Wie würdet Ihr vorgehen?
Verfasst: Montag 9. Dezember 2024, 14:46
Hallo Allerseits,
eingangs bitte ich um eine Entschuldigung, falls jemanden meine Schreibfehler ärgern sollten. Ich bin kein Muttersprachler. Deutsch habe ich mir zu Hause selber beigebracht, da ich so sehr Jura in Deutschland studieren wollte. Es war schon immer mein Traum. Das wird ein sehr langer Post sein. Ich bitte um Eure Entschuldigung im Voraus.
Ich stecke wirklich in einer sehr schwierigen Situation. Ich weiß nicht mal, womit ich anfangen sollte, um Euch darüber zu berichten. Ferner versuche ich nicht so viel mich zu outen, da ich nicht weiß, ob die Leute vom Prüfungsamt hier mitlesen. Ich hatte nicht das Gefühl, ich durfte mir beim JPA eine Hilfe erwarten. Schließlich kommt es nicht so oft vor, dass ein Ausländer Jura studiert. Zu meiner Zeit, solange ich an mein Studium an meiner Uni in NRW denken kann, war ich der Einzige und ich war schon mit vielen Leuten, unter Juristen an der Uni, im Kontakt. Vielleicht werden aber trotzdem manche, mit denen ich studiert habe und die schon Ihre Examen geschrieben haben, und meinen Lebenslauf mitbekommen haben, mich wiedererkennen können, falls Sie auf der Seite unterwegs sind. Ich habe bei einem, der sein Examen gut bestanden hat, schon nach seiner Meinung gefragt, und zwar vor 6 oder 7 Monaten.
Es ging mir damals schon nicht besonders gut, aber da dachte ich mir, die Sache noch gut meistern zu können. Er meinte: "Im Jura muss man liefern können." Na ja, das stimmt schon, aber mich persönlich hat diese Aussage bisschen verletzt, da meine Umstände ganz anders waren und gar nicht aufs Liefern ausgelegt. Trotzdem bin ich für jenes Gespräch sehr dankbar, da die Person mit mir es gut meinte.
Jetzt bleiben zu meinem Termin wenige Monate und liefern kann ich sowieso nicht mehr, da ich gefühlt mit meinen Nerven am Ende bin; ich schiebe das auf eine Erschöpfung hin, sonst besitze ich ein sehr starkes Durchhaltevermögen.
Zu meiner Person: Ich kam nach Deutschland, sagen wir mal vor 9-10 Jahren, als der Krieg in meiner Heimat ausgebrochen war. Mit dem Studium habe ich erst später angefangen. Ich bin kein Syrer oder sonstiger Flüchtling. Damals hieß es, mein Land wäre trotz des Krieges ein sicheres Land und für mich hieß es, ich musste nachdenken, wie ich an ein Visum und später verschiedene Aufenthaltstitel kommen kann, um in Deutschland bleiben zu können. Ich habe meine Chancen auf Asyl oder subsidiären Schutz sehr gut eingeschätzt. Die lagen trotz des Krieges bei Null. Ich musste teilweise mein Leben schon 2-3 Jahre im Voraus durchplanen, damit es mich nicht kalt erwischen konnte.
Na ja, da war ein Studium kein schlechter Grund, um einen Aufenthaltstitel zu bekommen. Ich musste es irgendwie finanzieren können, sprich jährlich 10k EUR auf dem Konto nachweisen können, gute Noten vorzeigen können, sonst ist das Aufenthaltsrecht weg usw. Das Problem habe ich schließlich auch gut gelöst, musste aber dafür 2 Jobs nebeneinander ausüben und gut studieren können. Eigentlich nicht so schwierig, das ging irgendwie schon. Zusätzlich habe ich noch ein Studium auf Bachelor absolviert und anschließend mich ins Studium auf StaatsEx, im zweiten Semester des Bachelors, eingeschrieben. Meinen Bachelor habe ich auch vorausschauend angefangen, um halt im Falle des Scheiterns, nicht ohne Nix in der Hand zu stehen.
Ich bin sehr froh, dass es momentan eingesehen wurde und demnächst auch andere zumindest einen integrierten Bachelor haben werden. Darüber freue ich mich wirklich sehr. Man muss sich dann zumindest keinen zweiten Studiengang antun. Einfach ist es nicht.
Mittlerweile besitze ich eine Niederlassungserlaubnis und muss nicht mehr, zur einer Ausländerbehörde laufen, um die Kontoauszüge vorzuzeigen. Das heißt aber nicht, dass ich mein Studium nicht finanzieren sollte. Für meine Examensvorbereitung habe ich genug Geld eingespart, um mich in der Ruhe vorbereiten zu können. Das Geld ist natürlich schon so gut wie weg, da ich es bis zum ersten scharfen Versuch eingeplant und durchgerechnet habe.
Trotz dieser Umstände war ich mit beiden Studiengängen relativ schnell fertig, nach dem 7 Semester im Jura konnte ich mich schon theoretisch fürs Examen anmelden, mir fehlte nur ein Praktikum im verwaltungsrechtlichen Bereich. Fürs Jurastudium habe ich das Nötigste gemacht, um schneller durchzukommen. Im Studium liegt mein Schnitt bei 9 Punkten, trotz Hausarbeiten, die ich immer nur knapp bestanden habe.
Und dann, brach im 8. Semester Corona aus. Man konnte an kein Praktikum bei einer Behörde kommen, zumindest wurde mir paar Mal aus diesem Grund abgesagt bzw. wurde eine Rückmeldung zugesagt und keiner hat sich anschließend gemeldet. So habe ich beinahe ein Jahr lang darauf gewartet und anschließend mich entschieden, eine Anstellung im Öffentlichen Dienst zu suchen. Die habe ich dann auch schnell gefunden, innerhalb von 3 Monaten war ich bereits als Sachbearbeiter angestellt, sodass ich mir dann meine Berufserfahrung als Praktikum beim JPA anrechnen konnte.
Ja, und jetzt kommt es. Ich dachte, ich warte mal ab, bis Corona aus ist und starte in meine Examensvorbereitung und bringe das zum Ende. Zur selben Zeit ist der Landtag NRW auf die Idee gekommen, mal Zugangsvoraussetzungen zum ersten Examen zu erschweren. Da dachte ich mir auch, ja kein Problem, ich kann noch nach dem alten Gesetz wegen einer Übergangsfrist von 3 Jahren durchgehen. Diese Gesetzesänderung finde ich sowieso von Anfang an nicht gut, und zwar nicht aus dem Grund, weil ich davon persönlich betroffen bin.
Kaum ist ein halbes Jahr vergangen, da brach der Krieg in meiner Heimat mit neuer Wucht aus. Ich musste meine Schwester nach Deutschland, ganz legal, holen, falls meinen Eltern was zustoßen sollte, weil die Eltern offiziell das Heimatland nicht verlassen dürfen. Momentan spitz sich die Lage noch heftiger zu.
Na ja, und das Mädchen war zum Zeitpunkt 17 Jahre alt, sprach kein Deutsch und hatte nicht mal einen Schulabschluss in der Tasche, um später was im Leben machen zu können. Momentan studiert sie schon, worauf ich sehr stolz bin, aber es kostete viel Kraft und Zeit, um das alles so kurzfristig organisieren zu können. Sie hat viel gegeben und ich musste sie unterstützen, damit sie den richtigen Weg einschlägt. Meine Arbeit, auf Vollzeit, habe ich irgendwann verlassen, um halt zum Ende studieren zu können, wegen dieser Übergangsregelung.
Ich erwarte mir keinen Lob oder Mitleid, sondern nur wirklich gut gemeinte Ratschläge. Jeder hat es schwer auf eigene Art und Weise. Es ist nur eine Vorgeschichte, damit Ihr die Gesamtsituation, hoffentlich versteht.
Na, ja ... Und diese Übergangsregelung endet schon bald. Ich habe mich zum Examen gemeldet, aber fühle mich nicht so, als ob ich was Vernünftiges schreiben konnte. Ich weiß momentan nicht, wie einen Streittatbestand richtig in die Klausur bringe, geschweige den kompletten Examensstoff auf Abruf. Ich habe verschiedene Lerntechniken ausprobiert, von Leuten, die erfolgreich im Examen waren, aber aufgrund des Stresses und schlechten Nachrichten aus der Heimat, bringe ich nix zustande.
Ggf, sich abzumelden, will ich nicht wirklich. Da ich dann ggf. nach der neuen Rechtslage 2 Hausarbeiten nachschreiben muss und kA wie viele Klausuren, da meine Zwischenprüfung nach der Studienordnung noch abgelegt wurde, die vor der Gesetzesänderung bestand und danach eine neue Studienordnung gab, die gem. dem neuen Gesetz verabschiedet wurde, Da werden sogar bestandene Aufsichtsarbeiten abgezogen, um die Gleichwertigkeit mit den Studierenden mit der ZP nach der neuen Studienordnung herzustellen. Für mich heißt es anscheinend, ich dürfe noch für mindestens 1.5 Jahre in die Uni, und ich möchte eigentlich diesen Sommer umziehen und heiraten, und falls es sein sollte weiter aufs Examen lernen. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt in den ersten Versuch gehen kann oder soll. Meine Freundin studiert leider anderweitig und kann den Studienort nicht so gut verlassen. Wir haben ausgemacht, dass ich mein Examen schreibe und nach der Prüfung zu ihr ziehe.
Zu meinem Wissensstand: Hab erst mit Kaufrecht angefangen, muss auch SchuldR AT II lernen; Strafrecht AT I (so gut wie fertig) Strafrecht BT nur den Diebstahl gelernt, Grundrechte, VwGO; jetzt fange ich bald mit dem VwVfG an. Na ja, trotz dieser Umstände kenne ich paar Menschen, zumindest davon gelesen, die sich innerhalb von 5 Monaten vorbereiten haben usw. Unmöglich ist nix, aber nicht in meinem Zustand, glaube ich eher unwahrscheinlich.
Jo, aufgrund fehlender Methodik habe ich es mir eigentlich vorgenommen, je möglich schneller mir ein kleines Büchlein zur Methodik von Alpmann durchzuackern und anschließend zumindest kleine Fälle aus dem Rep Unterlagen von Bekannten zu lesen. An die große Klausuren wage ich mich überhaupt nicht ran. Mir ist irgendwie schon schwer Fälle aus dem Alpmann Skripten zu verstehen, manchmal brauche ich sehr lange dafür, vielleicht wegen meiner Allgemeinsituation. Für meinen SPB habe ich keinen einzigen Fall gelöst und bin für die Klausur mit 8 Punkten rausgegangen. Insgesamt auf ein Gut gekommen.
Psychisch geht s mir gut, solange ich mich nicht anstrenge.
Ich frage mich, wie ich aus dieser Situation am besten rauskommen kann:
1. Im ersten Versuch nicht auftauchen, um das Recht nach der alten Rechtslage schreiben zu können, für mich zu betonieren. Ich werde da nur einen Versuch übrig haben, oder werde ich da nicht mehr zugelassen, sodass das ganze Studium dahin wäre? Weil ich mich gegen das Gesetz schwer verstoßen haben? - Ich hatte wirklich keine Zeit und Lust mich aus dem Gesetz besser zu informieren. Mit dem JPA kann man nicht vernünftig reden; scheinen sehr kurz angebunden zu sein. Das habe ich auch so nicht angesprochen, und will eigentlich nicht tun.
2. Gegen die Übergangsregelung gerichtlich vorgehen, da sie in meinem Fall, meiner Meinung nach, nicht verhältnismäßig ist? - Im verwaltungsrechtlichen Ermessen würde so was gehen, aber wie ist es im Falle des Gesetzes? - Da habe ich wirklich keine Ahnung. Mir fehlt aber für diese Option auch das Geld, und dann dauert es noch Jahre bis man das Recht oder Unrecht bekommt, was mir auch nicht unbedingt hilft.
3. Trotzdem hingehen, und ggf, leere Blätter abgeben, falls was dran kommen sollte, was ich nicht weiß? - Ich habe mehr als genug Lücken. Peinlich vor denen, die das korrigieren müssen.
Mich reicht momentan nicht mal aus, um fällige Sachen zu wiederholen, ehrlich gesagt.
Ich danke Euch allen für Eure Tipps.
eingangs bitte ich um eine Entschuldigung, falls jemanden meine Schreibfehler ärgern sollten. Ich bin kein Muttersprachler. Deutsch habe ich mir zu Hause selber beigebracht, da ich so sehr Jura in Deutschland studieren wollte. Es war schon immer mein Traum. Das wird ein sehr langer Post sein. Ich bitte um Eure Entschuldigung im Voraus.
Ich stecke wirklich in einer sehr schwierigen Situation. Ich weiß nicht mal, womit ich anfangen sollte, um Euch darüber zu berichten. Ferner versuche ich nicht so viel mich zu outen, da ich nicht weiß, ob die Leute vom Prüfungsamt hier mitlesen. Ich hatte nicht das Gefühl, ich durfte mir beim JPA eine Hilfe erwarten. Schließlich kommt es nicht so oft vor, dass ein Ausländer Jura studiert. Zu meiner Zeit, solange ich an mein Studium an meiner Uni in NRW denken kann, war ich der Einzige und ich war schon mit vielen Leuten, unter Juristen an der Uni, im Kontakt. Vielleicht werden aber trotzdem manche, mit denen ich studiert habe und die schon Ihre Examen geschrieben haben, und meinen Lebenslauf mitbekommen haben, mich wiedererkennen können, falls Sie auf der Seite unterwegs sind. Ich habe bei einem, der sein Examen gut bestanden hat, schon nach seiner Meinung gefragt, und zwar vor 6 oder 7 Monaten.
Es ging mir damals schon nicht besonders gut, aber da dachte ich mir, die Sache noch gut meistern zu können. Er meinte: "Im Jura muss man liefern können." Na ja, das stimmt schon, aber mich persönlich hat diese Aussage bisschen verletzt, da meine Umstände ganz anders waren und gar nicht aufs Liefern ausgelegt. Trotzdem bin ich für jenes Gespräch sehr dankbar, da die Person mit mir es gut meinte.
Jetzt bleiben zu meinem Termin wenige Monate und liefern kann ich sowieso nicht mehr, da ich gefühlt mit meinen Nerven am Ende bin; ich schiebe das auf eine Erschöpfung hin, sonst besitze ich ein sehr starkes Durchhaltevermögen.
Zu meiner Person: Ich kam nach Deutschland, sagen wir mal vor 9-10 Jahren, als der Krieg in meiner Heimat ausgebrochen war. Mit dem Studium habe ich erst später angefangen. Ich bin kein Syrer oder sonstiger Flüchtling. Damals hieß es, mein Land wäre trotz des Krieges ein sicheres Land und für mich hieß es, ich musste nachdenken, wie ich an ein Visum und später verschiedene Aufenthaltstitel kommen kann, um in Deutschland bleiben zu können. Ich habe meine Chancen auf Asyl oder subsidiären Schutz sehr gut eingeschätzt. Die lagen trotz des Krieges bei Null. Ich musste teilweise mein Leben schon 2-3 Jahre im Voraus durchplanen, damit es mich nicht kalt erwischen konnte.
Na ja, da war ein Studium kein schlechter Grund, um einen Aufenthaltstitel zu bekommen. Ich musste es irgendwie finanzieren können, sprich jährlich 10k EUR auf dem Konto nachweisen können, gute Noten vorzeigen können, sonst ist das Aufenthaltsrecht weg usw. Das Problem habe ich schließlich auch gut gelöst, musste aber dafür 2 Jobs nebeneinander ausüben und gut studieren können. Eigentlich nicht so schwierig, das ging irgendwie schon. Zusätzlich habe ich noch ein Studium auf Bachelor absolviert und anschließend mich ins Studium auf StaatsEx, im zweiten Semester des Bachelors, eingeschrieben. Meinen Bachelor habe ich auch vorausschauend angefangen, um halt im Falle des Scheiterns, nicht ohne Nix in der Hand zu stehen.
Ich bin sehr froh, dass es momentan eingesehen wurde und demnächst auch andere zumindest einen integrierten Bachelor haben werden. Darüber freue ich mich wirklich sehr. Man muss sich dann zumindest keinen zweiten Studiengang antun. Einfach ist es nicht.
Mittlerweile besitze ich eine Niederlassungserlaubnis und muss nicht mehr, zur einer Ausländerbehörde laufen, um die Kontoauszüge vorzuzeigen. Das heißt aber nicht, dass ich mein Studium nicht finanzieren sollte. Für meine Examensvorbereitung habe ich genug Geld eingespart, um mich in der Ruhe vorbereiten zu können. Das Geld ist natürlich schon so gut wie weg, da ich es bis zum ersten scharfen Versuch eingeplant und durchgerechnet habe.
Trotz dieser Umstände war ich mit beiden Studiengängen relativ schnell fertig, nach dem 7 Semester im Jura konnte ich mich schon theoretisch fürs Examen anmelden, mir fehlte nur ein Praktikum im verwaltungsrechtlichen Bereich. Fürs Jurastudium habe ich das Nötigste gemacht, um schneller durchzukommen. Im Studium liegt mein Schnitt bei 9 Punkten, trotz Hausarbeiten, die ich immer nur knapp bestanden habe.
Und dann, brach im 8. Semester Corona aus. Man konnte an kein Praktikum bei einer Behörde kommen, zumindest wurde mir paar Mal aus diesem Grund abgesagt bzw. wurde eine Rückmeldung zugesagt und keiner hat sich anschließend gemeldet. So habe ich beinahe ein Jahr lang darauf gewartet und anschließend mich entschieden, eine Anstellung im Öffentlichen Dienst zu suchen. Die habe ich dann auch schnell gefunden, innerhalb von 3 Monaten war ich bereits als Sachbearbeiter angestellt, sodass ich mir dann meine Berufserfahrung als Praktikum beim JPA anrechnen konnte.
Ja, und jetzt kommt es. Ich dachte, ich warte mal ab, bis Corona aus ist und starte in meine Examensvorbereitung und bringe das zum Ende. Zur selben Zeit ist der Landtag NRW auf die Idee gekommen, mal Zugangsvoraussetzungen zum ersten Examen zu erschweren. Da dachte ich mir auch, ja kein Problem, ich kann noch nach dem alten Gesetz wegen einer Übergangsfrist von 3 Jahren durchgehen. Diese Gesetzesänderung finde ich sowieso von Anfang an nicht gut, und zwar nicht aus dem Grund, weil ich davon persönlich betroffen bin.
Kaum ist ein halbes Jahr vergangen, da brach der Krieg in meiner Heimat mit neuer Wucht aus. Ich musste meine Schwester nach Deutschland, ganz legal, holen, falls meinen Eltern was zustoßen sollte, weil die Eltern offiziell das Heimatland nicht verlassen dürfen. Momentan spitz sich die Lage noch heftiger zu.
Na ja, und das Mädchen war zum Zeitpunkt 17 Jahre alt, sprach kein Deutsch und hatte nicht mal einen Schulabschluss in der Tasche, um später was im Leben machen zu können. Momentan studiert sie schon, worauf ich sehr stolz bin, aber es kostete viel Kraft und Zeit, um das alles so kurzfristig organisieren zu können. Sie hat viel gegeben und ich musste sie unterstützen, damit sie den richtigen Weg einschlägt. Meine Arbeit, auf Vollzeit, habe ich irgendwann verlassen, um halt zum Ende studieren zu können, wegen dieser Übergangsregelung.
Ich erwarte mir keinen Lob oder Mitleid, sondern nur wirklich gut gemeinte Ratschläge. Jeder hat es schwer auf eigene Art und Weise. Es ist nur eine Vorgeschichte, damit Ihr die Gesamtsituation, hoffentlich versteht.
Na, ja ... Und diese Übergangsregelung endet schon bald. Ich habe mich zum Examen gemeldet, aber fühle mich nicht so, als ob ich was Vernünftiges schreiben konnte. Ich weiß momentan nicht, wie einen Streittatbestand richtig in die Klausur bringe, geschweige den kompletten Examensstoff auf Abruf. Ich habe verschiedene Lerntechniken ausprobiert, von Leuten, die erfolgreich im Examen waren, aber aufgrund des Stresses und schlechten Nachrichten aus der Heimat, bringe ich nix zustande.
Ggf, sich abzumelden, will ich nicht wirklich. Da ich dann ggf. nach der neuen Rechtslage 2 Hausarbeiten nachschreiben muss und kA wie viele Klausuren, da meine Zwischenprüfung nach der Studienordnung noch abgelegt wurde, die vor der Gesetzesänderung bestand und danach eine neue Studienordnung gab, die gem. dem neuen Gesetz verabschiedet wurde, Da werden sogar bestandene Aufsichtsarbeiten abgezogen, um die Gleichwertigkeit mit den Studierenden mit der ZP nach der neuen Studienordnung herzustellen. Für mich heißt es anscheinend, ich dürfe noch für mindestens 1.5 Jahre in die Uni, und ich möchte eigentlich diesen Sommer umziehen und heiraten, und falls es sein sollte weiter aufs Examen lernen. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt in den ersten Versuch gehen kann oder soll. Meine Freundin studiert leider anderweitig und kann den Studienort nicht so gut verlassen. Wir haben ausgemacht, dass ich mein Examen schreibe und nach der Prüfung zu ihr ziehe.
Zu meinem Wissensstand: Hab erst mit Kaufrecht angefangen, muss auch SchuldR AT II lernen; Strafrecht AT I (so gut wie fertig) Strafrecht BT nur den Diebstahl gelernt, Grundrechte, VwGO; jetzt fange ich bald mit dem VwVfG an. Na ja, trotz dieser Umstände kenne ich paar Menschen, zumindest davon gelesen, die sich innerhalb von 5 Monaten vorbereiten haben usw. Unmöglich ist nix, aber nicht in meinem Zustand, glaube ich eher unwahrscheinlich.
Jo, aufgrund fehlender Methodik habe ich es mir eigentlich vorgenommen, je möglich schneller mir ein kleines Büchlein zur Methodik von Alpmann durchzuackern und anschließend zumindest kleine Fälle aus dem Rep Unterlagen von Bekannten zu lesen. An die große Klausuren wage ich mich überhaupt nicht ran. Mir ist irgendwie schon schwer Fälle aus dem Alpmann Skripten zu verstehen, manchmal brauche ich sehr lange dafür, vielleicht wegen meiner Allgemeinsituation. Für meinen SPB habe ich keinen einzigen Fall gelöst und bin für die Klausur mit 8 Punkten rausgegangen. Insgesamt auf ein Gut gekommen.
Psychisch geht s mir gut, solange ich mich nicht anstrenge.
Ich frage mich, wie ich aus dieser Situation am besten rauskommen kann:
1. Im ersten Versuch nicht auftauchen, um das Recht nach der alten Rechtslage schreiben zu können, für mich zu betonieren. Ich werde da nur einen Versuch übrig haben, oder werde ich da nicht mehr zugelassen, sodass das ganze Studium dahin wäre? Weil ich mich gegen das Gesetz schwer verstoßen haben? - Ich hatte wirklich keine Zeit und Lust mich aus dem Gesetz besser zu informieren. Mit dem JPA kann man nicht vernünftig reden; scheinen sehr kurz angebunden zu sein. Das habe ich auch so nicht angesprochen, und will eigentlich nicht tun.
2. Gegen die Übergangsregelung gerichtlich vorgehen, da sie in meinem Fall, meiner Meinung nach, nicht verhältnismäßig ist? - Im verwaltungsrechtlichen Ermessen würde so was gehen, aber wie ist es im Falle des Gesetzes? - Da habe ich wirklich keine Ahnung. Mir fehlt aber für diese Option auch das Geld, und dann dauert es noch Jahre bis man das Recht oder Unrecht bekommt, was mir auch nicht unbedingt hilft.
3. Trotzdem hingehen, und ggf, leere Blätter abgeben, falls was dran kommen sollte, was ich nicht weiß? - Ich habe mehr als genug Lücken. Peinlich vor denen, die das korrigieren müssen.
Mich reicht momentan nicht mal aus, um fällige Sachen zu wiederholen, ehrlich gesagt.
Ich danke Euch allen für Eure Tipps.