Studium trotz Panikstörung?
Verfasst: Sonntag 17. Juli 2022, 15:18
Hallo zusammen! Es würde mich freuen, wenn mir jemand einen Rat oder eine Meinung zu meiner aktuellen Situation geben würde.
Ich habe 2017 mit dem Jurastudium angefangen und bin jetzt in meinem 9. Fachsemester. Am Anfang lief das Studium relativ gut.
Nach ca. 2 oder 3 Semestern habe ich aber eine starke Angststörung vor dem Studium entwickelt und nur noch sehr selten gelernt. Ich habe das Studium fast komplett ausgeblendet und wurde sehr psychisch krank, blieb nur noch im Bett und habe mich von meinen Mitmenschen isoliert. Ich habe so gut wie keine Prüfungen mehr mitgeschrieben, und wenn ich es versucht habe, habe ich meist nicht bestanden.
Im Herbst 2020 hatte ich dann einen großen Zusammenbruch und täglich Panikattacken und musste in eine psychiatrische Klinik. Ich habe das Studium dann fast 1 Jahr ausgesetzt und auch die Uni gewechselt, um näher an Familie und Freunden zu sein.
Jetzt studiere ich fast 2 Semester an der neuen Uni und habe wieder erste Erfolgserlebnisse. Ich kann wieder lernen und Scheine ablegen, habe aber dennoch noch immer sehr mit Panik zu kämpfen und teilweise sehr schlechte Phasen, in denen ich wochenlang nichts tun kann. Ich bin in psychischer Behandlung und mein Zustand ist schon viel besser als vor einem Jahr, aber es ist trotzdem noch ein weiter Weg und ich kann nicht so viel leisten wie ich gerne würde.
Ich bin nun bald schon im 10. Semester, muss aber noch den großen Schein Öffentliches Recht, den ganzen Schwerpunkt und die Examensvorbereitung durchlaufen. Ich denke, dass ich für das alles bestimmt noch 3 Jahre brauchen werde. Ich habe sehr vieles wieder vergessen durch die lange Zeit, in der ich nicht gelernt oder wiederholt habe. Einige Vorlesungen habe ich auch nur auf dem Papier besucht. Wenn alles gut läuft, könnte ich mein Examen also frühestens im 16. Semester schreiben.
Was die Examensnote anbelangt, kann ich nicht einschätzen, was ich realistisch erreichen könnte. Von den Fähigkeiten her wäre ich wahrscheinlich für Jura geeignet, wenn mir meine Panik nicht immer in die Quere kommen würde. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich das Examen überhaupt bestehe.
Denkt ihr, es ist in meiner Situation sinnvoll, das Studium weiterzuführen? Ich liebe Jura an sich, das Studium war immer mein Traum und ich möchte die letzten 5 Jahre ungern einfach wegwerfen, aber ich bin so unsicher, ob es sich am Ende lohnen wird. Hätte ich mit einer so langen Studiendauer überhaupt noch Chancen?
Über jegliches Feedback würde ich mich freuen. Danke an jeden, der diesen langen Text liest.
Ich habe 2017 mit dem Jurastudium angefangen und bin jetzt in meinem 9. Fachsemester. Am Anfang lief das Studium relativ gut.
Nach ca. 2 oder 3 Semestern habe ich aber eine starke Angststörung vor dem Studium entwickelt und nur noch sehr selten gelernt. Ich habe das Studium fast komplett ausgeblendet und wurde sehr psychisch krank, blieb nur noch im Bett und habe mich von meinen Mitmenschen isoliert. Ich habe so gut wie keine Prüfungen mehr mitgeschrieben, und wenn ich es versucht habe, habe ich meist nicht bestanden.
Im Herbst 2020 hatte ich dann einen großen Zusammenbruch und täglich Panikattacken und musste in eine psychiatrische Klinik. Ich habe das Studium dann fast 1 Jahr ausgesetzt und auch die Uni gewechselt, um näher an Familie und Freunden zu sein.
Jetzt studiere ich fast 2 Semester an der neuen Uni und habe wieder erste Erfolgserlebnisse. Ich kann wieder lernen und Scheine ablegen, habe aber dennoch noch immer sehr mit Panik zu kämpfen und teilweise sehr schlechte Phasen, in denen ich wochenlang nichts tun kann. Ich bin in psychischer Behandlung und mein Zustand ist schon viel besser als vor einem Jahr, aber es ist trotzdem noch ein weiter Weg und ich kann nicht so viel leisten wie ich gerne würde.
Ich bin nun bald schon im 10. Semester, muss aber noch den großen Schein Öffentliches Recht, den ganzen Schwerpunkt und die Examensvorbereitung durchlaufen. Ich denke, dass ich für das alles bestimmt noch 3 Jahre brauchen werde. Ich habe sehr vieles wieder vergessen durch die lange Zeit, in der ich nicht gelernt oder wiederholt habe. Einige Vorlesungen habe ich auch nur auf dem Papier besucht. Wenn alles gut läuft, könnte ich mein Examen also frühestens im 16. Semester schreiben.
Was die Examensnote anbelangt, kann ich nicht einschätzen, was ich realistisch erreichen könnte. Von den Fähigkeiten her wäre ich wahrscheinlich für Jura geeignet, wenn mir meine Panik nicht immer in die Quere kommen würde. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich das Examen überhaupt bestehe.
Denkt ihr, es ist in meiner Situation sinnvoll, das Studium weiterzuführen? Ich liebe Jura an sich, das Studium war immer mein Traum und ich möchte die letzten 5 Jahre ungern einfach wegwerfen, aber ich bin so unsicher, ob es sich am Ende lohnen wird. Hätte ich mit einer so langen Studiendauer überhaupt noch Chancen?
Über jegliches Feedback würde ich mich freuen. Danke an jeden, der diesen langen Text liest.