Allgemeiner Politik-Thread
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Die KIs/Bots werden aber auch immer besser
- batman
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
So gut ist "Joshua" nun auch wieder nicht.
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Die-Ju ... 68954.htmlDemokratie-Labor Frankreich lässt Blasen platzen: Die Jüngeren wählten bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl lieber Mélenchon und Le Pen als Macron
Es ist eine Zeitenwende, die nicht schockartig kommt, aber doch ein böses Aufwachen in zwei Wochen fürchten lässt.
Nur konsequent. Macron und Co. deklarieren sich als Mitte, machen dann aber Sozialpolitik für die oberen 10.000...
Das Resultat: Immer mehr Populisten, in den USA, in Europa.
In den USA war Trump mehr als ein Einzelfall.
Es wird der Tag kommen, da schaffen es dann Gestalten wie Le Pen auch in einem führenden Euro-Staat an die Spitze.
Wann endlich kapiert die "Mitte", dass sie keine Politik gegen die breite Masse der Bevölkerung machen darf?
„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Egon Bahr 2013
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
https://www.lemonde.fr/politique/articl ... 23448.htmlPrésidentielle 2022 : Emmanuel Macron favori du second tour, mais Marine Le Pen à un niveau élevé, selon un ultime sondage
Le président sortant est en tête des intentions de vote, avec 56,5 %, du second tour du scrutin, dimanche 24 avril. La candidate d’extrême droite récolterait 43,5 %, selon un sondage Ipsos-Sopra Steria pour « Le Monde » effectué vendredi.
Also: 43.5 % für eine Rechtsradikale in einem der Mutterländer der Demokratie. Das ist das traurige Ergebnis von mehr als 30 Jahren neoliberalen Ausverkaufs. Jetzt kommen wir ggf. noch mal davon; welch ein Fanal, wenn diese Hetzerin und Anti-Deutsche in dieser prekären Lage Europas gewönne!
Aber was ist bei der nächsten Wahl?
Weiter mit den neoliberalen Reformen, um das demokratische Projekt Europas endgültig in den Abgrund zu stürzen?
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Egon Bahr 2013
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Was würdest du denn als französischer Präsident konkret tun, um die Lage im Land zu verbessern? Die Frage ist ernst gemeint, ich wüsste es persönlich nicht.
- Tibor
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Sozialromantische Versprechen wie Rente mit 62 sind jedenfalls sinnfrei.
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Tja, wer borniert auf dem Standpunkt verharrt, dass sich am neoliberalen Paradigma nichts ändern dürfe, der muss alsbald damit rechnen, dass so eine Gestalt wie Le Pen eben in einem europäischen Kernland gewinnt - und das war es dann mit vielem, was unsere Existenzgrundlage ist: Integrierte europäische Märkte, europäische Sicherheitsarchitektur u.v.m.
In Deutschland ist dieser Trend nur aufgeschoben, nicht aufgehoben; weil die AfD den sozial-nationalen Dreh noch nicht ganz raus hat.
Die Erklärungslast haben bei 43.5 % für eine deutlich Rechtsradikale inmitten Europas übrigens die, die für den neoliberalen status quo plädieren. SIE müssen nachweisen, wie es möglich sein soll, mit einem neoliberalen WEITER SO, also mit Rentenkürzungen (wozu de facto auch Heraufsetzungen des Renteneintrittsalters rechnen), frappierenden Einkommensunterschieden (oft legitimiert mit dem Märchen vom internationalen Arbeitsmarkt für Spitzenmanager), ökologischer Belastung der Mittelschicht usw., die sich zunehmend verfestigenden Tendenzen der Entdemokratisierung von rechts abzuwenden.
In Deutschland ist dieser Trend nur aufgeschoben, nicht aufgehoben; weil die AfD den sozial-nationalen Dreh noch nicht ganz raus hat.
Die Erklärungslast haben bei 43.5 % für eine deutlich Rechtsradikale inmitten Europas übrigens die, die für den neoliberalen status quo plädieren. SIE müssen nachweisen, wie es möglich sein soll, mit einem neoliberalen WEITER SO, also mit Rentenkürzungen (wozu de facto auch Heraufsetzungen des Renteneintrittsalters rechnen), frappierenden Einkommensunterschieden (oft legitimiert mit dem Märchen vom internationalen Arbeitsmarkt für Spitzenmanager), ökologischer Belastung der Mittelschicht usw., die sich zunehmend verfestigenden Tendenzen der Entdemokratisierung von rechts abzuwenden.
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Egon Bahr 2013
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Es ist schön und gut, über den "neoliberalen status quo" zu schimpfen, aber wo sind die konkreten Vorschläge? Du willst etwas verändern. Gut, was denn und wie?
- Tibor
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Wenn das Brot alle ist, dann sollen die Leute doch eben Kuchen essen!
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Je mehr den Neoliberalen ihre argumentativen Rest-Felle davonschwimmen, desto ärger wird's...
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Egon Bahr 2013
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Was meinst du denn konkret mit "neoliberal"?
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
- Tibor
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Das verrät er ja nicht. Vermutlich alle Bürger, die die soziale Marktwirtschaft nebst FDGO wertschätzen und nicht an sozialromantisch verklärte Ideen glauben, die fließend Milch & Honig versprechen ohne zu sagen, wer die Rechnung bezahlt.
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Re: Joshua's Politikr-Tagebuch
Und dann aber Einkommens- statt Vermögensungleichheit kritisieren. Gute Nacht!
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Du bist unschlagbar. Mein Argument war gerade, dass Rechtsradikale wie Le Pen in Frankreich oder Trump in den USA diese von dir mit läppischem Buchstabensalat abgekürzte demokratische Grundordnung weithin demolieren, in bestimmten Szenarien abschaffen können. Mit tatkräftiger Hilfe ihrer marktkonformen Helferlein, die sich jeder kritischen Analyse des Systems apriorisch verweigern. Aber status-quo-bias selbst dann, wenn es schon lichterloh brennt, scheint ein urmenschlicher kognitiver Defekt zu sein...
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Egon Bahr 2013
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Re: Joshua's Politik-Tagebuch
Um es auch noch mal klar zu sagen: Ich drücke Emmanuel Macron am Sonntag alle Daumen - auch wenn er deutlich mehr Teil des Problems denn der Lösung ist.
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Egon Bahr 2013