Jurawelt-Forum

Liebes Forum,

ich bin derzeit noch WIssMit an einer Uni, plane aber meinen Berufseinstieg. Dieser wird entweder in BaWü oder Hessen erfolgen. Als ich zuletzt mit einem älteren Kollegen darüber sprach, empfahl er mir, mich vorab schon als Einzelanwalt in BaWü zuzulassen, um dann auch bei einem möglichen Wechsel nach Hessen im baden-württembergischen Anwaltsversorgungswerk bleiben zu können, weil dieses deutlich besser sei. Ich habe mich mit der Thematik nie befasst und blicke auch nicht ganz durch, welche Kennzahlen für diese Entscheidung maßgeblich sein sollten (Rentensteigerungsbeitrag/Vermögen pro Mitglied/Rechnungszins/Mitgliederzahl/Verhältnis Einzahler zu Gesamtmitgliederanzahl).

Gibt es da wirklich so einen großen Unterschied? Würde mich da sehr über Input freuen.

Beste Grüße
Lawster

Schau dir doch einmal die aktuellen Geschäftsberichte der beiden Versorgungswerke an.

Im Geschäftsbericht 2022 des für mich relevanten Verworgungswerks Hessen findet man so motivierende Dinge wie:

Einen Inflationsausgleich, so verständlich der hin und wieder geäußerte Wunsch ist, leisten Versorgungswerke im aktuellen Umfeld, wie übrigens auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV), nicht.

Und:

Ziel der Kapitalanlage ist es, dass der Nettoertrag den Rechnungszins zumindest erreicht, möglichst übersteigt. Der Rechnungszins beträgt für „alte“ Beiträge (bis Ende 2017) 3,75 %. Für „junge“ Beiträge (ab 2018) gilt ein Rechnungszins von 2,5 %. Insgesamt ergibt sich hieraus zum Jahresende 2022 ein durchschnittlicher Rechnungszins von 3,57 %.

Ich bin daher schon vor Jahren zu dem Ergebnis gekommen, die an das Versorgungswerk gezahlten Beiträge gedanklich für meine Altersvorsorge nicht zu berücksichtigen. Wirklich Rendite, Steuerbegünstigung von Versorgungsbeiträgen hin oder her, versprechen allein breit gestreute ETFs. Aber das ist ein anderes Thema.