunkt kann man dabei überspringen) statistisch schlicht wesentlich häufiger vor, womit man mit Willen zur Vereinfachung auch "10 + 8 < 9 + 9 < 8 + 10" sagen könnte.
Ungeachtet der Frage, wie die Gesamtnote im ersten Examen zustande gekommen ist (Stichwort: Mondnoten im SPB), ist das 2. Examen eben auch deshalb wichtiger, weil es praxisnäher ist und im Zeitpunkt des Berufseinstiegs auch der aktuellste juristische Leistungsnachweis ist.
Seeker
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Seeker »

Wobei ich interessanterweise gar nicht so wenige Anwälte in GKen kenne, die im ersten Examen deutlich besser als im zweiten waren (so etwa gut/befr oder auch 9/7 ist dort z.T. gar nicht so selten). Während auch dort das zweite also wohl etwas wichtiger ist, ist dessen relative Bedeutung nicht ganz so groß wie beim Staat.
Liz
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Liz »

@Seeker: Das ist, wenn man sich die Notenstatistiken anschaut, nicht sonderlich verwunderlich: Das 1. Examen fällt - nicht zuletzt dank SPB - im Schnitt besser aus, d. h. es dürfte mehr Absolventen geben, die sich im 2. Examen verschlechtern als solche, die sich verbessern. Die Kanzleien konnten es sich in den letzten Jahren jedoch schlichtweg nicht leisten, besonderen Wert darauf zu legen, in welchem Examen die Bewerber das vb haben, solange sie überhaupt ein vb haben.
Sektnase
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Sektnase »

Je nach Rechtsgebiet dürfte das zweite Examen mit der Praxis auch gar nicht so viel zu tun haben..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
Liz
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Liz »

Ich schrieb ja mit Bedacht „praxisnäher“. Es geht nicht mehr darum nur eine zutreffende rechtliche Lösung zu einem feststehenden Lebenssachverhalt zu entwickeln, sondern auch mit einem streitigen Sachverhalt zurecht zu kommen und seine Überlegungen unter Einhaltung bestimmter formaler Vorgaben zu Papier zu bringen. Das sind Fähigkeiten, die wohl überall gefragt sind, selbst wenn das Arbeitsprodukt dann weder ein Urteil noch ein klassischer Anwaltsschriftsatz ist.
Seeker
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Seeker »

Stimmt in der Regel sicherlich. Wobei es natürlich auch Bereiche gibt, in denen man fast ausschließlich entweder nichtjuristische Arbeit macht oder in der laufenden Beratung Gutachten und Stellungnahmen (Memoranda) zu meist feststehenden Sachverhalten verfasst.
Liz
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Liz »

Aber auch in diesen Bereichen wird es nichts schaden, wenn man geübt darin ist, auch mit streitigem Vortrag umzugehen bzw. potentielle Problempunkte auszumachen oder überhaupt zu erfassen, was der Mandant eigentlich wirklich will.
gola20
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von gola20 »

Das zweite Examen ist praxisnäher als das erste Examen, alleine schon, weil man Hilfsmittel benutzt.
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Achim
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Re: Freshfields, HM, CC, etc. mit insgesamt 18 Punkten

Beitrag von Achim »

Aus meiner Sicht (zumindest bei meiner damaligen Kanzlei HL) dürften die Ergebnisse des 1. und 2. Examens relativ gleichgewichtet sein. Es wurden 17 Punkte in der Summe und keins unter 8 gefordert. 2 VB (oder besser) war der Idealfall. Im 1. Examen wird dabei - ohne es genau zu wissen - wohl eher auf den Staatsteil geguckt. Zumindest ist ein besserer Staatsteil vorteilhaft.

Ich weiß aber von Kollegen, dass es durchaus Kanzleien gibt, bei denen man mit 10 und 8 (oder 8 und 10) keine Chance hat, weil 2 x VB Einstellungsvoraussetzung ist. Das sind aber nur wenige (zB Sullivan, Hengeler, Gleiss etc.). Dann ist man halt mit 8 und 10 raus und mit 2x9 drin.
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren (Bertold Brecht)
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