Hallo zusammen,
was wird, bspw. in einer GK, eher "erwartet"?
Ein Dr. oder ein LL.M.?
Bin mir unschlüssig, was ich nach meinem 2. StEx planen soll.
Beides möchte ich ehrlich gesagt ungern machen
Danke für die Antworten!
Die h.M. hier im Forum ist, dass ein im englischsprachigem Ausland erworbener LL.M. besser ist.
Dem schließe ich mich an. Hat auch den netten Nebeneffekt nochmal ein spaßiges Auslandsjahr irgendwo verbringen zu können. Dr. hat in den letzten 10 Jahren ein wenig an Strahlkraft verloren. Nicht dass der schlecht wäre, aber ein LL.M. ist für die GK einfach praktischer, weil dort ein solides Rechtsenglisch erwartet wird, das man mit einem LL.M. (aus dem englischsprachigem Ausland) entsprechend nachweist.
Die Kosten für einen LLM sind ja durchaus hoch. Rechnet sich der LLM für den späteren Karriereweg, wenn man eine Karriere in einer Großkanzlei oder größeren Mittelständigen Kanzlei angehen möchte, oder ist es schlicht ein nice to have, ohne entscheidenden Mehrwert?
Das würde mich allerdings auch interessieren, da ich die naive Vermutung habe, dass das zwar einstellungsrelevant ist, für die weitere up or out Entcheidung aber ohne Bedeutung ist. Verdient der LLM Kandidat mehr Einstiegsgehalt als der ohne?
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -
Strich hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 13:25
Verdient der LLM Kandidat mehr Einstiegsgehalt als der ohne?
Mir ist aus der Nahbereichsempirie zumindest eine Kanzlei bekannt, die für einen Dr. oder LLM jeweils 5.000 Euro pro Jahr extra zahlt. Wobei die Information schon etwas älter ist und die Zahl mittlerweile höher ausfallen könnte.
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
batman hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 12:11
> Dipl.-Jur. (Greifswald)
Ich liebe es ja, wenn Rechtsanwälte auf ihrem Schild "stolz" den Dipl.-Jur. angeben, den sie auf einfachen Antrag nach regulärem Bestehen des ersten Staatsexamens ohne weitere Voraussetzungen erhalten haben.
Besonders gut ist es, wenn sie so augenscheinlich mit ihren Kanzleipartnern oder Bürogenossen mitziehen wollen:
Rechtsanwalt Dr. Klaus Schneider
Rechtsanwältin Elisabeth Kraut, LL.M.
Rechtsanwalt Hans Dampf, Dipl.-Jur.
QuantumScio hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 12:18
Die Kosten für einen LLM sind ja durchaus hoch. Rechnet sich der LLM für den späteren Karriereweg, wenn man eine Karriere in einer Großkanzlei oder größeren Mittelständigen Kanzlei angehen möchte, oder ist es schlicht ein nice to have, ohne entscheidenden Mehrwert?
Ich würde mal stark vermuten, dass der Vorteil höchstens beim Einsteig greift. Wer nur knapp an der Notengrenze kratzt und zudem bisher keine Auslandsaufenthalte vorweisen kann dürfte sich damit doch deutlich besser positionieren und vielleicht zudem Einmalzahlungen oder ein etwas höheres Fixum bekommen, wohingegen der 12-Punkte-Aufwärts-Kandidat der bereits im Studium und Ref jeweils mehrere Monate im Ausland war auch getrost darauf verzichten kann, da er ohnehin überall eingestellt wird.
Nach einer Weile in der GK sind Englischkenntnisse dann allerdings selbstverständlich, zudem entsteht dann oftmals ohnehin ein deutlich stärkerer Zusammenhang zwischen Umsatz/Aquise und Einkommen, womit Papier-Qualifikationen deutlich an Wert verlieren.
Seeker hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 14:01
batman hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 12:11
> Dipl.-Jur. (Greifswald)
Ich liebe es ja, wenn Rechtsanwälte auf ihrem Schild "stolz" den Dipl.-Jur. angeben, den sie auf einfachen Antrag nach regulärem Bestehen des ersten Staatsexamens ohne weitere Voraussetzungen erhalten haben.
Es kann auch schlicht darauf hindeuten, dass der RA seinen Abschluss vor der Wende 1990 an einer DDR-Hochschule gemacht hat. Da gab es nämlich weder Staatsexamen noch Referendariat.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Das kann natürlich mal der Fall sein, aber ein schnelles Googeln fördert etwa für Hamburg eine Vielzahl an Dipl.-Jur. Anwälten zutage, die deutlich nach 1990 studiert haben...
Seeker hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 14:01Ich liebe es ja, wenn Rechtsanwälte auf ihrem Schild "stolz" den Dipl.-Jur. angeben, den sie auf einfachen Antrag nach regulärem Bestehen des ersten Staatsexamens ohne weitere Voraussetzungen erhalten haben.
Da lobe ich mir doch meine Alma Mater, die sich viele, viele Jahre lang geweigert hat, einen solchen Abschluss zu verleihen, und sich dann statt eines Diploms für einen Magister entschied. Jetzt habe ich zwei davon, das ist besser als jeder LL.M. Vielleicht sollte ich mir noch eine Doktorarbeit schreiben lassen, dass auch vorne was steht, damit das nicht so ungleichgewichtig wirkt. Dann kann ich meine Unterschriftenzeile einmal quer über die Seite strecken ...
thh hat geschrieben: ↑Dienstag 22. Februar 2022, 10:55
Seeker hat geschrieben: ↑Montag 21. Februar 2022, 14:01Ich liebe es ja, wenn Rechtsanwälte auf ihrem Schild "stolz" den Dipl.-Jur. angeben, den sie auf einfachen Antrag nach regulärem Bestehen des ersten Staatsexamens ohne weitere Voraussetzungen erhalten haben.
Da lobe ich mir doch meine Alma Mater, die sich viele, viele Jahre lang geweigert hat, einen solchen Abschluss zu verleihen, und sich dann statt eines Diploms für einen Magister entschied.