Verbesserungsversuch trotz langer Studiendauer?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

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Luan3
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Verbesserungsversuch trotz langer Studiendauer?

Beitrag von Luan3 »

Hallo zusammen,

mal wieder das Thema Verbesserungsversuch, aber zu meinem "Problem" habe ich nichts ähnliches im Forum gefunden.

ich habe 2023/II im Freischuss Examen (Bayern) geschrieben am Ende des 12. Semester (wg. vier Corona-Semestern, die nicht angerechnet wurden). Hatte jetzt mündliche Prüfung und komme auf eine Note von ~8,5 Pkt. im Staatsteil. Da ich im Schwerpunkt knapp 13 Pkt. geschafft habe, komme ich also auf eine Gesamtnote von ~9,7 Pkt.
Jetzt überlege ich, in einem halben Jahr (2024/II) nochmal den Verbesserungsversuch zu schreiben, um auch im staatlichen die 9 Pkt. zu erreichen. Jedoch habe ich Bedenken, da ich bereits 2017 mit dem Studium angefangen habe und dann sozusagen erst im „15. Semester“ nächsten Januar mündliche Prüfung hätte, da wäre ich auch schon 26 Jahre alt.
Mir bereitet vor allem meine lange Studiendauer Bedenken. Denkt ihr, dass die Nachteile aufgrund der langen Studiendauer im Lebenslauf so schwer wiegen, dass ich statt des Verbesserungsversuchs lieber jetzt im April gleich mit dem Ref anfangen soll? Immerhin habe ich zumindest als Gesamtnote das Prädikat geschafft. Und es besteht auch ja auch immer das Risiko, sich nicht zu verbessern, dann wäre die lange Studiendauer doppelt blöd.
(Mein Berufsziel wäre Justiz oder Verwaltung(sgericht), wobei in Bayern das erste Examen wohl eh kaum eine Rolle spielt, aber ich kann mir auch die Arbeit in einem anderen Bundesland gut vorstellen)

Was meint ihr? Um den ein oder anderen Tip wäre ich euch sehr dankbar.

Liebe Grüße
Herr Schraeg
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Re: Verbesserungsversuch trotz langer Studiendauer?

Beitrag von Herr Schraeg »

Beginn des Referendariats mit 26? In der späteren Einstellungspraxis kein Problem, erst recht nicht, wenn Du die Notenverbesserung schaffst. Wenn Du das Gefühl hast, Du schaffst die Verbesserung, dann versuche es.
jona7317
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Re: Verbesserungsversuch trotz langer Studiendauer?

Beitrag von jona7317 »

Als Faustregel hab ich öfter gehört, dass bei einer Studiendauer von unter 10 Jahren keiner mehr nachfragt. Wenn die Note stimmt, interessiert das wohl nicht mehr wirklich. Von daher würde ich mir da keine Gedanken zu machen, vor allem weil 15 Semester mit Corona und Verbesserungsversuch mMn völlig im Rahmen des Normalen liegt.

Ich selber würde mir zwar sehr gründlich überlegen, ob ich wirklich ein ganzes Jahr mit dem Ziel einer Verbesserung um 0,3 Punkte investieren will, aber nicht wegen der längeren Studiendauer. Mit 8,5 im Staatsteil kannst du heutzutage fast jede Tätigkeit im Staatsdienst machen und die Berufschancen werden sich bis du mit dem Ref durch bist eher verbessern als verschlechtern.
Kurz gesagt: Ich würd das Jahr lieber anders nutzen, aber ein Nachteil wird dir aus einem weiteren Jahr Studium mMn auch nicht erwachsen.
Luan3
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Re: Verbesserungsversuch trotz langer Studiendauer?

Beitrag von Luan3 »

Danke für eure Antworten!
Ich denke ich werde den Verbesserungsversuch wagen, aber dann trotzdem im Herbst unmittelbar nach den Klausuren ins Ref gehen. Die nochmalige Stoffwiederholung bis Herbst schadet bestimmt nicht fürs Ref, habe von mehreren gehört, dass Lücken aus der Uni im Ref kaum aufgeholt werden können, sodass ich wenigstens da einen positiven Effekt habe selbst wenn ich meine Note nicht verbessern kann.
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