Gedanken und Sorgen zur Berufswahl
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 10:58
Liebe Forenmitglieder,
nachdem mir hier schon zu Beginn meines Studiums sehr geholfen wurde, möchte ich gerne nochmal eure Meinungen hören, in der Hoffnung, dass mir das meine Entscheidung etwas erleichtert oder Klarheit bringt.
Zum Hintergrund:
Ich habe eher zufällig mit dem Jurastudium angefangen, ohne konkreten Berufswunsch. Mir hat der sprachliche Aspekt an Jura und das juristische Handwerkszeug immer sehr gefallen und insgesamt hat mir das Studium viel Spaß gemacht (erstes Examen: VB). Nach dem Studium habe ich erst im Europa- und Verwaltungsrecht promoviert, ich habe während des Studiums schon am liebsten ÖR gemacht, fand Zivilrecht aber auch ok, Strafrecht in der Theorie eher langweilig. Dann ging es ins Ref, erste Station beim LG mit 15 Punkten und der Aussage meines Ausbilders, doch bitte nach dem zweiten Examen in der Justiz anzufangen. Mir war es aber nie wichtig, rein juristisch zu arbeiten; ich mochte eigentlich immer, dass Jura so vielseitig ist und da ich auch politisch interessiert und engagiert bin, habe ich eher auf Behörde geschielt. Die Verwaltungs- und Wahlstation habe ich dann auch in einem Landes- und in einem Bundesministerium absolviert, wobei ich das Landesministerium eher etwas langweilig fand, die Arbeit im Bundesministerium hingegen sehr spannend (kommt ganz sicher auch immer aufs Referat und aufs Team an). Im Bundesministerium habe ich 17 Punkte bekommen mit der Aussage, das würde dort fast nie gegeben, ich hätte quasi eine ganze Referentenstelle eingenommen und im Zeugnis steht, ich werde mit Nachdruck für die Arbeit in einer Bundesbehörde empfohlen (keine Angeberei, schreibe das nur, damit man weiß, dass die Behörde denkt, ich mache gute Arbeit und würde dort hinpassen).
Die Situation jetzt
Mein zweites Examen ist nun auch geschafft, es ist nicht ganz so gut ausgefallen wie erhofft, aber mit einer hohen 8,x jedenfalls auch nicht schlecht. Jetzt stehe ich vor der Frage, wo ich anfangen soll zu arbeiten. Eigentlich war mir nach der Station im Bundesministerium klar, dass ich gerne dort hin möchte und habe schon während der Station Bewerbungen für mehrere Bundesministerien geschrieben, wobei wegen Covid-19 jetzt alle Verfahren erstmal auf Eis gelegt wurden. Das gab mir etwas Zeit nochmal zu überlegen. Dazu kam, dass ich von meinem zuständigen LG angerufen wurde und gefragt wurde, ob ich mich nicht beim LG anfangen möchte, u.a. der AG-Leiter der F-AG, der auch für die Referendare zuständig ist, hätte einen guten Eindruck von mir gehabt und die Noten würden ja auch stimmen (denke die Justiz ist momentan verzweifelt und ruft jeden an, der die Noten-VSS erfüllt). Justiz hatte ich nie 100% ausgeschlossen. Eigentlich hatte ich aber eher ans VG gedacht, weil ich mich eher als Öffentlich-Rechtlerin sehe. Da hat mich aber im Ref zugegeben die Thematik etwas abgeschreckt, und insbesondere stört es mich etwas, dass ich als VG Richterin nach wie vor 60-70% Asyl mache und sehr viel in der Kammer.
Eher zufällig bin ich dann übers Sozialgericht gestolpert, mit dem man ja so erstmal nicht viel zu tun hat. Ich hatte mit Sozialrecht nicht viel Kontakt bisher, aber nach meiner Recherche ist das am Ende auch "nur" besonderes Öffentliches Recht und die Tätigkeit am SG durchaus interessant. Dabei gefällt mir, dass man quasi von Tag 1 an Vorsitzender einer Kammer ist und eigenständig entscheidet und arbeitet, man gleichzeitig aber etwas mehr Menschenkontakt hat als am VG. Ich kann durchaus gut mit Menschen und es würde mich, so denke ich, nicht stören, mit Querulanten zu tun zu haben oder Nicht-Juristen vor Gericht in Laiensprache zu erklären, warum das Amt jetzt keine 24 Euro mehr bezahlt.
Mein Problem
Ich frage mich nun, ob es klüger ist
a) gleich bei Gericht anzufangen (und wenn ja, bei welchem?), das wenigstens mal 6 Monate zu probieren, wenn es mir gefällt dort zu bleiben und mich dann einfach als zB Ersatzerprobung an ein BM oder LM abordnen zu lassen - dann habe ich auch den Behördenteil drin, den ich gerne hätte
b) bei einem BM anzufangen, das wenigstens mal 6 Monate zu probieren, wenn es mir gefällt dort zu bleiben und wenn ich es nach X Jahren doch nicht gut finde, bei der Justiz anzufangen
Problem: Bei a) ist es ja nicht so, als stünden mir alle Ministerien offen. Üblicherweise ist es ja zB. das Justizministerium oder wenn ich Sozialrichterin werde, dann das BMAS. Aber gerade das interessiert mich nicht so, Gesetzgebung finde ich gar nicht soo spannend und ich möchte auch nicht gezwungen werden auch in einer Behörde nur Sozialrecht zu machen. Mich interessieren gerade auch die nicht so juristischen Referate, die etwas mehr politisch geprägt sind. Dh. es klingt zwar erstmal gut, als Richter anzufangen und sich dann für ein paar Jahre abordnen zu lassen, aber bei der Abordnung ist man ja inhaltlich doch eingeschränkt, oder nicht? Oder kann ich sagen "Gerne BM oder LM, aber am liebsten was mit Verfassungs- und Verwaltungsrecht, obwohl ich Sozialrichter bin."
Problem: Bei b) ist es offensichtlich schwierig und auch komisch, sich verbeamten zu lassen und dann nach ein paar Jahren zu sagen "Oh, ich möchte doch ans Gericht." Die Arbeitsweise ist ja eine andere, die Bundesbehörde wird mich nach der Verbeamtung nicht so einfach ziehen lassen und die Justiz wird ggf sagen "Warum haben Sie sich nicht gleich hier beworben, wollen Sie überhaupt wirklich Richter werden?"
Noch zu mir, weil es sicher wichtig ist: Ich möchte Abwechslung im Beruf, ich arbeite gern auch mehr, wenn mir die Arbeit Spaß macht. Die typische Behördenmentalität "3x am Tag Kaffee und ab 14 Uhr auf die Uhr gucken wann Feierabend ist", ist überhaupt nicht meine, habe ich im Bundesministerium aber auch überhaupt nicht so erlebt. Ich bin zeitlich und örtlich flexibel und das, was viele als Richter ggf. erstrebenswert finden, nämlich die Verplanung in Ort X und dort dann bis zu ihrer Pensionierung bleiben, macht mir eher Angst. Die Vereinbarkeit mit der Familie ist mir nicht so wichtig. Ich sehe im Ministerium etwas bessere "Karrierechancen" als in der Justiz und die Möglichkeit, innerhalb des Ministeriums auch mal andere Referate kennenzulernen oder in ein anderes Ministerium zu wechseln (= Abwechslung). Der Job an einem BM wäre mit einem Umzug nach Berlin verbunden; ich mag Berlin sehr, aber meine Familie lebt dann immerhin 500km weit weg. Möglich, dass mich das langfristig stört. Als Richterin wurde ich hier in der näheren Umgebung anfangen und wüsste, dass ich auch nach einer Abordnung hier wieder hin zurück komme.
Ich glaube, dass mir die richterliche Tätigkeit liegt, ich bin entscheidungsfreudig und arbeite gerne selbstständig, aber mir ist auch wichtig einen Job zu haben der abwechslungsreich ist und mich erfüllt. Gerade wenn ich Sozialrichterin werde, habe ich Angst, dass ich diesen Sozialrechtsstempel habe und gar nichts anderes mehr machen kann... Wie üblich oder möglich ist es denn zB, zwischen den Gerichtszweigen zu wechseln? Denn als Sozialrichterin gibt es ja jetzt auch nicht viele "Karrieremöglichkeiten", am ehesten noch ans Landesozialgericht zu kommen. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit scheint ja immerhin möglich zu sein, zB. einige Jahre Familienrichterin zu sein und dann doch nochmal Strafrecht auszuprobieren? Andererseits kann man ja auch die Tätigkeit als Sozialrichterin etwas abwechslungsreicher gestalten, zB. durch einen Lehrauftrag (habe ich in der Vergangenheit immer sehr gerne gemacht), durch Veröffentlichungen oder Prüfertätigkeit.
In der ordentlichen Gerichtsbarkeit habe ich etwas Sorge, dass es mich zu wenig interessiert, weil Zivilrecht zwar für mich durchaus spannend sein kann, aber ich insgesamt die Beziehung zwischen Staat und Bürger viel interessanter finde als die Frage, ob jemand von einem anderen 15.000 Euro verlangen kann.
Viele Gedanken, viel Unsicherheit. Viele Sorgen, eine Tür für immer zuzumachen oder auf ewig an Gericht XY festzusitzen und die eigenen, breit gestreuten Interessen nicht genutzt zu haben. Beide Berufe (Behörde oder Justiz) haben für mich Vor- und Nachteile und ich bin mir einfach noch nicht sicher, wo die Vorteile überwiegen und wo ich am besten starte. Es klingt beim nochmaligen Lesen meines Textes viel für Justiz, aber mir hat die Arbeit im Bundesministerium in der Wahlstation wirklich gut gefallen und ich weiß, dass ich allen erzählt habe, dass das genau das ist, was ich machen möchte. Jetzt bin ich wieder zurück in meiner "Heimatblase" und dann findet man plötzlich irgendwie auch andere Dinge gut oder besser.
Vielleicht kann mir jemand helfen oder hat einfach nur ein paar Anregungen und Gedanken, das würde mich wirklich sehr helfen.
Vielen Dank!
nachdem mir hier schon zu Beginn meines Studiums sehr geholfen wurde, möchte ich gerne nochmal eure Meinungen hören, in der Hoffnung, dass mir das meine Entscheidung etwas erleichtert oder Klarheit bringt.
Zum Hintergrund:
Ich habe eher zufällig mit dem Jurastudium angefangen, ohne konkreten Berufswunsch. Mir hat der sprachliche Aspekt an Jura und das juristische Handwerkszeug immer sehr gefallen und insgesamt hat mir das Studium viel Spaß gemacht (erstes Examen: VB). Nach dem Studium habe ich erst im Europa- und Verwaltungsrecht promoviert, ich habe während des Studiums schon am liebsten ÖR gemacht, fand Zivilrecht aber auch ok, Strafrecht in der Theorie eher langweilig. Dann ging es ins Ref, erste Station beim LG mit 15 Punkten und der Aussage meines Ausbilders, doch bitte nach dem zweiten Examen in der Justiz anzufangen. Mir war es aber nie wichtig, rein juristisch zu arbeiten; ich mochte eigentlich immer, dass Jura so vielseitig ist und da ich auch politisch interessiert und engagiert bin, habe ich eher auf Behörde geschielt. Die Verwaltungs- und Wahlstation habe ich dann auch in einem Landes- und in einem Bundesministerium absolviert, wobei ich das Landesministerium eher etwas langweilig fand, die Arbeit im Bundesministerium hingegen sehr spannend (kommt ganz sicher auch immer aufs Referat und aufs Team an). Im Bundesministerium habe ich 17 Punkte bekommen mit der Aussage, das würde dort fast nie gegeben, ich hätte quasi eine ganze Referentenstelle eingenommen und im Zeugnis steht, ich werde mit Nachdruck für die Arbeit in einer Bundesbehörde empfohlen (keine Angeberei, schreibe das nur, damit man weiß, dass die Behörde denkt, ich mache gute Arbeit und würde dort hinpassen).
Die Situation jetzt
Mein zweites Examen ist nun auch geschafft, es ist nicht ganz so gut ausgefallen wie erhofft, aber mit einer hohen 8,x jedenfalls auch nicht schlecht. Jetzt stehe ich vor der Frage, wo ich anfangen soll zu arbeiten. Eigentlich war mir nach der Station im Bundesministerium klar, dass ich gerne dort hin möchte und habe schon während der Station Bewerbungen für mehrere Bundesministerien geschrieben, wobei wegen Covid-19 jetzt alle Verfahren erstmal auf Eis gelegt wurden. Das gab mir etwas Zeit nochmal zu überlegen. Dazu kam, dass ich von meinem zuständigen LG angerufen wurde und gefragt wurde, ob ich mich nicht beim LG anfangen möchte, u.a. der AG-Leiter der F-AG, der auch für die Referendare zuständig ist, hätte einen guten Eindruck von mir gehabt und die Noten würden ja auch stimmen (denke die Justiz ist momentan verzweifelt und ruft jeden an, der die Noten-VSS erfüllt). Justiz hatte ich nie 100% ausgeschlossen. Eigentlich hatte ich aber eher ans VG gedacht, weil ich mich eher als Öffentlich-Rechtlerin sehe. Da hat mich aber im Ref zugegeben die Thematik etwas abgeschreckt, und insbesondere stört es mich etwas, dass ich als VG Richterin nach wie vor 60-70% Asyl mache und sehr viel in der Kammer.
Eher zufällig bin ich dann übers Sozialgericht gestolpert, mit dem man ja so erstmal nicht viel zu tun hat. Ich hatte mit Sozialrecht nicht viel Kontakt bisher, aber nach meiner Recherche ist das am Ende auch "nur" besonderes Öffentliches Recht und die Tätigkeit am SG durchaus interessant. Dabei gefällt mir, dass man quasi von Tag 1 an Vorsitzender einer Kammer ist und eigenständig entscheidet und arbeitet, man gleichzeitig aber etwas mehr Menschenkontakt hat als am VG. Ich kann durchaus gut mit Menschen und es würde mich, so denke ich, nicht stören, mit Querulanten zu tun zu haben oder Nicht-Juristen vor Gericht in Laiensprache zu erklären, warum das Amt jetzt keine 24 Euro mehr bezahlt.
Mein Problem
Ich frage mich nun, ob es klüger ist
a) gleich bei Gericht anzufangen (und wenn ja, bei welchem?), das wenigstens mal 6 Monate zu probieren, wenn es mir gefällt dort zu bleiben und mich dann einfach als zB Ersatzerprobung an ein BM oder LM abordnen zu lassen - dann habe ich auch den Behördenteil drin, den ich gerne hätte
b) bei einem BM anzufangen, das wenigstens mal 6 Monate zu probieren, wenn es mir gefällt dort zu bleiben und wenn ich es nach X Jahren doch nicht gut finde, bei der Justiz anzufangen
Problem: Bei a) ist es ja nicht so, als stünden mir alle Ministerien offen. Üblicherweise ist es ja zB. das Justizministerium oder wenn ich Sozialrichterin werde, dann das BMAS. Aber gerade das interessiert mich nicht so, Gesetzgebung finde ich gar nicht soo spannend und ich möchte auch nicht gezwungen werden auch in einer Behörde nur Sozialrecht zu machen. Mich interessieren gerade auch die nicht so juristischen Referate, die etwas mehr politisch geprägt sind. Dh. es klingt zwar erstmal gut, als Richter anzufangen und sich dann für ein paar Jahre abordnen zu lassen, aber bei der Abordnung ist man ja inhaltlich doch eingeschränkt, oder nicht? Oder kann ich sagen "Gerne BM oder LM, aber am liebsten was mit Verfassungs- und Verwaltungsrecht, obwohl ich Sozialrichter bin."
Problem: Bei b) ist es offensichtlich schwierig und auch komisch, sich verbeamten zu lassen und dann nach ein paar Jahren zu sagen "Oh, ich möchte doch ans Gericht." Die Arbeitsweise ist ja eine andere, die Bundesbehörde wird mich nach der Verbeamtung nicht so einfach ziehen lassen und die Justiz wird ggf sagen "Warum haben Sie sich nicht gleich hier beworben, wollen Sie überhaupt wirklich Richter werden?"
Noch zu mir, weil es sicher wichtig ist: Ich möchte Abwechslung im Beruf, ich arbeite gern auch mehr, wenn mir die Arbeit Spaß macht. Die typische Behördenmentalität "3x am Tag Kaffee und ab 14 Uhr auf die Uhr gucken wann Feierabend ist", ist überhaupt nicht meine, habe ich im Bundesministerium aber auch überhaupt nicht so erlebt. Ich bin zeitlich und örtlich flexibel und das, was viele als Richter ggf. erstrebenswert finden, nämlich die Verplanung in Ort X und dort dann bis zu ihrer Pensionierung bleiben, macht mir eher Angst. Die Vereinbarkeit mit der Familie ist mir nicht so wichtig. Ich sehe im Ministerium etwas bessere "Karrierechancen" als in der Justiz und die Möglichkeit, innerhalb des Ministeriums auch mal andere Referate kennenzulernen oder in ein anderes Ministerium zu wechseln (= Abwechslung). Der Job an einem BM wäre mit einem Umzug nach Berlin verbunden; ich mag Berlin sehr, aber meine Familie lebt dann immerhin 500km weit weg. Möglich, dass mich das langfristig stört. Als Richterin wurde ich hier in der näheren Umgebung anfangen und wüsste, dass ich auch nach einer Abordnung hier wieder hin zurück komme.
Ich glaube, dass mir die richterliche Tätigkeit liegt, ich bin entscheidungsfreudig und arbeite gerne selbstständig, aber mir ist auch wichtig einen Job zu haben der abwechslungsreich ist und mich erfüllt. Gerade wenn ich Sozialrichterin werde, habe ich Angst, dass ich diesen Sozialrechtsstempel habe und gar nichts anderes mehr machen kann... Wie üblich oder möglich ist es denn zB, zwischen den Gerichtszweigen zu wechseln? Denn als Sozialrichterin gibt es ja jetzt auch nicht viele "Karrieremöglichkeiten", am ehesten noch ans Landesozialgericht zu kommen. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit scheint ja immerhin möglich zu sein, zB. einige Jahre Familienrichterin zu sein und dann doch nochmal Strafrecht auszuprobieren? Andererseits kann man ja auch die Tätigkeit als Sozialrichterin etwas abwechslungsreicher gestalten, zB. durch einen Lehrauftrag (habe ich in der Vergangenheit immer sehr gerne gemacht), durch Veröffentlichungen oder Prüfertätigkeit.
In der ordentlichen Gerichtsbarkeit habe ich etwas Sorge, dass es mich zu wenig interessiert, weil Zivilrecht zwar für mich durchaus spannend sein kann, aber ich insgesamt die Beziehung zwischen Staat und Bürger viel interessanter finde als die Frage, ob jemand von einem anderen 15.000 Euro verlangen kann.
Viele Gedanken, viel Unsicherheit. Viele Sorgen, eine Tür für immer zuzumachen oder auf ewig an Gericht XY festzusitzen und die eigenen, breit gestreuten Interessen nicht genutzt zu haben. Beide Berufe (Behörde oder Justiz) haben für mich Vor- und Nachteile und ich bin mir einfach noch nicht sicher, wo die Vorteile überwiegen und wo ich am besten starte. Es klingt beim nochmaligen Lesen meines Textes viel für Justiz, aber mir hat die Arbeit im Bundesministerium in der Wahlstation wirklich gut gefallen und ich weiß, dass ich allen erzählt habe, dass das genau das ist, was ich machen möchte. Jetzt bin ich wieder zurück in meiner "Heimatblase" und dann findet man plötzlich irgendwie auch andere Dinge gut oder besser.
Vielleicht kann mir jemand helfen oder hat einfach nur ein paar Anregungen und Gedanken, das würde mich wirklich sehr helfen.
Vielen Dank!