Hallo,
ich beginne im September eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und fürchte mich etwas vor der Anfangszeit. HiWi an einem Lehrstuhl war ich nie. Welche Aufgaben erwarten mich denn neben dem Verfassen der Dissertation? Ich habe natürlich einen Lehrauftrag (2,5 Stunden die Woche), aber was erwartet einen ansonsten so? Sind die Aufgaben als WissMit juristisch sehr anspruchsvoll? Das spontane Entwickeln von eigenen juristischen Gedanken und Argumenten (z. B. im Gespräch mit einem Prof) war nämlich nie so ganz meine Stärke . Im Examensstoff bin ich noch topfit, also bzgl. der Leitung der Falllösungsgruppen mache ich mir keine Sorgen. Aber der Prof wird ja kaum den Scheingeheißerwerb in seiner Alltagsarbeit "erforschen".
Über einige Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.
Das kommt sehr darauf an... vor allem auf den Lehrstuhlinhaber. Ich selbst hatte damals insofern Glück, dass mein Chef mir genügend Zeit für die Befassung mit meinem Dissertationsprojekt ließ. "Nebenbei" habe ich am Lehrstuhl gemacht: AGs gehalten und vorbereitet, Remonstrationen bei Klausuren bearbeitet (Strafrecht), Texte des Profs gegengelesen, an der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen mitgewirkt (Skript, Inhalte vorbereitet usw.), mir Klausursachverhalte ausgedacht usw. usw. usw.
Allgemein beißen die Profs nicht. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Grundlagencrack hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 14:48
Das kommt sehr darauf an... vor allem auf den Lehrstuhlinhaber. Ich selbst hatte damals insofern Glück, dass mein Chef mir genügend Zeit für die Befassung mit meinem Dissertationsprojekt ließ. "Nebenbei" habe ich am Lehrstuhl gemacht: AGs gehalten und vorbereitet, Remonstrationen bei Klausuren bearbeitet (Strafrecht), Texte des Profs gegengelesen, an der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen mitgewirkt (Skript, Inhalte vorbereitet usw.), mir Klausursachverhalte ausgedacht usw. usw. usw.
Allgemein beißen die Profs nicht. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Wusstest du bereits an Tag 1 das genaue Promotionsthema? Bei mir war das nach dem Vorstellungsgespräch bisher nur eine vage Idee, die ich eigentlich nur in den Raum geworfen hatte, um irgendetwas im Vorstellungsgespräch präsentieren zu können. Ich finde es sehr schwer, selbst als Post-Student die Dissertationsfähigkeit und Machbarkeit eines Themas einzuschätzen.
frustrierterstudent hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 12:56
Sind die Aufgaben als WissMit juristisch sehr anspruchsvoll? Das spontane Entwickeln von eigenen juristischen Gedanken und Argumenten (z. B. im Gespräch mit einem Prof) war nämlich nie so ganz meine Stärke
Juristisch anspruchsvoll ja, aber weniger im Sinne von "ach übrigens, was könnte man denn ihrer Ansicht nach dieser oder jener Rechtsprechung entgegen halten?" sondern eher "arbeiten Sie doch mal das und das Problem auf, wir sprechen nächste Woche darüber".
Die Machbarkeit des Themas sollte eigentlich der Prof einschätzen können und müssen, wobei es natürlich letztendlich an dir hängen bleibt, aber wenn sich diesbezüglich unvorhergesehene Probleme auftun, sollte man diese lösen können durch thematische Erweiterungen, andere Schwerpunktsetzung oder was auch immer.
Habt ihr im Bewerbungsgespräch nicht darüber gesprochen, was deine Aufgaben sein werden?
Die Bandbreite der möglichen Aufgaben eines WiMi ist riesig. Daher kann man auch nicht verallgemeinern, ob und inwieweit juristisch anspruchsvoll die Tätigkeit sein wird.
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
De Owwebacher hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 18:22
frustrierterstudent hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 12:56
Sind die Aufgaben als WissMit juristisch sehr anspruchsvoll? Das spontane Entwickeln von eigenen juristischen Gedanken und Argumenten (z. B. im Gespräch mit einem Prof) war nämlich nie so ganz meine Stärke
Juristisch anspruchsvoll ja, aber weniger im Sinne von "ach übrigens, was könnte man denn ihrer Ansicht nach dieser oder jener Rechtsprechung entgegen halten?" sondern eher "arbeiten Sie doch mal das und das Problem auf, wir sprechen nächste Woche darüber".
Die Machbarkeit des Themas sollte eigentlich der Prof einschätzen können und müssen, wobei es natürlich letztendlich an dir hängen bleibt, aber wenn sich diesbezüglich unvorhergesehene Probleme auftun, sollte man diese lösen können durch thematische Erweiterungen, andere Schwerpunktsetzung oder was auch immer.
"arbeiten Sie doch mal das und das Problem auf, wir sprechen nächste Woche darüber".
Grundlagencrack hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 14:48
Das kommt sehr darauf an... vor allem auf den Lehrstuhlinhaber. Ich selbst hatte damals insofern Glück, dass mein Chef mir genügend Zeit für die Befassung mit meinem Dissertationsprojekt ließ. "Nebenbei" habe ich am Lehrstuhl gemacht: AGs gehalten und vorbereitet, Remonstrationen bei Klausuren bearbeitet (Strafrecht), Texte des Profs gegengelesen, an der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen mitgewirkt (Skript, Inhalte vorbereitet usw.), mir Klausursachverhalte ausgedacht usw. usw. usw.
Allgemein beißen die Profs nicht. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Wusstest du bereits an Tag 1 das genaue Promotionsthema? Bei mir war das nach dem Vorstellungsgespräch bisher nur eine vage Idee, die ich eigentlich nur in den Raum geworfen hatte, um irgendetwas im Vorstellungsgespräch präsentieren zu können. Ich finde es sehr schwer, selbst als Post-Student die Dissertationsfähigkeit und Machbarkeit eines Themas einzuschätzen.
Sagen wir, ich hatte eine recht konkrete Idee, zu der ich auch ein Kurzexposé (5 Seiten) parat hatte. Natürlich hat sich die Idee danach "noch weiter konkretisiert". Die konkrete Idee wsr aber wohl auch notwendig, denn ich war an dem Lehrstuhl vorher nicht bekannt und musste mich mit diversen Konkurrenten messen, die dort schon seit Jahren Seminare belegt hatten.