Bundestagswahl 2021

[Seeker]

Weil konservativ oder liberal nicht binäre Kategorien sind (so wie "links" auch nicht). Man kann konservativ, liberal und links zugleich sein. Ich bin zB bei vielen gesellschaftspolitischen Themen einerseits liberal bis links (Drogenfreigabe, Eheschließung meinetwegen jeder mit allem und auch mit einem Baum, Abtreibung, Erbschaftssteuer und Besteuerung großer Vermögen sehr gerne), in anderen aber "konservativ" (Migrationspolitik, Aussenpolitik, Identitätspolitik - obwohl der letzte Punkt eigentlich eher links ist. Klasse ist eine viel bedeutendere Kategorie als "Race and Gender" und das wird durch die falschen Ideen der Identitätspolitik verdeckt).

Also ja, den Kanzler den ich mir wünsche gibt es leider nicht. Der müsste eine Drogenpolitik wie in Portugal fahren, eine Migrationspolitik wie in Dänemark und eine Außenpolitik wie Frankreich mit notfalls robustem Militäreinsatz zur Durchsetzung unserer Interessen. Aber man kann sie sich ja nicht backen ^^

Liberal und autoritär schließen sich aus. Ein Gesellschaftsbild, bei der Entscheidungen vor Allem durch Gebote und Verbote getroffen werden, eine Gesellschaft die staatlich geplant bzw. verordnet wird, ist nicht liberal. Von den von Dir genannten Punkten trifft Söder auch allenfalls bei der Migrationspolitik Deine Ansichten. Söder ist ganz sicher weder ein Fürsprecher einer permissiven Drogenpolitik noch eines vielfältigen Familienbilds, im Gegenteil. Dafür ist er der Identitätspolitik nicht abgeneigt, wie man an seiner Religionspolitik oder seinem Einsatz für Frauenquoten sieht. Allerdings weiß man bei Söder ohnehin nie, welche Position er schlicht aus Opportunismus vertritt. Eine Position vertritt er aber selten: dass eine Entscheidung jeder für sich treffen muss und den Staat nichts angeht.

Weise Worte.

[Herr Schraeg]

Beim Vergleich Laschet ./. Söder unterschätzen manche hier m.E. die Steherqualitäten von Laschet. Landesvorsitzender ist er erst im zweiten Anlauf geworden. Beim Kampf um den Parteivorsitz war er in der Defensive, ebenso beim Ringen um die Kanzlerkandidatur. Jedesmal hat sich der harmlos-gutmütig erscheinende Armin durchgesetzt. Warum sollte es beim Rennen um die Kanzlerschaft anders sein?

Während Laschet als harmloser Harry Potter auftritt, ist Söder die Idealverkörperung von Voldemort, dem auf den ersten Blick eine gewisse Skrupellosigkeit und Prinzipienfreiheit anhaftet (Scholz wäre dann eher Hauself Dobby). Aber ist seine Bestimmtheit und Markigkeit nicht mehr Schein als Sein? Bayern ist bestimmt nicht besser durch die Pandemie gekommen als NRW. Er bedient eben nur auf den ersten Blick die Sehnsucht nach dem starken Mann.

Am Rande: wenn man sich Laschet, Söder und Scholz anschaut, hat man eine neue Antwort auf die auch im Forum häufiger gestellte Frage "Was kann ich mit dem Ersten Staatsexamen machen, wenn ich nicht Volljurist werden will oder kann?" Man wird Kanzlerkandidat.

[Seeker]

Beim Vergleich Laschet ./. Söder unterschätzen manche hier m.E. die Steherqualitäten von Laschet. Landesvorsitzender ist er erst im zweiten Anlauf geworden. Beim Kampf um den Parteivorsitz war er in der Defensive, ebenso beim Ringen um die Kanzlerkandidatur. Jedesmal hat sich der harmlos-gutmütig erscheinende Armin durchgesetzt. Warum sollte es beim Rennen um die Kanzlerschaft anders sein?

Während Laschet als harmloser Harry Potter auftritt, ist Söder die Idealverkörperung von Voldemort, dem auf den ersten Blick eine gewisse Skrupellosigkeit und Prinzipienfreiheit anhaftet (Scholz wäre dann eher Hauself Dobby). Aber ist seine Bestimmtheit und Markigkeit nicht mehr Schein als Sein? Bayern ist bestimmt nicht besser durch die Pandemie gekommen als NRW. Er bedient eben nur auf den ersten Blick die Sehnsucht nach dem starken Mann.

Am Rande: wenn man sich Laschet, Söder und Scholz anschaut, hat man eine neue Antwort auf die auch im Forum häufiger gestellte Frage "Was kann ich mit dem Ersten Staatsexamen machen, wenn ich nicht Volljurist werden will oder kann?" Man wird Kanzlerkandidat.

[Theopa]

Während Laschet als harmloser Harry Potter auftritt, ist Söder die Idealverkörperung von Voldemort, dem auf den ersten Blick eine gewisse Skrupellosigkeit und Prinzipienfreiheit anhaftet (Scholz wäre dann eher Hauself Dobby).

Voldemort war für eine absolute Prinzipientreue und ein ins Verbissene gehendes Festhalten an seinen Idealen bekannt, da gab es keine Sinneswechsel oder ein Orientieren an anderen. Wenn man im selben Universum bleiben möchte, würde ich auf Lucius Malfoy verweisen.

[Fyrion]

Fyrion Motto:

Ich bin gar nicht autoritär, schau ich unterstütze Drogenfreigabe ...
Ich bin nicht rechts, ich habe einen schwarzen Bekannten mit dem ich Bier trinken gehe ...
Ich bin nicht links, weil ich gegen Massenzuwanderung bin

Plottwist: Cherrypicking macht dich weder liberal, noch links, noch rechts und schon gar nicht autoritär.

Ich lehne dieses Lagergewäsch ohnehin ab, seit dem ich im Stura als faschistisch und im Senat der Uni als Kommunist bezeichnet wurde ...

Einerseits sprichst du von Cherrypicking, andererseits lehnst du Lagerdenken ab. Aber angeblich ist man, auch wenn man liberale Positionen vertritt, trotzdem autoritär, wenn man irgendwo eine Position vertritt, die du jetzt autoritär findest. Das ist alles reichlich unlogisch.

Mit den Labels hast du schon recht, die sind schwachsinn. Und genau deswegen kann jemand 0 rassistisch sein und trotzdem ablehnen, dass jeder nach Deutschland kommen darf. Er kann links sein, aber trotzdem Marktwirtschaft für richtig und notwendig halten. Und er kann liberal sein und trotzdem in der Aussenpolitik mehr geostrategisches Machtspiel wollen. Das ist kein Cherrypicking, das sind differenzierte Ansichten.

[famulus]

Ah, eine Lehrstunde in Sachen "differenzierte Ansichten von Mister-"Bin ich hier wieder bei der Grünen Jugend gelandet, wo man sich nicht vorstellen kann, dass irgendjemand auf der Welt kein Linksextemist ist?"

[OrangensaftEddy]

Grüne Jugend ist out.
http://die-violetten.de/parteiprogramm/ ist in.

Rassismus hat btw. nichts mit einer politischen Ausrichtung zu tun.

[batman]

Grüne Jugend ist out.
http://die-violetten.de/parteiprogramm/ ist in.

Immerhin, Meditationsübungen und Seminare zur Bewusstseinsentwicklung im Strafvollzug.

[OrangensaftEddy]

Grüne Jugend ist out.
http://die-violetten.de/parteiprogramm/ ist in.

Immerhin, Meditationsübungen und Seminare zur Bewusstseinsentwicklung im Strafvollzug.

LSD.

[Strich]

Fyrion Motto:

Ich bin gar nicht autoritär, schau ich unterstütze Drogenfreigabe ...
Ich bin nicht rechts, ich habe einen schwarzen Bekannten mit dem ich Bier trinken gehe ...
Ich bin nicht links, weil ich gegen Massenzuwanderung bin

Plottwist: Cherrypicking macht dich weder liberal, noch links, noch rechts und schon gar nicht autoritär.

Ich lehne dieses Lagergewäsch ohnehin ab, seit dem ich im Stura als faschistisch und im Senat der Uni als Kommunist bezeichnet wurde ...

Einerseits sprichst du von Cherrypicking, andererseits lehnst du Lagerdenken ab. Aber angeblich ist man, auch wenn man liberale Positionen vertritt, trotzdem autoritär, wenn man irgendwo eine Position vertritt, die du jetzt autoritär findest. Das ist alles reichlich unlogisch.

Mit den Labels hast du schon recht, die sind schwachsinn. Und genau deswegen kann jemand 0 rassistisch sein und trotzdem ablehnen, dass jeder nach Deutschland kommen darf. Er kann links sein, aber trotzdem Marktwirtschaft für richtig und notwendig halten. Und er kann liberal sein und trotzdem in der Aussenpolitik mehr geostrategisches Machtspiel wollen. Das ist kein Cherrypicking, das sind differenzierte Ansichten.

Doch es ist logisch:
Man ist nicht links weil man unbegrenzte Zuwanderung cool findet. Man findet schlicht unbegrenzte Zuwanderung cool.
Ich halte den Satz eben für schwierig:
Ich bin links weil ...
Was soll den aus dem Label, dass man hier durch das "weil" versucht zu begründen, anderer erreicht werden als: "Hey schaut her, ich bin doch auch irgendwie einer von euch."

Deswegen betreibst du Cherrypicking, wenn du die von mir aufgestellten Sätze sagst.
Ich betreibe es dagegen nicht, weil es mir gelinde gesagt scheiß egal ist irgendeinem Lager anzugehören. Du fragst mich nach Zuwanderung? Ich sag dir was ich von diesem konkreten Thema halte. Du fragst mich nach Drogenliberalisierung? Ich sag dir, was ich davon halte. Du fragst mich nach Frauengleichstellung? Ich sage dir, dass ich davon nicht genug weiß, aber von Frauen schon viele konkrete Geschichten gehört habe, die ich gruselig finde. Du kommst nach einer Frage zu dem Ergebnis ich sei "Rechts/Links", ich sage dir: "Ist mir egal, willst du diskutieren oder ne Freund/Feind Bestimmung aufmachen?"

[Fyrion]

Ah, eine Lehrstunde in Sachen "differenzierte Ansichten von Mister-"Bin ich hier wieder bei der Grünen Jugend gelandet, wo man sich nicht vorstellen kann, dass irgendjemand auf der Welt kein Linksextemist ist?"

Was erstaunt dich eigentlich an dem Zitat? Das war keine Metapher, ich war tatsächlich mal in der Grünen Jugend meines Ortsverbandes am Studienort als ich Mitglied der Grünen war und jedes einzelne Mitglied dort war eindeutig linksradikal. Jeder wollte den Kapitalismus komplett abschaffen (also nichts mit "sozialer Marktwirtschaft", das war für die auch der Feind. Ich meine schon wirklich so richtig Vollblutsozialisten mit "wozu brauchen wir eigentlich Geld"), jeder war für bedingungslose Aufnahme aller Menschen weltweit, egal ob mit oder ohne Grund ("warum sollen nur wir das Glück haben in Deutschland zu leben"), große Teile waren sogar anarchistisch mit Abschaffung der Polizei, Armee und Grenzen überhaupt usw. usf.
Also ja, die waren wirklich und nicht metaphorisch geschockt darüber, dass Menschen zB finden, dass Grenzen durchaus so ihre Berechtigung haben und Marktwirtschaft irgendwie auch ganz knorke ist. Das war völlig außerhalb ihrer Vorstellungswelt.

Man kann natürlich völlig berechtigt sagen, dass Jugendverbände generell radikaler sind als Mutterparteien und mein spezieller Ortsverband (der Heimatwahlkreis von Trittin, der auch eher Fundi als alles andere ist) da nochmal eine besondere Stellung hat. Aber das ändert nichts an der faktischen Richtigkeit meiner Aussage.

Was soll den aus dem Label, dass man hier durch das "weil" versucht zu begründen, anderer erreicht werden als: "Hey schaut her, ich bin doch auch irgendwie einer von euch."

Und was ist daran falsch? Wenn es darum geht Gleichstellung für Homosexuelle zu erreichen oder eine bessere Vermögensverteilung insb. mit Blick auf vererbte Vermögen, dann bin ich "einer von euch" mit denjenigen, die ähnliche Ziele haben.

In anderen politischen Fragen sind wir dann vielleicht unterschiedlicher Meinung. Wo ist denn das Problem? Dass die Labels an sich quatsch sind, finde ich ja auch. Aber dann ist doch die logische Folge Leute nicht anhand einzelner Positionen nicht zu labeln, statt zu sagen "du bist nicht links" und damit doch zu labeln.

Du fragst mich nach Zuwanderung? Ich sag dir was ich von diesem konkreten Thema halte. Du fragst mich nach Drogenliberalisierung? Ich sag dir, was ich davon halte. Du fragst mich nach Frauengleichstellung? Ich sage dir, dass ich davon nicht genug weiß, aber von Frauen schon viele konkrete Geschichten gehört habe, die ich gruselig finde. Du kommst nach einer Frage zu dem Ergebnis ich sei "Rechts/Links", ich sage dir: "Ist mir egal, willst du diskutieren oder ne Freund/Feind Bestimmung aufmachen?"

Da bin ich doch im Prinzip bei dir. Es gibt aber nunmal Menschen, auf die so viele Kriterien einer bestimmten Strömung zutreffen, dass das Labeln eben doch angemessen ist.

Oder findest du, dass man jemanden, der gern Thor Steiner trägt, Landser hört, alle Ausländer aus Deutschland schmeissen will und nicht Deutsche Menschen für minderwertig hält mit dem Begriff "Rechtsextrem" irgendwie unfair gelabelt wurde? Wenn nein, warum soll das Label dann in so eindeutigen Fällen nicht auch auf Linksextreme angewendet werden dürfen?

[Django]

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... b75706fada

Au weia. Da isser, der erste Patzer. Das kratzt an der Glaubwürdigkeit. Ist eine Hausnummer, wenn die das nicht in Griff bekommen PR Technisch, dann gute Nacht. Hätte jetzt auch ehrlich nicht so einen DUMMEN Patzer von denen erwartet. Bisher alles richtig gemacht, dann sowas. Ich würde mich tierisch ärgern in ihrer Haut. Merkel ist sowas nicht passiert 2005.

[famulus]

War ja klar, dass sie sowas noch hinkriegen - sauber. Und die selbst skandalgebeutelte CDU stürzt sich bereits genüsslich drauf. Können wir den Wahlgang dieses Mal nicht einfach aussetzen? Es wird doch eh in einer Katastrophe enden - ich bin immer noch verdrossen nach dem Elends-Patt bei uns in Thüringen 2020 (Besserung auch im September nicht in Sicht). Ich ertrag das irgendwie alles nicht mehr.

[Sektnase]

Nur Weihnachtsgeld der Partei nicht gemeldet? Ich glaube nicht, dass das ausreicht, um von den CDU-Wählern ernst genommen zu werden.

[Django]

Zugegebenermaßen ist dieser Betrag im Vergleich zu anderen Skandalen geringer. Allerdings muss beachtet werden, dass jeder Hartz IV/Bafög Empfänger da draußen das volle strafrechtliche Program bekommt, wenn er gegenüber der Behörde angibt, mal eben paar tausend Euro vergessen hat zu melden. Lasst es nur 2000€ sein. Dementsprechend muss insbesondere eine Kanzlerkandidatin die Kritik dann durchstehen können, insbesondere was Integrität angeht. Früher hatten Politiker auch mal sowas wie eine "Vorbildfunktion" inne.