KI-Urteile

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Joshua
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

thh hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:09
Joshua hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 11:37Meine Meinung dazu: Wie haben längst KI-Urteile (und nebenbei bemerkt: auch KI-Schriftsätze). Denn Datenbanken wie Beck-Online werden doch bereits nach sehr umfassend programmierten Algorithmen durchsucht.
Vielleicht solltest Du Dich einfach auf Themen beschränken, von denen Du zumindest einen Hauch Ahnung hast.
Na, da ich selbst schon seit Schulzeiten Datenbanken programmiert habe, dürfte ich mich einigermaßen auskennen. Also werde mal gerne konkret mit deiner Kritik!

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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thh
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Re: KI-Urteile

Beitrag von thh »

Joshua hat geschrieben: Freitag 19. Mai 2023, 20:06
thh hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:09Vielleicht solltest Du Dich einfach auf Themen beschränken, von denen Du zumindest einen Hauch Ahnung hast.
Na, da ich selbst schon seit Schulzeiten Datenbanken programmiert habe, dürfte ich mich einigermaßen auskennen. Also werde mal gerne konkret mit deiner Kritik!
Ich würde niemals jemanden kritisieren, der schon zu Schulzeiten eine KI entwickelt hat. Selbst wenn diese KI erst einmal nur kleine Brötchen backt und eine so hervorragende Suchfunktionalität wie die von Beck-Online bietet.
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Urs Blank
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Urs Blank »

Bitte dringend zurück zur Tagesordnung! Das ist ja schlimmer, als zu Zeiten, wo Chefreferendar und Hlubenow hier ihr Unwesen trieben, von Martin Klicken und seiner Plagiats-Buster-Gang ganz abgesehen (die Boomer unter den wenigen verbliebenen Mitlesern werden sich erinnern).

Ich bin überzeugt, dass demnächst die KI/AI die Urteile schreibt und weiß aus sicherer Quelle (in Ungnade gefallener Hiwi, der sich nicht mehr an das Schweigegelübde gebunden fühlt): Beim Bundesverfassungsgericht ist dies schon lange der Fall. Weil die umfangreiche Nacherzählung der Akten einschließlich der Lebensläufe aller Prozessbevollmächtigten, die redundanten Textbausteine und die Zitatennester, die jedem Storch zur Ehre gereichen würden, von menschlicher Arbeitskraft gar nicht mehr gestemmt werden könnten. Deshalb setzt man schon lange auf Unterstützung von Computern, die nur mit ein paar Stichworten ("Klima", "Corona", "toller öffentlich-rechtlicher Rundfunk") gefüttert werden und dann die lange vorhergesehenen Sowohl-als-auch-Entscheidungen ausspucken. Wirklich wahr!
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Joshua
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

thh hat geschrieben: Freitag 19. Mai 2023, 20:28
Joshua hat geschrieben: Freitag 19. Mai 2023, 20:06
thh hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:09Vielleicht solltest Du Dich einfach auf Themen beschränken, von denen Du zumindest einen Hauch Ahnung hast.
Na, da ich selbst schon seit Schulzeiten Datenbanken programmiert habe, dürfte ich mich einigermaßen auskennen. Also werde mal gerne konkret mit deiner Kritik!
Ich würde niemals jemanden kritisieren, der schon zu Schulzeiten eine KI entwickelt hat. Selbst wenn diese KI erst einmal nur kleine Brötchen backt und eine so hervorragende Suchfunktionalität wie die von Beck-Online bietet.
Ich hatte dich schlicht gebeten, deine Kritik mal auszuformulieren...

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Re: KI-Urteile

Beitrag von scndbesthand »

Urs Blank hat geschrieben: Freitag 19. Mai 2023, 22:08 Bitte dringend zurück zur Tagesordnung! Das ist ja schlimmer, als zu Zeiten, wo Chefreferendar und Hlubenow hier ihr Unwesen trieben, von Martin Klicken und seiner Plagiats-Buster-Gang ganz abgesehen (die Boomer unter den wenigen verbliebenen Mitlesern werden sich erinnern).
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Liz »

scndbesthand hat geschrieben:KI macht schon noch mehr, sie würde aufgrund von Wahrscheinlichkeitsmodellen in der Lage sein, aus allen vermeintlich einschlägigen Entscheidungen die „wahrscheinlich passende“ zu formulieren. Das „Copy/Paste“ aus Entscheidungen wird automatisiert und skaliert und bei Feedback zum Ergebnis erhöht sich die Treffergenauigkeit des Algorithmus mit der Zeit. Er lernt dazu, erkennt Unterschiede und passt den Output entsprechend an. Vermutlich werden die Ergebnisse mit der Zeit immer brauchbarer. Das lässt sehr auf wesentliche Effizienzsteigerungen hoffen, besonders wenn es darum geht, Massenverfahren in genügender aber nicht exzellenter Qualität wegzuarbeiten.

Mit KI-Modellen sinnvoll arbeiten zu können wird eine wesentliche Kompetenz in der zukünftigen Arbeitswelt sein.
Ein Knackpunkt scheint mir zu sein, dass man über öffentliche Datenbanken nur Urteile als „Endergebnis“ miteinander vergleichen kann und anhand dessen nur spekulieren kann, ob die Fallgestaltung und der Parteivortrag tatsächlich identisch ist.
Joshua
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Als erstes bräuchte man mal einen Begriff von Intelligenz. Dann würde man zunächst erkennen, dass das, was derzeit unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz durch die Gazetten geistert, mit Intelligenz überhaupt nichts zu tun hat. Zweitens müsste man sich dann mit zwei mathematischen Themenfeldern befassen, nämlich der Wahrscheinlichkeitsmathematik einerseits und der Kombinatorik andererseits. Beide Themenfelder benötigt man, um zu verstehen, wie Algorithmen funktionieren, da diese im hier interessierenden Definitionsbereich bzw. bei den hier in Rede stehenden Funktionen immer auf kombinatorischen sowie wahrscheinlichkeitsmathematischen Elementen beruhen. Dann wäre es möglich, in Grundzügen zu verstehen, was moderne Datenbanken und ein System wie ChatGPT gemeinsam haben. Drittens könnte man dann erkennen, dass die Gemeinsamkeiten die Unterschiede bei weitem überwiegen...

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Re: KI-Urteile

Beitrag von gola20 »

Erkläre bitte die kombinatorischen und wahrscheinlichkeitsmathematischen Elemente einer Datenbank.
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Ara
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Ara »

Joshua hat geschrieben: Sonntag 21. Mai 2023, 01:43 Als erstes bräuchte man mal einen Begriff von Intelligenz. Dann würde man zunächst erkennen, dass das, was derzeit unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz durch die Gazetten geistert, mit Intelligenz überhaupt nichts zu tun hat. Zweitens müsste man sich dann mit zwei mathematischen Themenfeldern befassen, nämlich der Wahrscheinlichkeitsmathematik einerseits und der Kombinatorik andererseits. Beide Themenfelder benötigt man, um zu verstehen, wie Algorithmen funktionieren, da diese im hier interessierenden Definitionsbereich bzw. bei den hier in Rede stehenden Funktionen immer auf kombinatorischen sowie wahrscheinlichkeitsmathematischen Elementen beruhen. Dann wäre es möglich, in Grundzügen zu verstehen, was moderne Datenbanken und ein System wie ChatGPT gemeinsam haben. Drittens könnte man dann erkennen, dass die Gemeinsamkeiten die Unterschiede bei weitem überwiegen...
Das Missverständnis beruht eher darauf, dass "intelligence" mit "Intelligenz" übersetzt wird. Das "Intelligence" in "Artificial Intelligence" ist aber bewusst zweideutig und bedeutet halt auch "Informationsgewinnung". Dies kann in der deutschen Sprache nicht wirklich abgebildet werden. Mit AI ist nämlich gerade nicht NUR gemeint, dass eine menschliche Intelligenz nachgebildet wird, sondern auch ein System was mit einer Vielzahl an Informationen umgehen kann. ChatGPT erfüllt mit seinem neuronalen Netzwerk diese Aufgabe hervorragend und lernt auch selbstständig dazu. ChatGPT erfüllt daher die Voraussetzungen, die man allgemeine an eine schwache künstliche Intelligenz stellt, ganz eindeutig.

Ist ChatGPT daher intelligent im Sinne von einer menschlichen Intelligenz? Nein, das wäre vermutlich sowieso erst die Singularität. Ist ChatGPT in der Lage mit einer Vielzahl an Informationen selbstständig umzugehen und verbessert dabei stetig selbst sein Sprachmodul? Ja.

Es hat auch nix mit "Wahrscheinlichkeitsmathematik" zu tun. Das neuronale Netzwerk in ChatGPT basiert nicht auf einer "Wahrscheinlichkeitsmathematik", sondern das neuronale Netzwerk macht die Prediction selbst. Oder um es zu vereinfachen: Die Wahrscheinlichkeit ist überhaupt erst durch den Einsatz der KI zu berechnen. Dies schmälert die KI aber nicht. Du würdest ja vermutlich auch nicht auf die Idee kommen, die KIs die aktuell Röntgenbilder auswerten deswegen die Einstufung als KI zu verweigern, weil sie danach lediglich eine Wahrscheinlichkeit ausgeben. Künstliche Intelligenz bedeutet nicht, dass die KI eine Kristallkugel haben muss. Auch ein Radiologe mit seiner menschlichen Intelligenz würde nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage treffen.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
Joshua
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Die Aussage, dass ChatGPT auf wahrscheinlichkeitsmathematischen Algorithmen beruht, ist mitnichten falsch.

Fragen wir doch das Programm mal selbst:

Frage:

Basiert ChatGPT auf wahrscheinlichkeitsmathematischen Algorithmen?

Antwort ChatGPT:

Ja, ChatGPT basiert auf wahrscheinlichkeitsmathematischen Algorithmen. Genauer gesagt verwendet GPT (Generative Pre-trained Transformer), das Modell, auf dem ChatGPT basiert, eine Architektur namens Transformer, die auf Wahrscheinlichkeitsverteilungen und statistischen Methoden beruht.

Der Transformer-Algorithmus nutzt eine probabilistische Herangehensweise, um die Wahrscheinlichkeit der nächsten Wörter in einem Text basierend auf dem bisherigen Kontext zu berechnen. Das Modell wird durch maschinelles Lernen auf großen Datensätzen trainiert und lernt dabei, die Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Wörter oder Satzstrukturen abzuschätzen.

Während des Trainings lernt das Modell, wie die Wahrscheinlichkeiten der Wörter im Text miteinander zusammenhängen und wie sie in verschiedenen Kontexten auftreten. Dieses Wissen wird dann verwendet, um vorherzusagen, welche Wörter wahrscheinlich folgen, wenn ein bestimmter Texteingabe-Kontext gegeben ist.

Die Berechnungen in GPT basieren auf Wahrscheinlichkeitsverteilungen, und das Modell verwendet Methoden wie den Bayes'schen Ansatz, um die Wahrscheinlichkeiten von Wortsequenzen zu schätzen. Dies ermöglicht es dem Modell, sinnvolle und kohärente Antworten auf Texteingaben zu generieren.

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Joshua
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Das Programm erklärt auch sehr anschaulich, wie genau es das berühmte Bayes-Theorem (bedingte Wahrscheinlichkeit) verwendet, womit ein Kerngehalt wahrscheinlichkeitsmathematischer Funktionen genutzt wird. Sehr lehrreich, dager bitte mal lesen:

"Der Bayes'sche Ansatz wird in GPT verwendet, um die Wahrscheinlichkeiten von Wortsequenzen zu schätzen. Es basiert auf dem Bayes'schen Theorem, das besagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A unter der Bedingung eines Ereignisses B durch die Wahrscheinlichkeit von B unter der Bedingung von A und der Wahrscheinlichkeit von A geteilt durch die Wahrscheinlichkeit von B gegeben ist.

Im Kontext von GPT wird der Bayes'sche Ansatz verwendet, um die Wahrscheinlichkeiten von Wörtern in einem gegebenen Kontext zu schätzen. Das Modell schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Wort folgt, basierend auf dem vorherigen Kontext.

Hier ist ein einfaches Beispiel, um dies zu veranschaulichen:

Angenommen, wir haben ein trainiertes GPT-Modell und möchten die Wahrscheinlichkeit des Wortes "Hund" schätzen, gegeben den vorherigen Kontext "Der schnelle braune". Das Modell verwendet den Bayes'schen Ansatz, um dies zu berechnen.

Zuerst schätzt das Modell die Wahrscheinlichkeit des Kontexts "Der schnelle braune":
P("Der schnelle braune")

Dann schätzt das Modell die Wahrscheinlichkeit des Wortes "Hund" in Kombination mit dem Kontext:
P("Hund" | "Der schnelle braune")

Schließlich verwendet das Modell das Bayes'sche Theorem, um die Wahrscheinlichkeit des Wortes "Hund" unter Berücksichtigung des Kontexts zu berechnen:
P("Der schnelle braune" | "Hund") = (P("Hund" | "Der schnelle braune") * P("Der schnelle braune")) / P("Hund")

Das Modell verwendet seine internen Gewichtungen und Trainingsdaten, um diese Wahrscheinlichkeiten zu schätzen. Basierend auf diesen Wahrscheinlichkeiten kann das Modell dann die wahrscheinlichsten nächsten Wörter generieren oder die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Wortsequenz berechnen.

Bitte beachten Sie, dass dies ein vereinfachtes Beispiel ist, um den grundlegenden Mechanismus zu veranschaulichen. In der Praxis verwendet GPT komplexe mathematische Modelle und Techniken, um die Wahrscheinlichkeiten zu schätzen und qualitativ hochwertige Antworten zu generieren."

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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Ergänzung:

Ich habe ChatGPT auch noch einmal gefragt, wie genau es das Bayes'sche Theorem im Bereich der für die Funktion zentralen "intent classification" nutzt, veranschaulichend an einem Beispiel:

"Example 2: Intent Classification
Suppose a user inputs the question, "What is the capital of France?" ChatGPT can utilize Bayes' theorem to classify the intent of the question, such as identifying it as a "geography" query.

Calculate the probability of the context given the intent: P("What is the capital of France?").
Estimate the probability of the intent "geography" given the context: P("geography" | "What is the capital of France?").
Apply Bayes' theorem to compute the probability of the intent given the context: P("What is the capital of France?" | "geography") = (P("geography" | "What is the capital of France?") * P("What is the capital of France?")) / P("geography").

By comparing the probabilities of different intents, ChatGPT can classify the user's question as related to geography based on the most probable intent."
Zuletzt geändert von Joshua am Montag 29. Mai 2023, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Ara hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 18:23
Das Missverständnis beruht eher darauf, dass "intelligence" mit "Intelligenz" übersetzt wird. Das "Intelligence" in "Artificial Intelligence" ist aber bewusst zweideutig und bedeutet halt auch "Informationsgewinnung". Dies kann in der deutschen Sprache nicht wirklich abgebildet werden. Mit AI ist nämlich gerade nicht NUR gemeint, dass eine menschliche Intelligenz nachgebildet wird, sondern auch ein System was mit einer Vielzahl an Informationen umgehen kann.
Nein. Natürlich ist "intelligence" im Englischen mehrdeutig, aber vorwiegend (!) wird der Begriff im Kontext von "AI" iSe Mimikry menschlicher Intelligenz verstanden, so dass meine Diskussion keineswegs auf Abwege führte.

Auch das stellt ChatGPT entsprechend überzeugend dar:

"Q: Which of the two possible meanings of "intelligence" in this context - rereference to "human intelligence" (including its "mimickry") on the one hand, pure "information gathering" on the other hand - is predominant?

A (ChatGPT):

In the context of "artificial intelligence," the predominant meaning of "intelligence" is typically in reference to the simulation or mimicry of human intelligence rather than just pure information gathering. The field of AI aims to develop systems that can replicate certain aspects of human intelligence, such as understanding natural language, recognizing objects in images, or making informed decisions.

While information gathering is indeed an important component of AI systems, it is usually seen as a means to achieve intelligent behavior rather than the primary focus. AI systems collect and process data to acquire knowledge, learn patterns, and make informed decisions, ultimately exhibiting intelligent behavior in specific domains or tasks.

[Hervorhebung/Kommentar Joshua: Wichtige "qualification"! Die Informationssammlungskomponente in ihrer auf die Hauptcharakteristik - die "Mimikry" - ausgerichteten Funktion. Damit Stufenverhältnis.]

The concept of mimicking or simulating human intelligence has been a central goal of AI research since its inception. The goal is to create systems that can perform tasks with similar levels of comprehension, reasoning, and problem-solving as humans, although not necessarily in the exact same way.

That being said, it's important to note that the boundaries of AI are constantly evolving, and there are various approaches and perspectives within the field. Different applications of AI may prioritize different aspects, such as data processing and analysis, over human-like intelligence. However, in general, the focus of AI research and development remains on achieving intelligent behavior akin to human intelligence rather than solely emphasizing pure information gathering."

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Re: KI-Urteile

Beitrag von Ara »

Du hast jetzt nicht ernsthaft ChatGPT als Quelle herangezogen, wobei wir gerade herausgearbeitet haben, dass es ein reines Sprachmodul ist?

Das KI Modul von ChatGPT soll NICHT menschliche Intelligenz nachahmen. Das KI Modul von ChatGPT betrifft nur den Teil welches ein Neuronales Netzwerk für die Prediction nutzt. Das Prediction-Modul ist das was eine KI bei ChatGPT ist und erfüllt die Definition, weil es selbst in gewissen Definitionsräumen lernen kann. Es ist sogar ein ganz klassisches neuronales Netzwerk. Da gibt es eigentlich keine zwei Meinungen, dass der Teil eine KI ist (auch ohne trennscharfe Definition).

Du unterstellst, dass ChatGPT etwas sein soll, um dann aufzuzeigen, dass es das gar nicht ist.

Das Hauptproblem was das Verständnis von ChatGPT betrifft ist doch Folgendes: Die Illusion von ChatGPT, dass die Chatfunktion "Intelligent" im Sinne von menschlicher Intelligenz ist, ist so gut, dass Leute tatsächlich glauben, dass ChatGPT intelligent in diesem Sinne ist. Es ist aber einfach nur eine Illusion, die mit den richtigen Fragen durchbrochen werden kann.

GPT3.5 hat zum Beispiel das Problem, dass ChatGPT nicht zugibt, dass es etwas nicht weiß. Egal was für n Quatsch ausgegeben wird, behauptet ChatGPT mit 100% Sicherheit, dass es stimmt. Dies basiert darauf, weil ChatGPT gar nicht weiß, ob die Informationen stimmen oder nicht. Es fehlt nämlich ein validierendes KI-Modul, welches die Informationen nachträglich prüft. Die KI gibt einfach immer nur das nächste Wort eines Satzes aus. Die KI weiß nicht einmal, welchen kompletter Satz am Ende ausgegeben wurde (wenn der Satz lang genug ist, weiß ChatGPT nicht mal mehr was der Anfang des Satzes war). Mit GPT4 ist das tatsächlich besser geworden und ChatGPT räumt nun ein, dass es etwas nicht weiß. Das ist aber nicht KI generiert, sondern scheint ein einfacher Algorithmus zu sein, der das gegenprüft. Es gibt meines Wissens nach aber von OpenAI noch keine Aussage, wie das technisch umgesetzt wurde.

Oder um es vielleicht noch einfacher zu sagen: Ja ChatGPT basiert auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten. Es nutzt zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeiten aber eine künstliche Intelligenz,
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: KI-Urteile

Beitrag von Joshua »

Dann haben wir, von Details und Unschärfen in den genutzten Definitionen abgesehen, keinen wirklichen Dissens.

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