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von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Freitag 7. Juni 2024, 15:54
von hugo17
Hallo ihr Lieben :)

ich wende mich an euch, da ich leider recht verzweifelt bin. Ich habe nach meinem ersten Staatsexamen bis zu Beginn meines Referendariates einen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer größeren Kanzlei angenommen. Bei dem Vorstellungsgespräch waren alle sehr nett, es wurde mit keinem Wort erwähnt dass ich Vorkenntnisse brauche und auch aus meinem Lebenslauf war ersichtlich, dass ich weder in dem Bereich, noch in dieser Tätigkeit Erfahrungen besitze.

Nun habe ich diese Woche angefangen zu arbeiten und ich fühle mich komplett überfordert. Ich bekomme Aufgaben mit einem Zeitrahmen von 2-3 Stunden (Recherche, Zusammenfassen und auf Englisch übersetzen), die ich nicht hinbekomme. Mir fehlt einfach zum einen das Fachwissen, um die komplexen Fragestellungen, Urteile und Aufsätze in kürzester Zeit zu verstehen, als auch das Wissen, wie man Rechercheergebnisse, Klageerwiderungen etc. formuliert.

Ich sitze als einziger wissenschaftlicher Mitarbeiter alleine in einem Büro und habe zwar einen Anwalt den ich bei Fragen kontaktieren kann, jedoch sitzt dieser am Ende des Stockwerkes, hat selber viel zu tun und kann mir inhaltlich meist nicht helfen, da er meine Aufgabe nicht kennt/inhaltlich nicht reingearbeitet ist/selber Zeitstress hat. Gleichzeitig wird mir suggeriert, dass die Arbeit für die Partner immer perfekt sein muss und man diese nicht mit Fragen belästigen sollte etc. Diese Woche war echt Horror für mich, da ich mich komplett hilflos fühle und schon Angst habe zur Arbeit zu gehen.. :cry:
ich habe auch schon mehrmals angesprochen dass ich mich überfordert fühle usw. aber ich bekomme immer die Antwort ,,das ist normal''. Gleichzeitig werden von mir aber wirklich gute Ergebnisse in kürzester Zeit erwartet..

Nun meine Frage an euch: Hat jemand von euch mal ein ähnliches Problem gehabt? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Dienstag 11. Juni 2024, 14:07
von famulus
Kündigen.

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Mittwoch 12. Juni 2024, 00:41
von OJ1988
famulus hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 14:07Kündigen.
Kann man machen. Oder: Versuchen, jedenfalls 4-6 Wochen durchzuhalten und dann schauen, ob es (gefühlt!) besser wurde. Daran kann man auch wachsen. Wenn nicht, kann man immer noch kündigen.

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Donnerstag 13. Juni 2024, 10:02
von Liz
Wenn ich von einem Berufsanfänger eine hilfreiche Zuarbeit haben möchte, muss ich mir zu Beginn die Zeit für die notwendige Anleitung und ein konstruktives Feedback nehmen. Wenn das dauerhaft ausbleibt und die Arbeit auch nach 3-4 Wochen nicht „selbsterklärend“ ist, dürfte es sinnvoll sein, sich nach einer anderen Kanzlei umzusehen, anstatt unter diesen Bedingungen weiterzuarbeiten.

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Donnerstag 13. Juni 2024, 13:09
von Torsten Kaiser
Auf jeden Fall den zuständigen Partner darauf ansprechen und offen und klar kommunizieren, was los ist.

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Sonntag 16. Juni 2024, 00:17
von Joshua
OJ1988 hat geschrieben: Mittwoch 12. Juni 2024, 00:41
famulus hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 14:07Kündigen.
Kann man machen. Oder: Versuchen, jedenfalls 4-6 Wochen durchzuhalten und dann schauen, ob es (gefühlt!) besser wurde. Daran kann man auch wachsen. Wenn nicht, kann man immer noch kündigen.
In der Tendenz: Zustimmung. Entsprechendes Grundmuster war bei mir und in meinem juristischen Freundes- und Bekanntenkreis nahezu immer die beste Variante: Erst einmal durchhalten, jedenfalls dann, wenn kein irreversibler Schaden entstehen kann. Und später sagt man sich dann oft: Gut, dass ich durchgehalten habe...

Re: von der Arbeit komplett überfordert - hilflos

Verfasst: Freitag 21. Juni 2024, 08:10
von Torsten Kaiser
Hugo, wie geht es dir mittlerweile? Ich war selber in einer GK Anwalt und kenne deine Situation ganz gut.