Hallo zusammen,
Wie der Titel schon sagt, habe ich eine Frage hinsichtlich eurer Einschätzung dazu, ob der 2.Versuch des 2. Staatsexamens einige Jahre nach dem erfolglosen 1.Versuch sinnvoll bzw. wie er zu bewerkstelligen ist.
Ich habe damals - 2021- den 2. Versuch aus familiären und auch gesundheitlichen Gründen nicht mehr unternommen.
Ich habe seither zwar beruflich vereinzelt auch mit rechtlichen Fragestellungen zutun, bin aber weder materiell noch prozessual noch drin bzw. auf dem Laufenden.
Da ich einen größtenteils Home-Office-Job habe, spiele ich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, das 2. Staatsexamen erneut ins Visier zu nehmen, ein online-Rep. zu besuchen und es dann erneut zu probieren.
Ich habe allerdings sehr großen Respekt davor, was dies an Einsatz und Struktur etc. bedeuten würde und bin auch darauf, den psychischen Druck und alles was dazu kommt nochmal zu durchleben, nicht besonders scharf.
Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los.
Was ist eure Meinung?
Ich bin euch für jeden Tipp, jede Anregung und jede Hilfestellung dankbar!
Lieben Dank im Voraus.
2. Versuch des 2. Staatsexamens
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Re: 2. Versuch des 2. Staatsexamens
Hast du geprüft, ob das in deinem Fall überhaupt möglich ist?
Nach erstem Lesen fordern für eine Wiederholung des 2. Examens viele Prüfungsordnungen einen Ergänzungsvorbereitunsdienst, der unverzüglich nach dem Nicht-Bestehen aufzunehmen ist. Jahre später ist eine Wiederholung demnach nicht möglich.
Nach erstem Lesen fordern für eine Wiederholung des 2. Examens viele Prüfungsordnungen einen Ergänzungsvorbereitunsdienst, der unverzüglich nach dem Nicht-Bestehen aufzunehmen ist. Jahre später ist eine Wiederholung demnach nicht möglich.

Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
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Re: 2. Versuch des 2. Staatsexamens
Danke lieber Sebastian für deine Antwort!
Den Ergänzungsvorbereitungsdienst habe ich damals gemacht. Hatte ich in meinem Post vergessen zu erwähnen. Insofern ginge es von den formellen Voraussetzungen her schon.
Was mich beschäftigt ist eher die Frage nach dem Sinn und vor allem der tatsächlichen (auch psychischen) Machbarkeit.
Ich war zB nie jemand der groß Klausuren geschrieben hat. Das ist aber (insbesondere in meiner Situation) fürs 2. Staatsexamen unerlässlich.
Auch würde das alles neben Job,Kind und Ehrenamt eine Menge Struktur und Disziplin erfordern...und dann kommt eben noch die psychische Herausforderung dazu, die bei nem juristischen Staatsexamen immer da ist.
Deshalb überlege ich bevor ich anfange, ob es sinnvoll ist bzw. was ich realistisch dafür mitbringen muss, um eine Chance zu haben.
Den Ergänzungsvorbereitungsdienst habe ich damals gemacht. Hatte ich in meinem Post vergessen zu erwähnen. Insofern ginge es von den formellen Voraussetzungen her schon.
Was mich beschäftigt ist eher die Frage nach dem Sinn und vor allem der tatsächlichen (auch psychischen) Machbarkeit.
Ich war zB nie jemand der groß Klausuren geschrieben hat. Das ist aber (insbesondere in meiner Situation) fürs 2. Staatsexamen unerlässlich.
Auch würde das alles neben Job,Kind und Ehrenamt eine Menge Struktur und Disziplin erfordern...und dann kommt eben noch die psychische Herausforderung dazu, die bei nem juristischen Staatsexamen immer da ist.
Deshalb überlege ich bevor ich anfange, ob es sinnvoll ist bzw. was ich realistisch dafür mitbringen muss, um eine Chance zu haben.
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Re: 2. Versuch des 2. Staatsexamens
Richtige Prioritätensetzung: Ehrenamt würde ich halt als erstes ruhen lassen, wenn ich das hier unbedingt angehen wollen würde.P_Rudolf hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Mai 2025, 10:49 ...
Auch würde das alles neben Job,Kind und Ehrenamt eine Menge Struktur und Disziplin erfordern...und dann kommt eben noch die psychische Herausforderung dazu, die bei nem juristischen Staatsexamen immer da ist.
Deshalb überlege ich bevor ich anfange, ob es sinnvoll ist bzw. was ich realistisch dafür mitbringen muss, um eine Chance zu haben.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: 2. Versuch des 2. Staatsexamens
Neben Job und Kind wäre das eine riesige Aufgabe. Wenn du gut strukturiert bist und im Haushalt/mit dem Kind Hilfe bekommst, dann ist das aber alles irgendwie machbar.
Die Frage ist, ob du dazu die Power hast oder nicht.
Und die Frage ist, WOZU du das 2. Staatsexamen brauchst. Wozu?
Viele Grüße aus Lübeck!
Die Frage ist, ob du dazu die Power hast oder nicht.
Und die Frage ist, WOZU du das 2. Staatsexamen brauchst. Wozu?
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Re: 2. Versuch des 2. Staatsexamens
Ich denke, es wird so oder so sehr anstrengend werden. Aber ich finde, du solltest es machen. (Argument: Gegenprobe - was passiert, wenn du es nicht machst? Ein ewiges "what if" und ein bisschen weniger Stress - die Vorbereitung ist ja auch endlich und kann individuell geplant werden.)
Ein positiver Aspekt: Du weißt, dass du auch ohne abgeschlossenes Ref/Examen etwas machen kannst (nämlich das, was du gerade machst). Die "Existenzangst" mancher Refis im/um das Examen fällt weg - du erweiterst nur deine Möglichkeiten, dir wird nichts weggenommen.
Du kannst also eigentlich nur deine Situation verbessern. Größter Nachteil wäre der Zeitaufwand und die Anstrengung (das ist nicht zu unterschätzen - man altert bei so einem Durchgang gefühlt 10 Jahre). Ein weiterer Aspekt: Beim Nichtbestehen ist die abstrakte Möglichkeit, es doch noch zu schaffen, endgültig weg. Aber wirst du allen Ernstes es zu einem anderen Zeitpunkt machen als jetzt? (Ich denke: Nein - entweder jetzt oder nie. Man ist ja - zu Recht - immer weiter weg von der ganzen Materie, je länger der Sonderzustand Uni/Ref. zurückliegt.)
So oder so sollte der Versuch vielleicht auch heilend sein - du kommst entweder mit neuen Möglichkeiten oder einem endgültig abgeschlossenen Kapitel aus der Sache. (Übrigens: Ich denke, dass du es diesmal schaffen wirst! Manchmal braucht man einfach Abstand und Perspektive und wenn du es nicht "wölltest", würdest du jetzt nicht drüber nachdenken.)
So oder so: Ganz viel Glück von anonym zu anonym, wo auch immer du schreiben solltest und was auch immer dabei rauskommt!
Ein positiver Aspekt: Du weißt, dass du auch ohne abgeschlossenes Ref/Examen etwas machen kannst (nämlich das, was du gerade machst). Die "Existenzangst" mancher Refis im/um das Examen fällt weg - du erweiterst nur deine Möglichkeiten, dir wird nichts weggenommen.
Du kannst also eigentlich nur deine Situation verbessern. Größter Nachteil wäre der Zeitaufwand und die Anstrengung (das ist nicht zu unterschätzen - man altert bei so einem Durchgang gefühlt 10 Jahre). Ein weiterer Aspekt: Beim Nichtbestehen ist die abstrakte Möglichkeit, es doch noch zu schaffen, endgültig weg. Aber wirst du allen Ernstes es zu einem anderen Zeitpunkt machen als jetzt? (Ich denke: Nein - entweder jetzt oder nie. Man ist ja - zu Recht - immer weiter weg von der ganzen Materie, je länger der Sonderzustand Uni/Ref. zurückliegt.)
So oder so sollte der Versuch vielleicht auch heilend sein - du kommst entweder mit neuen Möglichkeiten oder einem endgültig abgeschlossenen Kapitel aus der Sache. (Übrigens: Ich denke, dass du es diesmal schaffen wirst! Manchmal braucht man einfach Abstand und Perspektive und wenn du es nicht "wölltest", würdest du jetzt nicht drüber nachdenken.)
So oder so: Ganz viel Glück von anonym zu anonym, wo auch immer du schreiben solltest und was auch immer dabei rauskommt!